Ski alpin:Hoffnung für Maze und Jansrud

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Tina Maze in Garmisch (Foto: Getty Images)

Im Kampf um den Gesamt-Weltcup im Ski alpin holen Tina Maze und Kjetil Jansrud wertvolle Punkte, den Super-G in Garmisch gewinnt Lindsey Vonn. Deutsches Davis-Cup-Team gewinnt zwei bedeutungslose Einzel.

Ski alpin, Frauen: Im Endspurt um die Kristallkugeln im alpinen Ski-Weltcup hat Lindsey Vonn noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt. Die 30 Jahre alte US-Amerikanerin gewann am Sonntagmittag den Super-G in Garmisch-Partenkirchen und kann sich damit beim Weltcup-Finale ab 18. März im französischen Meribel neben dem Titel in der Abfahrt auch den Titel im Super-G holen. Vonn siegte auf der Kandahar vor Abfahrts-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Tina Maze aus Slowenien (0,20 Sekunden zurück) und Super-G-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Anna Fenninger aus Österreich (0,36). Im Super-G-Weltcup liegt sie damit vor dem letzten Rennen nun acht Punkte vor Fenninger - im Abfahrtsweltcup sind es 35 Punkte.

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Im Gesamtweltcup liegt Vonn auf Rang drei, hat aber keine Chance mehr, in den Zweikampf zwischen Maze und Fenninger einzugreifen. Maze geht mit 44 Punkten Vorsprung auf Titelverteidigerin Fenninger, die am Samstag in der Abfahrt noch Rang zwei hinter Tina Weirather aus Liechtenstein und vor der Slowenin belegt hatte, in die abschließenden sechs Saisonrennen.

Ski alpin, Männer: Kjetil Jansrud aus Norwegen hat vorzeitig die Gesamtwertung im Super-G-Weltcup für sich entschieden. Beim vorletzten Rennen in dieser Disziplin im norwegischen Kvitfjell siegte der 29-Jährige bei schwierigen Pistenbedingungen vor dem Österreicher Vincent Kriechmayr (0,24 Sekunden zurück) und dem kanadischen WM-Zweiten Dustin Cook (0,33). Bester Deutscher war Andreas Sander (Ennepetal) auf Rang 21 (1,93). Josef Ferstl (Hammer) und Klaus Brandner (Königssee) schieden ebenso aus wie eine Vielzahl weiterer Fahrer, die mit der schwierigen Kurssetzung und dem weichen Schnee auf der Olympiapiste von 1994 nicht zurechtkamen.

Jansrud ist nach seinem insgesamt sechsten Saisonsieg beim letzten Super-G im Rahmen des Weltcupfinales ab 18. März im französischen Meribel nicht mehr einzuholen. Er tritt damit die Nachfolge seines Landsmannes Aksel Lund Svindal an, der die kleine Kugel im Super-G in den vergangenen drei Jahren gewonnen hatte. Für Jansrud ist es die erste Kugel überhaupt. "Es bedeutet mir viel. Im Heimrennen zu gewinnen und die Kugel zu sichern, ist einfach schön", sagte Jansrud. Seinen Rückstand im Gesamtweltcup auf den Österreicher Marcel Hirscher verkürzte er auf 52 Punkte, betonte aber: "Im Gesamtweltcup wird es sehr schwierig. Wenn Marcel so weiterfährt, dann ist es für mich nicht mehr möglich." Zugleich hat Jansrud beim Weltcup-Finale auch noch die große Chance, den Abfahrtsweltcup zu gewinnen. In dieser Wertung liegt er allerdings nur noch 20 Punkte vor Hannes Reichelt aus Österreich, der am Samstag die Abfahrt in Kvitfjell gewonnen hatte. Jansrud war dabei nur Siebter geworden.

Leichtathletik: Sprinterin Verena Sailer hat bei der Hallen-EM in Prag Bronze gewonnen. Im 60-Meter-Finale musste sich die 29-Jährige aus Mannheim am Sonntag in 7,09 Sekunden nur der niederländischen Favoritin Dafne Schippers und der Britin Dina Asher-Smith geschlagen geben. Schippers, Freiluft-Europameisterin über 100 und 200 Meter, gewann in der Weltjahresbestzeit von 7,05 Sekunden vor Asher-Smith (7,08). Sailer hatte bereits 2009 bei den Titelkämpfen in Turin Rang drei belegt. Ihre Clubkollegin Alexandra Burghardt und Rebekka Haase vom LV 90 Erzgebirge waren im Halbfinale ausgeschieden.

