2. Bundesliga:Dynamo Dresden entlässt Trainer Loose

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In Dresden muss der Aufstiegscoach gehen, Lukas Podolski mag die englische Höflichkeit. Auch den SSC Neapel zieht es nun in den Wettskandal in Italien. Dirk Nowitzkis Teamkollegen überzeugen, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach skizziert Kriterien für Bewerber um die Ausrichtung von EM-Spielen im Jahr 2020.

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Von Saskia Aleythe

Zweite Liga, Dynamo-Krise: Dynamo Dresden hat Trainer Ralf Loose mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Diese Entscheidung traf die Klubführung in der Nacht nach der 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Bochum. Nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg haben sich die Abstiegssorgen des achtmaligen DDR-Oberliga-Meisters nochmal verschärft. Dynamos Sportlicher Leiter Steffen Menze wird die Mannschaft am kommenden Sonntag bei 1860 München als Interimstrainer betreuen. Ihm zur Seite stehen Co-Trainer Nico Däbritz und Torwarttrainer Gunnar Grundmann. Zur Vorbereitung auf die Rückrunde soll jedoch ein neuer Chefcoach verpflichtet werden. "Nachdem wir im bisherigen Saisonverlauf schon einige kritische Situationen gemeinsam überstanden hatten, sahen wir uns nach der Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten dazu gezwungen, unsere Situation neu zu überdenken", sagte Menze. Die Beurlaubung des Aufstiegstrainers sei ihm nicht leicht gefallen: "Die jüngsten Erfolge der Vereinsgeschichte sind in erheblichem Maße mit ihm und seiner Arbeit verbunden." Loose hatte das Traineramt in Dresden im April 2011 von Matthias Maucksch übernommen. Der frühere Nationaltrainer Liechtensteins führte Dynamo in den letzten sechs Saisonspielen der 3. Liga in die Relegation, wo man im Duell gegen den VfL Osnabrück den Aufstieg in die 2. Liga perfekt machte. In der vergangenen Saison überzeugten die Sachsen unter Loose mit dem frühzeitig gesicherten Klassenerhalt.

Premier League, Podolski: Der deutsche Nationalspieler Lukas Podolski genießt in seiner neuen Fußball-Heimat London eine ihm bisher unbekannte Höflichkeit. "Es ist nicht wie in Deutschland. Dort respektieren die Leute nicht, wenn du mit deiner Familie unterwegs bist", sagte der 27-Jährige der britischen Zeitung Guardian. Podolski war vor dieser Saison vom Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln zum englischen Klub FC Arsenal gewechselt. "Die Menschen in Deutschland machen Fotos von dir, selbst dann, wenn du 'Nein' sagst. In England wird ein 'Nein' verstanden, es ist entspannt hier, die Leute sind sehr respektvoll". Trotz der mageren Hinrunden-Bilanz seines Klubs - Platz zehn ist unter Teammanager Arsene Wenger der schlechteste Saisonstart seit 16 Jahren - blickt Podolski durchaus kritisch auf seinen alten Verein zurück. "Sie haben mir dort viele Dinge versprochen, unter anderem, ein Team um mich herum zu bauen. Passiert ist am Ende aber nichts."

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Niersbach, EM 2020: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sieht in Deutschland mindestens neun Kandidaten für die Austragung von Spielen der "Europa-EM" 2020. Im Interview mit der Bild am Sonntag skizzierte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zudem erstmals mögliche Kriterien. "Die Uefa wird klare Vorgaben machen, aber sie überlässt die Wahl der Kandidaten dem jeweiligen Verband. Ein entscheidender Faktor wird die Stadion-Kapazität sein, da rechne ich mit mindestens 50.000 Sitzplätzen", sagte Niersbach. "Dazu kommen ein internationaler Flughafen und die Bereitschaft, Fan-Zonen einzurichten." Neben Berlin und München, die bereits Interesse bekundet haben, nannte Niersbach Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln. "Wir werden ab März 2013 eine Ausschreibung machen und am Ende eine Stadt benennen", sagte der 62-Jährige. Michel Platini, Präsident der Europäischen Fußball-Union, hatte die revolutionäre Idee einer EM präsentiert, die über ganz Europa verteilt in zwölf bis 13 Metropolen ausgespielt wird. Das Exekutivkomitee der Uefa stimmte dem Vorschlag am Donnerstag zu.

