Schach:Caruana spielt gegen Magnus Carlsen

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Fabiano Caruana: Darf um den WM-Titel spielen (Foto: dpa)

Der Amerikaner gewinnt das Kandidaten-Turnier im Schach. Wegen schlechter Leistungen will Handball-Klub Veszprem nur noch Mindestlohn zahlen. Deutsche U19-Fußballer verpassen dramatisch die EM.

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Schach, Kandidatenturnier: Der Amerikaner Fabiano Caruana hat das Berliner Kandidatenturnier gewonnen und darf damit im November Schach-Weltmeister Magnus Carlsen zum Kampf um die Krone herausfordern. Mit einem Sieg gegen den Russen Alexander Grischtschuk in der 14. und letzten Partie machte der 28-Jährige am Dienstagabend den Turniererfolg perfekt. In der Gesamtwertung setzte sich der Italo-Amerikaner Caruana mit 9,0 Punkten vor dem Aserbaidschaner Schachrijar Mamedscharow und dem Russen Sergej Karjakin (beide 8,0 Punkte) durch. Karjakin hatte das Kandidatenturnier 2016 gewonnen; bei der Weltmeisterschaft war er dann erst im Tiebreak an Carlsen gescheitert.

Im Berliner Kühlhaus - einem Veranstaltungsort im Stadtbezirk Kreuzberg - hatte jeder der acht Großmeister zweimal gegen jeden gespielt. Caruana tritt nun vom 9. bis 28. November in London gegen Titelverteidiger Carlsen zum Duell um die Weltmeisterschaft an. Der 27 Jahre alte Norweger hatte den Titel 2013 erkämpft und ihn 2014 und 2016 verteidigt.

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Handball, Strafe: Der ungarische Handball-Rekordmeister Veszprem hat mit Gehaltskürzungen auf die 25:32-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim dänischen Vertreter Skjern Handbold reagiert. "Die Gehälter der Mannschaft und des Trainerstabs über dem Mindestlohn werden ausgesetzt", teilte der Verein am Dienstag auf seiner Homepage mit. Nach Angaben der Europäischen Union liegt der monatlichen Mindestlohn in Ungarn derzeit bei 444,69 Euro. Insgesamt seien einige Saison-Ergebnisse des vom Ex-Flensburger Ljubomir Vranjes trainierten Teams "inakzeptabel und unwürdig" gewesen.

Vor allem die Einstellung der Akteure wurde von der Vereinsführung kritisiert. Das Einfrieren der Gehälter soll zunächst bis zum Ende der ungarischen Meisterschaft Anfang Mai andauern. Eine endgültige Entscheidung werde "entsprechend der Leistung des Teams in den kommenden Spielen" getroffen. In der nationalen Liga steht Veszprem vor dem Gewinn der 26. Meisterschaft, in der Champions League kämpft der Verein am Samstag im Rückspiel gegen Skjern um den Einzug in das Viertelfinale.

Tennis, Angelique Kerber: Angelique Kerber ist beim Tennis-Turnier in Miami im Viertelfinale klar gescheitert. Die Weltranglisten-Zehnte aus Kiel verlor das Duell mit US-Open-Siegerin Sloane Stephens aus den USA am Dienstag mit 1:6, 2:6. Nach nur 63 Minuten war das einseitige Match beendet. Stephens ist aktuell die Nummer 12 der WTA-Rangliste. Das noch bis zum 31. März dauernde Turnier in Florida ist mit 8,6 Millionen US-Dollar dotiert.

Fußball, U19: Deutschlands U19-Fußballer sind trotz eines souveränen Heimerfolgs gegen die Niederlande auf dramatische Art und Weise in letzter Minute in der EM-Qualifikation gescheitert. Das 4:1 (1:0) gegen die Niederlande am Dienstag im westfälischen Ahlen reichte der Mannschaft um den Leverkusener Bundesliga-Profi Kai Havertz nicht zur Teilnahme an der EM, weil Norwegen im Parallelspiel gegen Schottland einen 2:4-Rückstand in der Nachspielzeit zu einem 5:4-Sieg drehte. Die DFB-Auswahl liegt nach drei Spielen mit sechs Zählern punktgleich mit Norwegen an der Spitze der Qualifikationsgruppe. Weil das Team von Coach Meikel Schönweitz aber zuvor mit 2:5 klar gegen Norwegen verloren hatte, reisen die Skandinavier zur EM-Endrunde in Finnland vom 16. bis 29. Juli.

"Es kann kein Horrorfilm ein schlechteres Drehbuch haben als das, was wir hier gerade durchgemacht haben", sagte Schönweitz. "Es tut mir brutal leid für die Jungs." Manuel Wintzheimer vom FC Bayern (31./70. Minute), der Hoffenheimer Alfons Amade (73.) und Kapitän Havertz per Foulelfmeter (89.) trafen für die Gastgeber gegen die Niederlande. Drei Tage nach dem Debakel gegen Norwegen zeigte sich die Mannschaft ohne den nach einem Platzverweis am Samstag gesperrten Trainer Schönweitz deutlich verbessert. Die starke Leistung nützte den DFB-Junioren wegen des Ergebnisses im Parallelspiel letztlich nichts.