Die Wattenscheider Christian Blum und Julian Reus gewann anschließend Silber und Bronze über 60 Meter. Das Duo musste sich nur Hallen-Weltmeister Richard Kilty geschlagen geben. Der Brite gewann am Sonntag in 6,51 Sekunden vor Blum (6,58) und Reus (6,60). Lucas Jakubczyk aus Berlin wurde Sechster in 6,62 Sekunden.

Bob: Titelverteidiger Maximilian Arndt (Oberhof) hat sich bei der Heim-WM in Winterberg erneut zum Weltmeister im Viererbob gekrönt. Der 27-Jährige setzte am Sonntag vor Debütant Nico Walther (Riesa) durch, der für den ersten deutschen WM-Doppelsieg in der Königsdisziplin seit 2011 (Manuel Machata/Karl Angerer) sorgte. Top-Favorit Oskars Melbardis (Lettland) musste sich mit Rang drei begnügen. Francesco Friedrich (Oberbärenburg), der in der Vorwoche seinen WM-Titel im Zweier erfolgreich verteidigt hatte, belegte mit fünf Hundertstelsekunden Rückstand auf Melbardis den undankbaren vierten Platz.

Tennis, Davis-Cup: Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff haben am Schlusstag des Erstrunden-Duells mit Frankreich ihre beiden bedeutungslosen Einzel gewonnen. Nachdem Kohlschreiber am Sonntag die französische Nummer eins Gilles Simon mit 7:6 (7:5), 6:4 bezwungen hatte, setzte sich Struff gegen Nicolas Mahut mit 7:6 (8:6), 6:3 durch und sorgte damit für den 2:3-Endstand. Die deutsche Niederlage hatte bereits nach dem verlorenen Doppel am Samstag festgestanden. Das Team des neuen Davis-Cup-Teamchefs Michael Kohlmann muss damit nun Mitte September in die Abstiegsrelegation. Der Gegner wird am 21. Juli ausgelost.

Golf: Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer (Mettmann) liegt bei der World Golf Championship in Doral/Florida weiter im Mittelfeld des Leaderboards. Für die dritte Runde benötigte der 30-Jährige wie schon für die erste 71 Schläge und liegt nach seiner schwachen 76er-Runde am Freitag bei zwei über Par. Kaymer belegt damit den geteilten 29. Rang, von den Top Ten trennen ihn fünf Schläge. Marcel Siem spielte eine mäßige dritte Runde und kam mit 72 Schlägen ins Klubhaus, der 34-Jährige belegt den geteilten 63. Platz unter 74 Startern. J.B. Holmes ist der Sieg kaum noch zu nehmen: Der Amerikaner geht mit einer Fünf-Schläge-Führung in die letzte Runde, an Loch vier gelang ihm auf der dritten Runde ein Hole-in-one. Die Veranstaltung in Doral im US-Bundesstaat Florida ist mit 9,25 Millionen Dollar dotiert, der Sieger kassiert einen Scheck über 1,57 Millionen Dollar. Kaymer hatte das Turnier 2014 auf dem 58. Platz abgeschlossen.

Basketball: Dennis Schröder hat mit den Atlanta Hawks nach zuletzt sechs Siegen in Serie eine überraschende Niederlage kassiert. Das derzeit beste Team der NBA unterlag bei der zweitschlechtesten Auswahl der Nordamerika-Liga, den Philadelphia 76ers, am Samstag (Ortszeit) mit 84:92. Schröder zeigte mit 16 Punkten und sechs Assists eine ordentliche Leistung, konnte die 13. Saisonpleite der bereits für die Playoffs qualifizierten Hawks aber nicht verhindern. Coach Mike Budenholzer hatte seine Stammkräfte Paul Millsap, Kyle Korver und DeMarre Carroll geschont. "Das war nicht unser bester Abend", bekannte der Trainer.

Turnen: Reck-Spezialist Andreas Bretschneider hat beim Einturnen am Boden vor dem National Team Cup in Saarbrücken einen Achillessehnenriss erlitten und fällt für die gesamte vorolympische Saison aus. Der 25 Jahre alte Sportsoldat aus Chemnitz fehlt der deutschen Riege damit auch bei den Europameisterschaften Mitte April in Montpellier sowie den Welttitelkämpfen Ende Oktober in Glasgow. Der Sachse, in den vergangenen beiden Jahren Sieger am Königsgerät beim Turnier der Meister in Cottbus, hatte erst Ende Februar durch die Anerkennung des "Bretschneider" seitens des Weltverbandes FIG für Aufsehen gesorgt. Sein Doppelsalto mit anschließender Doppelschraube ist als H-Element geräteübergreifend das derzeit schwierigste Übungsteil im Kunstturnen überhaupt.

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