NBA, Dallas Mavericks: Mit den Dallas Mavericks geht es in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA wieder aufwärts. Dank 40 Punkten von O.J. Mayo gewannen die weiter ohne ihren verletzten deutschen Star Dirk Nowitzki spielenden "Mavs" am Samstag (Ortszeit) beim texanischen Rivalen Houston Rockets mit 116:109 und feierten im 20. Saisonspiel ihren zehnten Sieg. 20 Zähler steuerte der deutsche Nationalcenter Chris Kaman für den Meister von 2011 bei, der sich den Erfolg erst dank einer Energieleistung im Schlussviertel sicherte. Den Rockets reichten auch 39 Punkte von James Harden nicht. Houston verlor zum achten Mal nacheinander gegen Dallas.

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Italien, Wettskandal: Der Wett- und Manipulationsskandal im italienischen Fußball hat jetzt auch den aktuellen Tabellenzweiten SSC Neapel erreicht. Der Ex-Meister muss sich am Montag vor dem Sportgericht des nationalen Verbandes FIGC wegen des Verdachts von Absprachen mit seinen Spielern Matteo Gianello, Paolo Cannavaro, Gianluca Grava und Ex-Profi Silvio Giusti verantworten. Dies berichtete die Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport am Samstag. Vorausgegangen waren Untersuchungen der Staatsanwaltschaft in Bari, die wegen angeblicher Absprachen rund um das Erstligaspiel zwischen Sampdoria Genua und Neapel am 16. Mai 2010 ermittelt. Sampdoria hatte 1:0 gewonnen und sich damit die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation gesichert. Verteidiger Cannavaro und Grava sollen von den Absprachen gewusst, sie beim Verband aber nicht gemeldet haben. Die Untersuchung ist Teil ausgedehnter Ermittlungen um den Wett- und Manipulationsskandal, der seit 2011 den italienischen Fußball erschüttert.

Cruyff, Erziehung: Für das niederländische Fußball-Idol Johan Cruyff sind schlechte Vorbilder und Fehler in der Erziehung die Ursache für Angriffe auf Schieds- und Linienrichter wie beim tödlichen Zwischenfall in Almere. "Ich finde, dass das Benehmen mancher Eltern an der Seitenlinie bei Fußballspielen ihrer Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren skandalös ist. Also müssen wir damit beginnen, Normen und Werte auch für die Eltern aufzustellen", sagte der 65-Jährige. Schiedsrichter-Assistent Richard Nieuwenhuizen war am vergangenen Wochenende durch Jugendspieler des SV Nieuw-Sloten Amsterdam zu Tode geprügelt worden. Die Tragödie heraufbeschworen habe aber das Verhalten der Erwachsenen. "Alle Jungens im Alter bis zu zwölf Jahren haben Moral. Sie schämen sich für das Benehmen ihrer Eltern. Dass sie das dann später übernehmen, ist eine andere Geschichte", sagte der berühmteste niederländische Fußballer bei der Eröffnung der Ausstellung "Johan und ik" zu seinem 65. Geburtstag im Amsterdam Museum. "Es ist eine Erziehungsaufgabe. Da muss man beginnen", sagte Cruyff und forderte ein Umdenken. Es müsse ein System geben, um Eltern von den Plätzen fernzuhalten, wenn sie Grenzen überschreiten.

DOSB, Thomas Bach: DOSB-Präsident Thomas Bach sieht ein ähnlich erfolgreiches Abschneiden wie im Sommer in London bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro in Gefahr. "Bei aller Steigerung der Effizienz werden wir unser Ziel für 2016, nämlich mindestens wieder 44 Medaillen, nicht erreichen können", warnte er am Samstag auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), "wenn es beim bisherigen Umfang der Leistungsförderung, insbesondere durch den Bund bleibt." Um im sich weiter verschärfenden internationalen Wettbewerb mithalten zu können, seien zusätzliche Mittel nötig. Bei den "hoch geschätzten positiven Beiträgen des Sports zum Gelingen unserer Gesellschaft" hält Bach den nötigen Mehrbedarf bis Rio 2016 von 25 Millionen Euro für "eher bescheiden".

Zugleich wird der DOSB der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) keine zusätzlichen finanziellen Mittel für das Jahr 2013 zur Verfügung stellen. Ein Antrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), der NADA außerplanmäßig für das kommende Jahr 500 000 Euro zu bewilligen, wurde bei der DOSB-Mitgliederversammlung am Samstag in Stuttgart mit großer Mehrheit abgelehnt. Das Bundesinnenministerium hatte in letzter Minute noch eine Million Euro zum NADA-Etat von 4,6 Millionen Euro für 2013 bewilligt. Um die fehlende halbe Million Euro auszugleichen, muss die NADA nun auf ihre Rücklagen zurückgreifen.

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