Skispringen in Kuopio:Schlierenzauer holt den Gesamt-Weltcup

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Gregor Schlierenzauer feiert zum zweiten Mal den Weltcup-Gesamtsieg. (Foto: REUTERS)

Große Freude bei Gregor Schlierenzauer: Im finnischen Kuopio gewinnt der Österreicher vorzeitig den Gesamt-Weltcup - und stellt einen neuen Rekord auf. Die erfolgreichen Auftritte der deutschen Skispringer setzen sich fort, Severin Freund springt auf Rang drei.

Severin Freund jubelte über seinen erneuten Podestplatz, Gregor Schlierenzauer küsste pausenlos sein Gelbes Trikot: Während sich Freund am Dienstag beim Skisprung-Weltcup in Kuopio über Rang drei hinter Weltmeister Kamil Stoch aus Polen und Daiki Ito aus Japan freute, bejubelte der Vierschanzentourneesieger und Mannschafts-Weltmeister aus Österreich schon knapp zwei Wochen vor dem Saisonende seinen zweiten Gesamterfolg nach 2008/09.

"Dass wir wieder einen Springer auf dem Podium haben, ist ein großer Erfolg. Es war ein super Wettkampf von Severin", lobte Bundestrainer Werner Schuster den 24 Jahre alten Freund. Der Bayer, der schon zwei Tage zuvor in Lahti Dritter geworden war, lag nach Sprüngen auf 129,5 und 130 Meter nur 2,0 Punkte hinter Ito. "Es lief heute ziemlich gut. Ich bin natürlich zufrieden", sagte Freund.

Für den 24-Jährigen, der schon am Sonntag in Lahti Dritter geworden war, war es der sechste Podestplatz der Saison. Als Belohnung kletterte der Niederbayer im Gesamtweltcup mit jetzt 819 Punkten auf Rang drei. Eine Top-3-Platzierung am Ende des Winters hatte als letzter DSV-Adler Sven Hannawald in der Saison 2002/2003 geschafft.

Schlierenzauer uneinholbar

Während Freund bei Temperaturen von 16 Grad unter dem Gefrierpunkt mit Rang drei die gute Saison der deutschen Skispringer fortsetzte, machte der überragende Schlierenzauer im finnischen Schneetreiben den Sack zu: Dem Österreicher genügte Rang fünf, um zum zweiten Mal in seiner Karriere den Gesamtweltcup zu gewinnen - und das vier Wettbewerbe vor Saisonende.

Dem 23 Jahre alten Ausnahmespringer ist die Große Kristallkugel in den letzten vier Einzelwettbewerben bei einem Vorsprung von 469 Punkten vor dem Norweger Anders Bardal nicht mehr zu nehmen. "So früh ist alles durch, das ist cool. Ich bin stolz und glücklich, dass ich so eine tolle Saison hatte", sagte der 23-Jährige. Schlierenzauer hatte die große Kristallkugel bislang nur in der Saison 2008/2009 gewonnen. In diesem Winter entschied er bislang stolze acht Wettbewerbe für sich und überflügelte mit insgesamt 48 Weltcup-Erfolgen auch den bisherigen Rekordhalter Matti Nykänen (Finnland/46 Siege).

Der Tagessieg in Kuopio ging aber an den Polen Kamil Stoch. Der frischgebackene Weltmeister holte nach Flügen auf 135 und 129 Meter mit 268,1 Punkten überlegen vor dem Japaner Daiki Ito (257,2) und Freund (255,2) seinen ersten Saisonsieg. Eine gute Vorstellung bot einmal mehr Michael Neumayer, der mit 130 und 128,5 Metern auf dem siebten Platz landete. Andreas Wank (Oberhof/239,0) und Karl Geiger (Oberstdorf/232,4) sammelten auf den Rängen 16 und 21 ebenfalls Weltcup-Punkte.

Enttäuschung für Richard Freitag

Leer gingen dagegen wie schon in Lahti Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Danny Queck (Lauscha) aus. Gleiches galt für den Tournee-Zweiten Anders Jacobsen (Norwegen) und den formschwachen Österreicher Andreas Kofler.

Eine Enttäuschung erlebte auch Richard Freitag. Der Sachse (210,5), der zuletzt zwei Siege in Folge gefeiert hatte, flog bei seiner Premiere auf der Puijo-Schanze nur auf 124 und 113 Meter und musste sich mit Platz 28 begnügen. "Ich hatte Pech im ersten Durchgang, hinzu kam Unvermögen im zweiten. Ich bin eigentlich keiner, der es auf den Wind schiebt, aber das ärgert mich schon. Beim zweiten Sprung haben sich dann meine Ski hinten berührt", sagte Freitag.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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