Olympia:Usain Bolt sprintet zu Olympia-Gold

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Und schon wieder Erster: Usain Bolt in Rio. (Foto: REUTERS)
  • Er hat es wieder getan: Auch in Rio de Janeiro gewinnt Usain Bolt die Gold-Medaille über 100 Meter.
  • Der Jamaikaner siegt in 9,81 Sekunden.
  • Der umstrittene Justin Gatlin wird Zweiter, kann Bolt aber nicht gefährden.

Usain Bolt klopfte sich kurz mit der rechten Faust auf die rechte Brust, als er über die Ziellinie lief. Er wusste, was er tat, er war sich seiner Sache sicher. Dass er bald Gold in den Händen halten würde, hatte er da schon auf der Videotafel gesehen, auf die er während seines historischen Sprints zum dritten Olympiasieg in Serie über die 100 Meter blinzelte - zumindest auf den letzten 20 Metern, als nichts mehr schief gehen konnte.

"Es war brillant. Ich war nicht so schnell, aber ich bin so glücklich, dass ich gewonnen habe. Ich habe ja gesagt, dass ich es schaffen werde", sagte Bolt: "Jemand hat gesagt, ich kann unsterblich werden. Ich brauche noch zwei Goldmedaillen, dann kann ich's unterschreiben: Unsterblich!"

Am Ende aber war es wie immer - Bolt gewann. Der schier unantastbare Jamaikaner rannte nach einer Aufholjagd ab etwa 50 Metern unter dem Jubel der Zuschauer in 9,81 Sekunden vor Justin Gatlin aus den USA (9,89) und Andre De Grasse (9,91) zu Gold und setzte seine Ehrfurcht erregende Siegesserie über 100 m bei Olympia fort. Der 29-Jährige ist der erste Sprinter, der bei Sommerspielen dreimal nacheinander auf der Königsstrecke triumphierte.

Von Beginn an eine große Show

Bolt ließ sich feiern, auch wenn es dann doch ein wenig von "business as usual" hatte, kein Wunder angesichts des Hauchs von Unbesiegbarkeit, der ihn umweht. Noch nie hat der nunmehr siebenmalige Olympiasieger ein großes Finale über die kurze Sprinstrecke im direkten Duell verloren, bei der WM 2011 in Daegu war er nach einem Fehlstart disqualifiziert worden.

Im Olympiastadion von Rio dann das übliche Prozedere: Bolt kniete auf der Bahn und bekreuzigte sich, es gab Selfies mit den Siebenkämpferinnen, die gerade von ihrer Siegerehrung kamen, eine Umarmung mit Wayde van Niekerk (Südafrika), der kurz zuvor in 43,03 Sekunden einen Fabelweltrekord über 400 Meter aufgestellt hatte.

Es war von Beginn an die große Bolt-Show. Als er die Arenba betrat, breitete der Jamaikaner siegessicher seine Arme aus. Das Publikum feierte ihn schon da frenetisch - und buhte den mehrfach des Dopings überführten Rivalen Gatlin gnadenlos aus. Noch hinter dem Startblock zwinkerte und schmunzelte Bolt, er spielte geradezu mit der Kamera. Keine fünf Minuten nach dem Zieldurchlauf ließ er bereits einen Tweet absetzen: "Jamaica Stand Up!!! This for you my people" (Erhebe Dich Jamaika. Dies ist für Euch, mein Volk).

Am Zuckerhut peilt Bolt sein persönliches Triple-Triple an: Den dritten Gold-Hattrick über 100 Meter, 200 Meter und 4x100 Meter nach 2008 und 2012. Nach der Karriere sollen die Menschen "mit Ehrfurcht von mir sprechen", sagt er.

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