Sexvideo-Affäre:Benzema: Der Mann, der nur helfen wollte

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  • Frankreichs Stürmer Karim Benzema äußert sich zum ersten Mal nach der Sexvideo-Affäre im TV - er fühlt sich schlecht behandelt.
  • Er habe seinem Kollegen Mathieu Valbuena nur helfen wollen.

Die Vorwürfe wiegen schwer und trotzdem hatte es Karim Benzema zuletzt vorgezogen zu schweigen. Ein Sexvideo eines Kollegen, vermeintliche Erpressung, dunkle Hintermänner - jetzt spricht Real Madrids Torjäger erstmals öffentlich über den Fall. In einem Fernsehinterview für den französischen Sender TF1 erklärte Benzema, dass er auf eine Rückkehr in die französische Nationalmannschaft hoffe - und zwar an der Seite des Erpressungs-Opfers Mathieu Valbuena.

"Ich hoffe, dass wir in das französische Team zurückkehren und dann die Euro gewinnen können", sagte er. Der französische Verband FFF hatte zuvor erwogen, Benzema aus dem Nationalteam auszuschließen - auch Premierminister Manuel Valls war not amused. "Ich hoffe, dass sich alles zum Guten wendet für uns alle, für Mathieu und auch für meinen Freund", so Benzema.

Bei Letzterem handelt es sich um einen Jugendfreund Benzemas, der im Zuge der Affäre festgenommen wurde. Ihm und zwei weiteren Personen wird vorgeworfen, Valbuena mit einem Sexvideo unter Druck gesetzt und erpresst zu haben. Gegen Benzema wurde wegen Beteiligung an der Erpressungsaffäre ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. "Ich werde verfolgt", sagte Benzema im Interview mit TF1: "Man beschuldigt mich, zieht mich in den Dreck, behandelt mich wie einen Verbrecher. Es ist schrecklich."

Benzema traf Valbuena zum Vier-Augen-Gespräch

Die französische Tageszeitung Le Monde veröffentlichte kurz vor dem Interview den Wortlaut aus Benzemas erster gerichtlicher Anhörung. Darin distanziert sich der Angreifer deutlich von den Anschuldigungen. "Ich denke, dass das alles ein großes Missverständnis ist", erklärte er der Richterin Nathalie Boutard. "Eigentlich wollte ich ihm (Valbuena, d. Red.) nur von dem Video erzählen. Das habe ich getan. Das Video betraf jemanden, den ich von der Nationalmannschaft her kenne, einen Freund. Ich wollte, dass er von dieser Sache weiß und ich wollte mit ihm darüber reden und ihm erzählen, dass mir schon etwas Ähnliches passiert ist."

Weswegen sich Benzema nach eigener Darstellung zwei Tage vor dem Spiel gegen Armenien am 8. Oktober diesen Jahres mit Valbuena zu einem Vier-Augen-Gespräch traf. "[Valbuena] fragte mich, was die Drahtzieher wollen", sagte Benzema. "Ich sagte: ich weiß es nicht. Ich wusste nur, dass ich ihm helfen kann."

Die Frage wird nun sein, ob Valbuena das genauso sieht.

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