Euroleauge:Bamberger Basketballer überraschen Tel Aviv

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Bambergs Daniel Theis (l) spielte stark gegen Maccabi. (Foto: dpa)

Der deutsche Meister schafft einen großen Sieg. NBA-Profi Dennis Schröder dementiert Wechselgerüchte. Motorradrennfahrer Valentino Rossi muss beim Saisonfinale von der letzten Position aus starten.

Der deutsche Basketballmeister Brose Baskets Bamberg hat in der Euroleague für eine Überraschung gesorgt. Gegen den dreimaligen Titelträger Maccabi Tel Aviv siegte das Team von Trainer Andrea Trinchieri dank eines fulminanten Schlussabschnitts mit 77:66 (42:35). Nationalspieler Daniel Theis war mit 16 Punkten erfolgreichster Schütze der Franken, die das letzte Viertel mit 26:9 dominierten. Aufseiten des 51-maligen israelischen Meisters glänzte der US-Amerikaner Devin Smith mit 19 Zählern, während der Bamberger Meisterspieler Trevor Mbakwe bei seiner Rückkehr mit vier Punkten blass blieb. Durch den zweiten Sieg im vierten Spiel behalten die Franken in der Gruppe D die Zwischenrunde im Visier. Die vier bestplatzierten Mannschaften aus jeder Staffel qualifizieren sich für die Top-16-Runde. Später am Abend erwartet auch Vizemeister Bayern München in Gruppe A bei Titelverteidiger Real Madrid eine schwere Aufgabe.

Basketball, NBA: Nationalspieler Dennis Schröder hat mit Nachdruck beteuert, seinem Verein Atlanta Hawks die Treue halten zu wollen. Gerüchte, wonach er einen Wechsel zu einem anderen Klub in der nordamerikanischen Basketballliga NBA anstrebe, bezeichnete der 22-Jährige im Interview mit spox.com als "völligen Quatsch". Zu dem Thema wolle er "am liebsten gar nichts mehr sagen, denn zuletzt wurden mir da meine Worte ganz schnell im Mund umgedreht", sagte der Point Guard, der mit den Hawks fünf Siege aus den ersten sechs Saisonspielen gefeiert hat. Der gebürtige Braunschweiger erhielt dabei bislang mehr Spielanteile als in seinen ersten beiden Spielzeiten und erzielte starke 12,8 Punkte im Schnitt.

Die Hawks hatten Schröder erst in der Vorwoche per Option bis 2017 an sich gebunden. Wechselgerüchte waren aufgekommen, als er in einem Interview vor Saisonstart einen Wechsel nicht ausschloss, sollten seine Einsatzzeiten stagnieren. Seine Ansprüche relativierte der Spielmacher nun: "Natürlich will ich irgendwann starten, das ist doch klar. Ich habe aber nie gesagt, dass ich Atlanta verlassen werde, wenn ich hier nicht bald in der Starting Five stehe." Vielmehr sei das Gegenteil der Fall: "Ich habe gerade mit den Hawks verlängert und kann es kaum erwarten, für die kommenden Jahre ein Teil der Mannschaft zu sein", sagte Schröder.

MotoGP, Valentino Rossi: Der Internationale Sportgerichtshof Cas hat den Einspruch von Valentino Rossi gegen seine nach dem Großen Preis von Malaysia von der Rennleitung erhaltene Strafe abgelehnt. Der italienische WM-Spitzenreiter war wegen einer Attacke gegen Weltmeister Marc Márquez aus Spanien sanktioniert worden und muss beim Saisonfinale der MotoGP in Valencia am Sonntag vom letzten Platz starten. Durch die Strafe von Sepang wuchs Rossis Konto um drei Strafpunkte auf vier an, dies hat automatisch eine Versetzung ans Ende des Feldes zur Folge. Der Cas bestätigte die Entscheidung nach einer Anhörung am Mittwoch mit Vertretern von Rossi und des Motorrad-Weltverbandes FIM. Der 36-Jährige hatte gehofft, dass die Strafe zumindest reduziert wird. Wäre nur ein Punkt gestrichen worden, hätte es keine Versetzung auf den letzten Startplatz gegeben. Der neunmalige Weltmeister Rossi hat vor dem letzten Rennen sieben Punkte Vorsprung auf seinen spanischen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo. Gewinnt dieser in Valencia, müste Rossi Zweiter werden, um den Titel zu holen.

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Tennis, Andrea Petkovic: Die Tennisspielerin hat nach ihrem Saisonende in China depressive Verstimmungen eingestanden und die Fortsetzung ihrer Karriere in Frage gestellt. "Ich muss wirklich herausfinden, ob ich weiter spielen will. Ich hasse derzeit mehr Teile meines Jobs, als ich andere mag. In den letzten zwei, drei Monaten habe ich die Leidenschaft für den Tennissport verloren", sagte die Weltranglisten-24. aus Darmstadt nach ihrem 0:6, 0:6 beim WTA-Turnier in Zhuhai/China gegen Carla Suarez Navarro (Spanien).

