Premier League:Klopps erster Insel-Zorn

Lesezeit: 2 min

Liverpools Trainer schimpft nach der 0:2-Niederlage bei West Ham United heftig: "Es ist kein Tag, um enttäuscht zu sein. Es ist ein Tag, um sauer zu sein."

Der FC Liverpool hat in der Premier League einen Fehlstart ins neue Jahr hingelegt. Trainer Jürgen Klopp war angesichts der Abwehrschwächen nach der 0:2-Niederlage bei West Ham United verärgert und ging mit seiner Mannschaft erstmals hart ins Gericht. Der bisher in England meist smarte Fußballlehrer, dem mit seiner "Normal One"-Attitüde in Liverpool bisher die Sympathien zuflogen, wurde diesmal zu "The Angry One". Klopp betonte: "Es ist kein Tag, um enttäuscht zu sein. Es ist ein Tag, um sauer zu sein. Ich habe es den Spielern umgehend nach Abpfiff gesagt: Das war nicht genug!"

Statt sich im Kampf um die Europapokalplätze mit dem möglichen dritten Sieg innerhalb von acht Tagen eine bessere Position zu erarbeiten, offenbarten die Reds eklatante Schwächen: Die Abwehr agierte bei beiden Kopfball-Gegentoren der Londoner "Hammers" durch Michail Antonio (10.) und Andy Carroll (55.) dilettantisch. Die Offensive der Liverpooler blieb über weite Strecken harmlos.

Gerrard könnte demnächst zu Klopps Trainerstab gehören - Leipzig will Forsberg behalten

An der Seitenlinie haderte Klopp und versuchte das Spiel seiner Elf gestikulierend zu beeinflussen. Doch er musste angesichts der mangelhaften Umsetzung die Niederlage kopfschüttelnd hinnehmen: "Wenn man nicht 100 Prozent gibt, sondern nur 95, dann ist das nicht genug", monierte Klopp und fügte an: "Wer will denn schon 95 Prozent sehen?" Für korrigierende Handgriffe bleibt dem deutschen Trainer allerdings wenig Zeit. Bereits am Dienstag geht es im Hinspiel des Liga-Cup-Halbfinals bei Stoke City um Klopps erste größere Titelchance auf der Insel.

Durchaus möglich ist es, dass Klopp an der Linie künftig von Vereins-Idol Steven Gerrard unterstützt wird. Der deutsche Teammanager will den 35-Jährigen in den Trainerstab des Traditionsvereins holen: "Ich habe mit Klopp gesprochen. Ich habe noch kein klares Angebot, aber der Klub hat mich wissen lassen, dass sie mich gerne wieder dort sehen würden", sagte Gerrard dem Daily Telegraph. Der Mittelfeldspieler hatte die Reds im Sommer 2015 nach 17 Jahren und 710 Spielen verlassen, er steht nun bei Los Angeles Galaxy in den USA unter Vertrag.

Einem möglichen Wechsel des Schweden Emil Forsberg nach Liverpool hat unterdessen der deutsche Zweitliga-Tabellenführer RB Leipzig eine Absage erteilt: Vorstandschef Oliver Mintzlaff betonte in seinem Neujahrsgruß an die Leipziger Anhänger: "Ich wünsche allen Fans ein (...) erfolgreiches Jahr 2016 - genau deswegen interessieren uns Angebote und Spekulationen um Emil Forsberg‬ nicht, er ist unverkäuflich." Klopp soll Interesse an dem Offensivspieler haben, Forsbergs Berater kündigte Gespräche mit Leipzig an.

© SZ vom 04.01.2016 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: