Olympia:Jefimowa klagt: "Es war Krieg"

Julia Jefimowa weinte nach ihrem zweiten Platz über 100 Meter Brust. (Foto: REUTERS)

Die russische Schwimmerin und Ex-Doperin wurde in Rio ausgebuht und angefeindet, auch von ihren Gegnerinnen. Jetzt spricht sie in der Zeitung "USA Today".

Die umstrittene russische Schwimmerin Julia Jefimowa hat ihre amerikanische Rivalin Lilly King für deren Psychospielchen bei Olympia kritisiert. "Es war Krieg" sagte die zweimalige Silbermedaillengewinnerin von Rio de Janeiro bei USA Today: "Es war wie in einem Albtraum. Ich liebe Rennen, aber das war eher Krieg. Es war schrecklich. Sie ist jung, aber sie sollte mehr verstehen."

Olympiasiegerin King hatte bei ihrem Triumph über 100 Meter Brust die zweitplatzierte Jefimowa, die trotz ihrer früheren Dopingsperre das Startrecht erhalten hatte, auflaufen lassen. Die 19-Jährige King verweigerte die Gratulation der Russin und betonte hinterher in jede Kamera: "Mein Sieg ist ein Sieg für den sauberen Sport."

Jefimowa war auf der Pressekonferenz und in der Interviewzone in Tränen ausgebrochen. "Es ist enttäuschend, wenn sich die Politik in den Sport einmischt", hatte die 24-Jährige mit brüchiger Stimme gesagt: "Für gewöhnlich hören alle Kriege bei Olympia auf, doch sie haben einen Weg gefunden, um Russland zu schlagen und die Athleten zu benutzen. Das ist so unfair."

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