Premier League:Erfolglose Anrufe

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Aufsteiger in die erste englische Liga: Moussa Sissoko, hier noch im Trikot von Zweitligist Newcastle, spielt künftig für Tottenham. (Foto: Andrew Yates/Reuters)

Zwei ungleiche Wechsel beenden den teuren englischen Transfersommer, dessen größter Nutznießer im Ausland ausgerechnet die deutsche Bundesliga ist - wo man die Millionen von der Insel ja ungemein fürchtet.

Von Johannes Kirchmeier

Irgendwann rief ihn Ronald Koeman an, der Trainer des FC Everton, aber Moussa Sissoko nahm nicht ab. Der französische Nationalspieler, bis zum Mittwoch noch in Diensten des englischen Zweitligisten Newcastle United, stieg auch nicht in den Privatjet, den ihm Everton zur Verfügung stellte, um ihn zum Medizincheck zu fliegen, nachdem sich Newcastle und Everton einig geworden waren: Für 35 Millionen Euro sollte Sissoko den Verein wechseln. Der 27-Jährige schien erst nicht abgeneigt zu sein, hatte dann jedoch anderes vor: Sissoko wartete einfach, bis Tottenham Hotspur die 35 Millionen zahlte, und wechselte dann zum Champions-League-Teilnehmer. Die 35 Millionen Euro Ablöse für Sissoko bildeten den Abschluss eines spendablen Transfersommers in der Premier League. Insgesamt 1,41 Milliarden Euro investierten die Erstliga-Klubs, dem neuen TV-Vertrag mit Einnahmen von mehr als zwei Milliarden Euro pro Jahr sei Dank. In Paul Pogba spielt nun der teuerste Fußballer der Welt in England. 105 Millionen Euro überwies Manchester United für ihn Anfang August an den italienischen Meister Juventus Turin. Größter ausländischer Nutznießer der englischen Millionen sind trotzdem die deutschen Profivereine, etwa 190 Millionen Euro flossen am Ende in die Bundesliga. Vor allem die Klubs aus dem Westen verdienten gut: Leroy Sané ging für 50 Millionen Euro von Schalke 04 zu Manchester City, Granit Xhaka für 45 Millionen Euro aus Mönchengladbach zum FC Arsenal und Henrikh Mkhitaryan für 42 Millionen Euro aus Dortmund zu Manchester United. Hinter der Bundesliga folgen die erste spanische Liga (176,60 Millionen Euro) und die Serie A in Italien (161,00 Millionen Euro). Das meiste Geld der Ausgaben blieb jedoch in England. Durch Einkäufe innerhalb der Premier League nahmen die englischen Klubs 355,95 Millionen Euro ein.

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