Schwimm-WM:Überglücklich ins Finale

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Alexandra Wenk: Strahlend in Kasan (Foto: dpa)
  • Alexandra Wenk schwimmt bei der WM in Kasan mit deutschem Rekord ins Finale über 100 Meter Schmetterling. Sarah Sjöström bricht den Weltrekord.
  • Clemens Rapp wird Siebter über 400 Meter Freistil.
  • Hendrik Feldwehr schafft es in den Endlauf über 100 Meter Brust.
  • Ergebnisse und Zeitplan der Schwimm-WM finden Sie hier.

Wenk überglücklich

Alexandra Wenk hat bei der Schwimm-WM in Kasan für den deutschen Höhepunkt des ersten Tages gesorgt. Die Münchnerin zog mit deutschem Rekord ins Finale über 100 m Schmetterling ein. "Heute ist der glücklichste Tag in meinem Leben. Ich habe mehr erreicht, als ich mir erträumt habe", sagte die 20-Jährige, die als Halbfinalsiebte in 57,77 Sekunden die sechs Jahre alte Bestmarke von Annika Mehlhorn um 13 Hundertstel verbesserte. Im zweiten Halbfinale schwamm die schwedische Titelverteidigerin Sarah Sjöström (55,74) den ersten Weltrekord der WM.

Feldwehr im Finale über 100 Meter Brust

Auch Hendrik Feldwehr und Christian vom Lehn glänzten mit Bestzeiten über 100 m Brust. Feldwehr war als Sechster in 59,63 Sekunden so schnell wie noch nie ohne Hightech-Anzug und steht am Montag im Endlauf. Sein Essener Vereinskollege vom Lehn blieb erstmals unter einer Minute und geht trotz des Halbfinal-Aus als Zehnter optimistisch auf seine Paradestrecke über 200 m am Donnerstag: "Das war ein gutes Zeichen."

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Er hält zwei Weltrekorde und hat einen Bizeps zum Fürchten: Der 20-jährige Brustschwimmer Adam Peaty könnte das Gesicht der WM in Kasan werden - und England endlich wieder stolz machen.

Von Saskia Aleythe

Rapp mit Bestzeit, im Finale Siebter

Staffel-Europameister Clemens Rapp schwamm mit persönlicher Bestzeit in den Endlauf über 400 m Freistil und kam beim Sieg des chinesischen Doppel-Olympiasiegers Sun Yang auf Rang sieben. Lehrgeld zahlte dagegen Florian Vogel. Der 20-jährige Münchner, schon als Biedermann-Nachfolger gehandelt, ging sein erstes WM-Rennen zu forsch an und verpasste den Endlauf um 15 Hundertstelsekunden. "Ich habe mir im Gegensatz zu den anderen keine Körner gespart und bin dann auf der letzten Bahn geplatzt", gab Vogel zu. Ihm fehlte fast eine Sekunde zu seiner Zeit von der DM im April.

Staffel bangt um Olympia

Die neue Rekordhalterin Wenk hatte mit der 4x100-m-Freistilstaffel am Morgen allerdings das Ziel Olympia verpasst. Das Quartett um die erst in der Nacht eingeflogene Sprintspezialistin Dorothea Brandt landete auf Rang 13, die ersten Zwölf lösten das Rio-Ticket. Allerdings werden noch vier weitere Olympiaplätze über die Weltrangliste vergeben. "In Topbesetzung haben wir das Potenzial dazu", meinte Brandt.

Völlig von der Rolle war Theresa Michalak auf einem indiskutablen 30. Platz über 200 m Lagen. "Das ist ein richtiger Fehltritt", meinte Lambertz. Ungarns Schwimmstar Katinka Hosszu verbesserte gleich zweimal den eigenen Europarekord - im Halbfinale auf 2:06,84 Minuten.

Ledeckys erster Titel

US-Star Katie Ledecky hat ihren ersten Titel gewonnen. Die 18-Jährige siegte über 400 m Freistil in 3:59,13 Minuten vor der Freiwasser-Europameisterin Sharon van Rouwendaal (Niederlande) und der Australierin Jessica Ashwood. Die Olympiasiegerin über 800 m verpasste ihren eigenen Weltrekord aus dem vergangenen Jahr um 76 Hundertstel. Sarah Köhler (Frankfurt/Main) und Johanna Friedrich (Magdeburg) waren als Zwölfte und 19. im Vorlauf ausgeschieden.

Biedermann gibt Rätsel auf

Nach dem ersten Rennen bei seiner letzten WM wollte Paul Biedermann ganz schnell weg. "Das war soweit erstmal im Rahmen", sagte der Schwimmstar nach dem Vorlauf-Aus mit der 4x100-m-Freistilstaffel im Kasaner Fußballstadion: "Das Minimalziel haben wir geschafft." Für Olympia in Rio qualifizierte sich das Quartett, doch Biedermann blieb einen Tag vor seinem Start über 200 m als Schlussschwimmer in 49,23 Sekunden deutlich über seiner Bestzeit und brachte Bundestrainer Henning Lambertz ins Grübeln. "Wir müssen hoffen, dass bei Paul einfach mehr geht", sagte der Chefcoach nach dem elften Platz seines Vorschwimmers mit der Staffel: "Das kann es nicht gewesen sein." Das Wasser sei "nass", ließ Biedermann noch wissen, dann verschwand er.

Die Olympiasieger Frankreich und Australien sicherten sich später Gold über 4x100 m Freistil. Die Franzosen setzten sich bei den Männer in 3:10,74 Minuten vor Gastgeber Russland und Italien durch. Bei den Frauen siegte Australien in 3:31,48 Minuten vor den Niederlanden und den USA.

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