Schach-WM:Carlsen kämpft in Sotschi gegen Anand

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Magnus Carlsen: Zum Schach ans Schwarze Meer (Foto: Daniel Sannum Lauten/AFP)

Der zweitjüngste Schachweltmeister muss ins olympische Dorf zur angestrebten Titelverteidigung. Tennisspieler Philipp Kohlschreiber verpasst das Finale in Halle. Theo Zwanziger wirft Wolfgang Niersbach Heuchelei vor.

Schach, WM: Schach-Weltmeister Magnus Carlsen aus Norwegen wird seinen Titel vom 7. bis 28. November in Sotschi gegen den indischen Herausforderer Viswanathan Anand verteidigen. Das gab Kirsan Iljumschinow, der Präsident des Weltverbandes Fide, bekannt. "Das Duell wird auf dem Gelände des Olympischen Dorfes der vergangenen Winterspiele in der Schwarzmeer-Stadt ausgetragen. Das Budget beträgt drei Millionen Dollar", führte Iljumschinow aus. Der 23 Jahre alte Magnus Carlsen, genannt der Mozart des Schach, hatte Anand im vergangenen November im indischen Chennai entthront und war damit zum zweitjüngsten Schach-Weltmeister der Geschichte. Lediglich der Russe Garri Kasparow war am 9. September 1985 beim WM-Sieg gegen seinen Landsmann Anatoli Karpow jünger. Für seinen Erfolg gegen Anand, der beim Stand von 6:5:3,5 feststand, hatte Carlsen 1,132 Millionen Euro kassiert.

Tennis, Halle: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber hat das Endspiel bei den Gerry Weber Open verpasst. Der Weltranglisten-27. verlor am Samstag im Halbfinale gegen den Kolumbianer Alejandro Falla mit 7:5, 6:7 (5:7), 4:6. Im Endspiel des mit 711 000 Euro dotierten Rasenturniers im westfälischen Halle trifft Falla (Weltranglistenplatz 69), der auch den deutschen Davis-Cup-Spieler Peter Gojowczyk besiegt hatte, auf den Sieger des Spiels zwischen Titelverteidiger Roger Federer (Schweiz) und dem Weltranglisten-Zwölften Kei Nishikori (Japan). Kohlschreiber, der das Turnier 2011 gewann, stand zum fünften Mal im Halbfinale.

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DFB, Kritik: Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger hat seinen Nachfolger Wolfgang Niersbach scharf angegriffen. In einem Interview der "Rhein-Zeitung" (Samstag) warf Zwanziger dem Boss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Zusammenhang mit dessen Vergütung durch den Verband "Heuchelei" vor und sprach Niersbach eine Vorbildrolle ab. Man könne sich "doch nicht bei Hunderttausenden von Menschen, die unter Ehrenamt im Fußball etwas ganz anderes verstehen, aus der Kasse des DFB Vergütungen in einer deutlich sechsstelligen Größenordnung zahlen lassen", kritisierte Zwanziger und fügte hinzu: "Das ist Heuchelei. Der DFB ist schließlich ein gemeinnütziger Verband." Zwanziger bemängelte, dass beim Wechsel an der DFB-Spitze "ein Weg gewählt wurde, den ich nicht akzeptiert habe. So wurde offenbar, wie es der DFB in einer Presseerklärung eingeräumt hat, über eine Betriebsrente ein Ausgleich zwischen der Aufwandsentschädigung für einen DFB-Präsidenten und dem Gehalt eines Generalsekretärs gesucht." Diesen Posten hatte Niersbach zuvor bekleidet. Für Zwanziger sei eine Vorbildfunktion Niersbachs, "die man gemeinhin an einen ehrenamtlichen Präsidenten knüpft, nicht gegeben. So zu tun, als sei man aus einem Hauptamt ausgeschieden und wäre jetzt quasi der Heilsbringer der Nation und verzichte auf viel Geld; nein, das hat mir damals nicht gefallen und gefällt mir auch heute nicht", begründete er seine Abkehr vom DFB.

Handball, Frauen: Die deutschen Handballerinnen haben dank eines 31:16 (14:5)-Erfolgs über Mazedonien die EM-Qualifikation als Gruppensieger abgeschlossen. Die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen gewann am Samstag in Magdeburg auch das zweite Duell gegen Mazedonien, nachdem sie mit dem 23:21 in Skopje bereits das Ticket für die kontinentalen Titelkämpfe im Dezember in Ungarn und Kroatien gelöst hatte. Im Kampf um den Gruppensieg zählte bei Punktgleichheit das direkt gewonnene Duell gegen Russland. Beste Werferinnen beim Gastgeber waren WM-Torschützenkönigin Susann Müller mit sieben Toren und Svenja Huber mit fünf Treffern.

Golf, US Open: Golf-Profi Martin Kaymer hat seine Führung bei den US Open souverän ausgebaut. Der ehemalige Weltranglisten-Erste absolvierte den Par-70-Platz in Pinehurst/North Carolina am Freitag und Donnerstag (Ortszeit) mit jeweils 65 Schlägen. Damit lag der 29 Jahre alte Profi aus Mettmann zum Ende seiner Bogey-freien Runde mit acht Schlägen vor seinen Verfolgern Kevin Na, Dustin Johnson und Fran Quinn aus den USA, Graeme McDowell aus England und Brendon de Jonge aus Simbabwe. Routinier Alex Cejka musste mit 144 (73+71) Schlägen um den Cut bei der 114. Auflage der offenen amerikanischen Meisterschaften zittern.

Fußball, 2. Liga: Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg hat sich für das Projekt Wiederaufstieg mit dem norwegischen Nationalspieler Even Hovland verstärkt. Der 25 Jahre alte Innenverteidiger wechselt vom norwegischen Tabellenführer Molde FK an den Valznerweiher. Zur Höhe der Ablöse und zur Vertragsdauer machte der FCN keine Angaben. "Even Hovland ist ein gestandener Spieler, der auch auf der internationalen Bühne schon seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat", sagte Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader. Der 1,90 m große Abwehrspieler durchlief in Norwegen sämtliche Jugend-Auswahlmannschaften und feierte im Januar 2012 sein Debüt für die A-Nationalmannschaft. Bislang bestritt er vier Länderspiele.

Eishockey, Stanley Cup: Die Los Angeles Kings haben im Duell der größten US-Metropolen auf dem Eis die Oberhand behalten und zum zweiten Mal nach 2012 den Stanley Cup gewonnen. Im fünften Finalspiel der nordamerikanischen Eishockey-Liga besiegten die Kalifornier die New York Rangers in eigener Halle nach Sudden Death in der zweiten Verlängerung mit 3:2 und entschieden die best-of-seven-Serie mit 4:1 für sich. Alec Martinez erzielte nach 94:43 Minuten das meisterschaftsentscheidende Tor.

Fechten, EM: Die deutsche Damen-Florett-Mannschaft hat bei den Fecht-Europameisterschaften im Straßburg eine Medaille verpasst. Das Team um die WM-Zweite Carolin Golubytskyi verlor am Samstag in der Runde der besten acht Teams knapp 43:45 gegen Frankreich. Ein Sieg der Deutschen war möglich, doch letztlich wurden die an Nummer drei gesetzten Französinnen ihrer Favoritenrolle gerecht. Das deutsche Team kämpft nur noch um die Plätze fünf bis acht. Gegner ist die Ukraine. Die bis zum Schlußtag einzige Medaille für die deutschen Fechter hatte Peter Joppich mit Bronze im Florett erkämpft.

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