Ski alpin:Gut kritisiert Olympia-Vergabe an Sotschi

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"Dann geht man an einen Ort, an dem es überhaupt nicht um Sport geht": Lara Gut (Foto: dpa)

Skirennfahrerin Lara Gut übt scharfe Kritik an den Spielen in Sotschi. Stabhochspringer Renaud Lavillenie fliegt in Rouen über 6,04 Meter. Die deutschen Handballer treffen in der WM-Qualifikation auf Polen.

Ski alpin, Olympia: Skirennfahrerin Lara Gut hat die Vergabe der Olympischen Winterspiele nach Sotschi scharf kritisiert. "Die Olympischen Spiele sollten sportlich bleiben und nicht zu politischen Spielen werden. Es ist nicht der richtige Weg, die Olympischen Spiele des Geldes wegen zu vergeben. Es gibt auf der Welt genügend Orte, die gute Pisten, Sicherheit und sportlich interessierte Zuschauer bieten und dann geht man an einen Ort, an dem es überhaupt nicht um Sport geht", sagte die 22 Jahre alte Schweizerin in einem Interview der in Zürich erscheinenden Sonntagszeitung. In Russland zählt Gut wie Maria Höfl-Riesch zu den Medaillenkandidatinnen.

Leichtathletik, Stabhochsprung: In Abwesenheit von Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe (24) hat Olympiasieger Renaud Lavillenie (27) bei einem Meeting in Rouen für das Highlight gesorgt. Sechs Wochen vor der Hallen-WM der Leichtathleten im polnischen Sopot (7. bis 9. März) sprang der Franzose mit 6,04 Metern einen französischen Rekord. In der Halle sind bisher nur Weltrekordhalter Sergej Bubka (Ukraine, 6,15 m) und Steve Hooker (Australien, 6,06 m) höher gesprungen. Lavillenie meisterte die Höhe bei seinem dritten Saisonwettkampf im ersten Versuch. Danach scheiterte der Europameister vergeblich an einem neuen Weltrekord von 6,16 m. Holzdeppe hatte seinen Start in Rouen krankheitsbedingt kurzfristig abgesagt. "Es ist aber nichts Ernstes", meinte der Athlet vom LAZ Zweibrücken. Holzdeppe will nun am kommenden Donnerstag in Düsseldorf in die Hallen-Saison einsteigen.

Handball, WM-Qualifikation: Die deutschen Handballer müssen gegen Polen um die Teilnahme bei der WM 2015 spielen. Das ergab die Auslosung am Sonntag am Rande der EM im dänischen Herning. Gegen den vom deutschen Trainer Michael Biegler betreuten Gastgeber der EM 2016 hat die deutsche Mannschaft im Rückspiel Heimrecht. Die Partie soll am 14./15. Juni in Magdeburg stattfinden. Das Playoff-Hinspiel in Polen ist für den 7./8. Juni geplant. Bereits qualifiziert für die WM vom 17. Januar bis 1. Februar sind Gastgeber Katar, Titelverteidiger Spanien sowie die EM-Halbfinalisten Dänemark, Frankreich und Kroatien.

Bob, EM: Die deutschen Bobpilotinnen sind erstmals in der zehnjährigen Europameisterschafts-Historie ohne Titel geblieben. Sandra Kiriasis fuhr am Sonntag in Königssee im letzten Weltcup-Rennen ihrer Karriere auf Rang vier und wurde damit EM-Zweite. Sie hatte 0,31 Sekunden Rückstand auf die Schweizerin Fabienne Meyer, die sich sowohl den Weltcup- als auch den EM-Sieg holte. Meyer setzte sich vor der Amerikanerin Elana Meyer und Weltcup-Gesamtsiegerin Kaillie Humphries aus Kanada durch. EM-Titelverteidigerin Cathleen Martini kam auf Rang fünf. Anja Schneiderheinze enttäuschte mit Gesamtrang 13 und EM-Platz acht.

