Snooker-Spieler Lukas Kleckers im Interview:"Plötzlich war ich dabei. 24 Stunden vor Anmeldeschluss"

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Freut sich auf die WM-Qualifikation: Lukas Kleckers, Deutschlands bester Snooker-Spieler. (Foto: imago)

Als einziger Deutscher nimmt Lukas Kleckers an der Qualifikation zur Snooker-Weltmeisterschaft teil. Im Interview spricht er über Ängste bei der Auslosung und seinen WM-Favoriten.

Interview von Carsten Eberts

Lukas Kleckers ist Deutschlands bester Snooker-Spieler. Damit hat der 19-Jährige schon einiges erreicht - jedoch auch einen weiten Weg vor sich. Denn im internationalen Vergleich sind die Deutschen bislang chancenlos. Noch nie konnte sich einer von ihnen für das Hauptfeld der Weltmeisterschaft qualifizieren, die vom 16. April bis 2. Mai im Crucible Theatre in Sheffield stattfindet. Schafft es nun Kleckers? Im Interview spricht der Essener über die Erwartungen, seinen Gegner in der Qualifikation und seinen WM-Favoriten.

SZ.de: Hallo Herr Kleckers, schon aufgeregt?

Lukas Kleckers: Natürlich. Ich bin sofort nach Sheffield geflogen, um mich vorzubereiten.

Sie haben eine der begehrten Wildcards erhalten, um an der Qualifikation für die Snooker-WM teilzunehmen. Waren Sie überrascht?

Ich wusste, dass ich für den Startplatz in Frage komme. Aber als die erste Nominierungsrunde durch war und mein Name nicht auf der Liste stand, dachte ich: Das war's. Ich konnte nicht ahnen, dass weitere Spieler aus den Ländern nominiert werden, in denen PTC-Turniere stattfinden (kleinere Ranglistenturniere, Anm. d. Red.), also auch ein Spieler aus Deutschland. Da war ich plötzlich dabei. 24 Stunden vor Anmeldeschluss.

Es ist Ihr zweiter Auftritt in Sheffield. Beim ersten Mal 2015 schieden Sie in der ersten Qualifikationsrunde aus. Warum sind Sie diesmal stärker?

Weil ich nun weiß, was alles möglich ist. 2015 habe ich 6:5 gegen Noppon Saengkham geführt und bin dann eingebrochen, verlor 6:10. Das soll mir diesmal nicht passieren. Ich habe mich im vergangenen Jahr in vielen Bereichen verbessert. Allerdings gehöre ich immer noch zu den unerfahrenen Spielern.

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Von Carsten Eberts

Nicht so Ihr Gegner in der ersten Runde: Rory McLeod, ein Brite mit jamaikanischen Wurzeln. Der ist seit 1991 Profi, die Nummer 54 der Weltrangliste.

Er ist kein ganz besonderer Spieler. Von daher bin ich mit dem Los zufrieden. Theoretisch hätte ich auch auf Ding Junhui (bester Spieler Chinas, Anm. d. Red) treffen können, der als Nummer 17 der Weltrangliste ebenfalls durch die Qualifikation muss. Das wäre fatal gewesen.

Drei Siege in der Qualifikation - und Sie wären dabei, in der ersten Runde im altehrwürdigen Crucible. Das hat noch kein Deutscher vor Ihnen geschafft.

Das wäre der Wahnsinn, aber liegt auch in weiter Ferne. Ich denke von Spiel zu Spiel. Ein Sieg wäre bereits ein Riesenerfolg.

Und wer wird Weltmeister, wenn schon nicht Sie?

Gute Chancen sehe ich für Judd Trump und Neil Robertson. Und natürlich für O'Sullivan. Wenn Ronnie an seine Leistungen vom Masters und den Welsh Open anknüpfen kann, wird er wahrscheinlich gewinnen.

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