Bei einem Interview nach dem Match war Petkovic in Tränen ausgebrochen und berichtete über ihre besorgniserregenden Erfahrungen der vergangenen Zeit auf der Internetseite der WTA. "Als ich Zuhause war, habe ich mich wirklich glücklich gefühlt. Aber ab jener Minute, als ich wieder auf die Tour zurückgekehrt bin, war ich irgendwie deprimiert. So deprimiert, dass ich eigentlich überhaupt nicht mehr aus dem Bett kommen wollte", sagte die 28-Jährige aus Darmstadt. Petkovic macht keinen Hehl daraus, dass die Krankheit ihrer Mutter ihre Gefühlslage verschärft habe. "Ich wollte einfach Zuhause sein. Aber weil ich Profi bin, habe ich einfach weitergemacht mit dem Training und all den Dingen, die zu tun waren", erzählte die French-Open-Halbfinalistin von 2014 und gestand: "Das hat sich angefühlt wie Folter. Jede Minute."

Petkovic gibt zu, dass es die erste Saison war, in der sie ihre Berufswahl angezweifelt habe. "Ich habe gefühlt, dass es das erste Jahr war, in dem ich vielleicht Zeit für andere Dinge verloren habe, weil ich Tennis spiele", meinte die Hessin. In den nächsten Wochen will Petkovic, einst die Nummer neun der Welt, abschalten und ihre Zukunft überdenken. "Ich werde erst einmal vier Tage schlafen, weil ich mich fühle, als hätte ich das zwei Monate nicht getan." Danach will die Fed-Cup-Spielerin bei Reisen nach New York und Portland entspannen.

Fußball, England: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat eine mögliche Rückholaktion von Steven Gerrard dementiert. "Wir haben einmal telefoniert und ein paar Nachrichten geschrieben. Wenn er bei uns als Vorbereitung auf die neue Saison mit den Los Angeles Galaxy mittrainieren will - gar kein Problem. Mehr allerdings nicht", sagte der Fußball-Coach am Mittwoch vor dem Spiel in der Europa League beim russischen Club Rubin Kasan. Zuvor hatte die britischen Zeitung The Independent berichtet, dass der deutsche Coach eine Rückkehr von Gerrard für die Rückrunde plane. Allerdings würden der Club aus LA eine Ablösesumme für den ehemaligen englischen Nationalspieler fordern. Dort besitzt der 35-Jährige noch einen Vertrag bis Ende 2016.

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Erst im Sommer war der Mittelfeldspieler nach 17 Jahren und 708 Pflichtspielen für Liverpool in die USA gewechselt. In seiner Premierensaison in Amerika absolvierte er 14 Partien und erzielte zwei Treffer. Viel wichtiger als die Spekulationen um Gerrard ist Klopp derzeit die Europa League und die Partie bei Rubin Kasan am Donnerstag (19.00 Uhr). Mit drei Punkten nach drei Spielen stehen die Reds in der Gruppe B auf Rang zwei hinter dem FC Sion (7). Kasan (2) und Bordeaux (2) folgen auf den Plätzen drei und vier. "Die Europa League ist ein großer Wettbewerb für uns. Wir wollen hier unser Bestes geben und gewinnen", erklärte Klopp.

Fußball, DFB-Affäre: Der Deutsche Fußball-Bund plant wegen der Affäre um die WM 2006 nach Angaben eines Landesverbandschefs eine Außerordentliche Präsidiumssitzung. Es gebe Signale, dass ein solches Treffen jetzt in Betracht gezogen werde, sagte Präsident Erwin Bugar vom Fußballverband Sachsen-Anhalt am Donnerstag dem MDR. Dies bedürfe allerdings einer gewissen Vorbereitung. Bugar hält trotz der jüngsten Entwicklungen den DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach weiterhin für den richtigen Mann zur Krisenbewältigung. "Weil er bereit ist, allumfassend Aufklärung zu betreiben", begründete Bugar.

Gegen Niersbach, dessen Vorgänger Theo Zwanziger und den früheren DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in einem schweren Fall. Nach SZ-Informationen wurde die angeblich falsche Steuererklärung des DFB für 2006 von Niersbach kurz nach dessen Amtsantritt als Generalsekretär Ende Oktober 2007 unterzeichnet. Diese Erklärung soll damals schon lange fertig gewesen sein. Eine Außerordentliche Präsidiumssitzung war in den vergangenen Tagen bereits von anderen Regionalchefs gefordert worden. Auch Bugar hält eine solche Zusammenkunft für notwendig. Niersbach äußerte sich am Mittwoch nicht und war auch nicht bei der Mitarbeiterversammlung in der Verbandszentrale in Frankfurt am Main anwesend.

Ski Alpin, Weltcup: Der Internationale Ski-Verband FIS hat die alpinen Weltcup-Rennen im finnischen Levi abgesagt. Die für den 14. und 15. November vorgesehenen Spezialslaloms für Frauen und Männer fallen den warmen Temperaturen 170 Kilometer nördlich des Polarkreises, dem dortigen Schneemangel sowie den ungünstigen Wetterprognosen zum Opfer. Die FIS prüft einen möglichen Ausweichort. In Levi war der Herbst ungewöhnlich warm gewesen, darüber hinaus waren die für die Kunstschneeproduktion erforderlichen Minustemperaturen nicht zu erwarten. "In Levi haben wir eines der effizientesten Schneeproduktionssysteme und auch eine sehr erfahrene Crew. Aber das Wetter hat uns in diesem Jahr keine Chance gelassen", sagte Janne Pelkonen, Geschäftsführer des Organisationskomitees. Die Rennen nach Levi sollen in Nordamerika stattfinden. Die Frauen würden am 28./29. November einen Riesenslalom und einen Slalom in Aspen/US-Bundesstaat Colorado bestreiten, die Männer am selben Wochenende eine Abfahrt und einen Super-G in Lake Louise/Kanada.

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