Golf, Doha: Nachwuchsgolfer Dominic Foos hat bei dem Qatar Masters für eine große Überraschung gesorgt. Der erst 16 Jahre alte Amateur aus Karlsruhe spielte am Samstag in Doha eine 68er Runde und beendete das Profi-Turnier mit 278 Schlägen auf einem hervorragenden 16. Rang. Die anderen deutschen Golfer konnten mit Foos nicht mithalten. Marcel Siem (283) schloss die mit 2,5 Millionen Dollar dotierte Veranstaltung als 43. ab, Martin Kaymer (285) kam nur auf 57. Platz. Den Sieg im Doha Golf Club sicherte sich der Spanier Sergio Garcia im Stechen am dritten Extra-Loch gegen Mikko Ilonen aus Finnland. Garcia kassierte für seinen elften Erfolg auf der Europa-Tour 305 000 Euro.

Basketball, BBL: Der FC Bayern München hat am 18. Spieltag der Basketball-Bundesliga die Tabellenspitze verteidigt. Der Ligaprimus gewann am Samstag mit 97:90 (22:24) beim Mitteldeutschen BC erst in der Verlängerung und stand kurz vor der dritten Saisonniederlage. ALBA Berlin landete beim 106:87 (58:48) gegen Schlusslicht Tigers Tübingen den 13. Sieg in Serie und festigte Rang drei. Die Telekom Baskets Bonn feierten mit 81:72 (20:21) bei den Würzburg Baskets den achten Auswärtserfolg und bleiben das beste Ligateam in der Fremde. Keine 48 Stunden nach der unglücklichen Niederlage in der Euroleague gegen Galatasaray Istanbul mussten die Bayern in Leipzig Schwerstarbeit verrichten, ehe der Sieg in der Overtime feststand. Münchens bester Werfer war Heiko Schaffartzik mit 21 Punkten. Der achtfache Meister aus Berlin ist nach dem Erfolg gegen Tübingen nur noch einen Sieg von seinem Rekord aus dem Jahr 1999 entfernt. Allerdings kamen die Albatrosse erst im zweiten Viertel in Schwung. David Logan mit 18 und Vojdan Stojanovski mit 14 Punkten waren die besten Werfer der Hauptstädter. Kapitän Jared Jordan führte die Bonner in Würzburg mit 20 Punkten zum zwölfte Saisonsieg. Diesen mussten sich die Rheinländer aber hart erarbeiten. Erst am Ende schüttelte der Gast die Mainfranken ab.

Rodeln, EM: Rodler Johannes Ludwig hat bei den Europameisterschaften im lettischen Sigulda den Titel knapp verpasst. Der WM-Dritte aus Oberhof musste sich am Sonntag als Zweiter nur Armin Zöggeler geschlagen geben. Der italienische Ausnahmefahrer errang nach 2004 und 2008 seinen dritten EM-Sieg. Dritter wurde Zöggelers Landsmann Dominik Fischnaller. Die deutschen Olympia-Starter um Gold-Hoffnung Felix Loch hatten für die kontinentalen Titelkämpfe abgesagt. Bereits am Samstag hatte Dajana Eitberger EM-Bronze eingefahren. Dagegen ging die zweite Garde der deutschen Doppelsitzer leer aus.

Eisschnelllauf, Inzell: Claudia Pechstein darf sich mehr denn je Hoffnungen auf eine Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi (7. bis 23. Februar) machen. Die 41 Jahre alte Berlinerin lief bei Testwettkämpfen in Inzell die 3000 Meter in Bahnrekordzeit von 4:00,92 Minuten. Sie unterbot damit die Bestzeit von Ireen Wüst um 64 Hundertstelsekunden. Die Weltmeisterin aus den Niederlanden blieb am Samstag in 4:02,02 Minuten mehr als eine Sekunde hinter Pechstein. Team-Olympiasiegerin Stephanie Beckert, die seit Monaten ihrer Form hinterherläuft, kam auch in Inzell nicht über eine Zeit von 4:10,65 Minuten hinaus. Pechstein ist mit fünf Goldmedaillen Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin. Sie will in Sotschi, wo sie ihre sechsten Winterspiele bestreitet, ihre insgesamt zehnte Medaille gewinnen. Trotz ihres Alters gehört sie über die 3000 und 5000 Meter zu den Medaillenkandidatinnen.

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