Olympia:Gold gewinnt Bronze

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Freut sich über Bronze in der Halfpipe: Snowboarderin Arielle Gold (l., im Bild neben Goldmedaillen-Gewinnerin Chloe Kim und Jiayu Liu, die Silber holt). (Foto: Getty Images)

Was halten die Winterspiele namenstechnisch bereit? Eine Suche in den Datencomputern fördert Gold und einen Zilberberg zutage.

Glosse von Holger Gertz

Am zauberhaftesten sind Sportlernamen, die nicht einfach kurios sind, sondern die das, was der Sportler in seinem Sport tut, in sich tragen, eine Einheit von Klang und Bestimmung sozusagen. Man kommt an dieser Stelle nicht um Dong Dong herum, einen Chinesen, der Olympiasieger wurde, natürlich im Trampolinspringen. Und immer, wenn man sich bei Olympia an die großen Datencomputer setzt, um auf der Suche nach wegweisenden Namen den neuen Dong Dong zu finden, wird man verzweifeln, Dong Dong ist perfekt, er ist federerartig, und selbst die Biathletin Peng Peng - wenn es sie gäbe - wäre eine zu gewollt klingende Nachfahrin.

Was hält jetzt dieses sonderbare Pyeongchang namenstechnisch bereit? Wie immer gibt es die Kandidaten, die das Ziel im Namen tragen, die Halfpipe-Artistin Arielle Gold ist offenbar zuversichtlicher als der Eistänzer Ronald Zilberberg. Natürlich gibt es jene, die den Tag schön einteilen, das ist wichtig, gerade bei einer Veranstaltung, die durch die Zeitverschiebung ganz eigene Ansprüche an alle stellt, die nachts arbeiten, wenn daheim schon Tag ist und umgekehrt. Hier ist das Erscheinen der Schweizer Slalomläuferin Denise Feierabend jeweils erfreulich, ihr Name zeigt an, dass auch der härteste Tag irgendwann an sein Ende kommt - und sie hat in diesem Jahr auch einen Kompagnon an die Seite gestellt bekommen, für alle, die nicht abwarten können, dass es endlich dunkel wird: den Schweizer Eishockeyspieler Thomas Rüfenacht.

Der ungarische Shorttracker Sándor Liu Shaolin hat einen chinesischen Vater und einen Bruder namens Shaoang Liu, das klingt beides sehr stimmig, und wer sich die oben erwähnte Biathletin Peng Peng herbeiwünscht, kann sich ihr annähern durch einen Besuch in der Eiskunstlaufarena, dort startet Cheng Peng.

Der wahre Erbe von Dong Dong allerdings kommt auch diesmal aus Belgien, der Kandidat wird klanglich eins mit seiner Sportart, so elegant, wie er über die Eisbahn zieht, mit den schwingenden Armen Tempo aufnehmend. Ein Eisschnellläufer, dessen Nachnamen man als kennzeichnendes Verb verstehen könnte - lang lebe Bart Swings!

© SZ vom 17.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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