Fußball, U21: Deutschlands U21-Fußballer haben bei Außenseiter Kosovo den sechsten Sieg in der EM-Qualifikation verpasst und einen herben Dämpfer auf dem Weg zur Endrunde 2019 kassiert. Der Europameister kam am Dienstag in Mitrovica nur zu einem 0:0 gegen den U21-Neuling. Die Mannschaft von Nationaltrainer Stefan Kuntz blieb damit im siebten Quali-Spiel zum zweiten Mal ohne Sieg. Die Qualifikationsgruppe führt die DFB-Auswahl mit 16 Zählern zwar weiter an, Irland kann aber noch an die DFB-Elf heranrücken. Gegen die defensivstarken Kosovaren tat sich die deutsche Mannschaft vor rund 7500 Zuschauern enorm schwer und agierte offensiv viel zu ideenlos.

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Fußball, WM: Fußball-Nationaltorhüter Manuel Neuer ist einem Comeback wieder einen kleinen Schritt nähergekommen. Am Dienstag, zugleich sein 32. Geburtstag, absolvierte der Weltmeister zum ersten Mal seit seiner Operation wegen eines Haarrisses am linken Mittelfuß im vergangenen September Laufeinheiten auf dem Rasen. Zweimal zehn Minuten lang drehte Neuer unter Anleitung von Reha-Trainer Thomas Wilhelmi Runden an der Säbener Straße.

"Mir geht es sehr gut", hatte Neuer am vergangenen Freitag im Klub-TV des FC Bayern erklärt, nachdem er zuvor "das erste Mal bei 100 Prozent gelaufen" war. Sein Comeback, ergänzte er, sei nun "absehbar" und noch im Verlauf dieser Saison "realistisch", zugleich hatte er allerdings eingeschränkt: "Der Zeitpunkt ist nicht zu nennen. Von mir nicht, von keinem Arzt, von keinem Fitnesstrainer." Es sei "wichtig, dass dem Fuß jetzt nichts mehr passiert, denn dann könnte es wirklich um die Karriere gehen", hatte Neuer im dem Interview zudem betont.

Bundestrainer Joachim Löw geht nach eigener Aussage davon aus, dass Neuer mit Blick auf die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) "absolut im Fahrplan" ist und "ich ihn mitnehmen kann". Schwierig werde es jedoch, wenn Neuer zu Beginn des Trainingslager (ab 23. Mai) nicht fit sei.

Bundesliga, BVB: Borussia Dortmund muss im Topspiel bei Bayern München am Samstag wohl auf Marco Reus verzichten. "Ich denke nicht, dass es sich bis zum Wochenende ausgeht", sagte Trainer Peter Stöger über Reus und Innenverteidiger Ömer Toprak. Reus hatte zuletzt nach dem Achtelfinal-Aus in der Europa League bei Red Bull Salzburg über Adduktorenprobleme geklagt und daher auch das letzte Bundesligaspiel vor der Länderspielpause gegen Hannover 96 (1:0) verpasst. Toprak war gegen Hannover aufgrund von muskulären Problemen in der Pause ausgewechselt worden. "Wenn die Entwicklung so weitergeht, könnte es sein, dass sie gegen Ende der Woche einsteigen. Dann ist die Frage, ob das für das Bayern-Spiel reicht", sagte Stöger, der auch weiterhin auf Shinji Kagawa (Sprunggelenksverletzung) und Andrej Jarmolenko (Sehnenverletzung am Fuß) verzichten muss. Kagawa sei für die nächsten ein, zwei Wochen kein Thema, so Stöger. Bei Jarmolenko hoffe man, dass er in den letzten Spielen mithelfen könne.

Tennis, Davis Cup: Das deutsche Davis-Cup-Team um Hoffnungsträger Alexander Zverev bekommt es im Viertelfinal-Duell mit Spanien unter anderem mit Rafael Nadal zu tun. Das bestätigte der spanische Kapitän Sergi Bruguera auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Das Spiel wird vom 6. bis 8. April in der 10 600 Zuschauer fassenden Stierkampfarena "Plaza de Toros" in Valencia auf einem eigens angelegten Sandplatz ausgetragen. Für den 16-maligen Grand-Slam-Gewinner Nadal wird es der erste Auftritt im Davis Cup seit September 2016, als Spanien durch ein 5:0 in Neu Delhi gegen Gastgeber Indien den Klassenverbleib in der Weltgruppe sicherstellte.

Im Februar waren die Spanier auch ohne Nadal durch ein 3:1 gegen Großbritannien ins Viertelfinale eingezogen. Deutschland hatte sich in Australien ebenfalls mit 3:1 durchgesetzt und damit erstmals seit vier Jahren wieder die Runde der letzten acht erreicht. Der 31 Jahre alte Rafael Nadal erholt sich derzeit noch von einer Verletzung am rechten Hüftbeuger, die er bei seinem Viertelfinal-Aus bei den Australian Open Ende Januar erlitten hatte.

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