Abstimmung über Olympia 2020:Madrid scheitert im ersten Wahlgang

Trauer in Madrid: Olympische Spiele finden 2020 in Tokio oder Istanbul statt (Foto: Getty Images)

Enttäuschung für Madrid: Die spanische Hauptstadt wird nicht Austragungsort der Olympischen Spiele 2020. Bereits in der ersten Abstimmungsrunde scheitert der Bewerber überraschend - nun wird die Wahl zwischen Tokio und Istanbul entschieden.

Madrid ist überraschend als erster Kandidat bei der Wahl des Austragungsortes der Olympischen Spiele 2020 gescheitert. Die spanische Hauptstadt, die als Favorit gehandelt worden war, verlor eine Stichwahl gegen Istanbul nach Gleichstand im ersten Wahlgang mit 46:48. Tokio hatte den ersten Wahlgang mit unbekannter Stimmenzahl für sich entschieden. Somit fällt bei der 125. IOC-Session in Buenos Aires im zweiten Wahlgang die Entscheidung zwischen Tokio und Istanbul. Sie wird gegen 22.30 Uhr bekannt gegeben.

Madrid scheiterte damit zum dritten Mal in Folge mit seiner Bewerbung. Auch das mit Abstand kleinste Budget aller Bewerber, daraus resultierend, dass in Madrid die meisten Olympiabauten bereits stehen, verhalf den Spaniern nicht zum Triumph.

"Das Wichtigste in global schwierigen Zeiten ist, eine Stadt zu haben, die bereits vorbereitet ist", hatte Juan Samaranch junior, Sohn des legendären spanischen IOC-Präsidenten (1980 bis 2001) und selbst IOC-Mitglied, in der letzten Präsentation gesagt. Auch die Worte des Premierministers Mariano Rajoy fanden letztlich kein Gehör: "Alle spanischen Institutionen unterstützen Madrid 2020, und unsere finanziellen Kapazitäten sind unstrittig. Wir sind auf dem Weg der Erholung", sagte Rajoy und fügte hinzu: "Madrid ist ein loyaler und vertrauensvoller Partner und ergibt als Gastgeber jetzt mehr Sinn denn je."

Kronprinz Felipe, selbst als Segler an den Spielen 1992 in Barcelona beteiligt, wertete die Krise in seinem Land "nicht als Bedrohung für die olympische Bewegung, sondern als Chance". Auch dies war vergebens.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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