Leipzig:"Auch der Fußball hat verloren"

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Trainer Ralph Hasenhüttl versucht, die Ereignisse des Samstagabends abzuhaken und startet mit der Vorbereitung auf das HSV-Spiel.

Die skandalösen Vorkommnisse in Dortmund will RB Leipzig erst mal beiseite schieben. Am Dienstag redete Trainer Ralph Hasenhüttl mit seinen jungen Fußball-Profis noch einmal über die Attacken auf Fans und die beleidigenden Spruchbänder gegen den Verein. Gegenüber Medienvertretern auf dem Trainingsgelände der Leipziger fand Hasenhüttl klare Worte: "Es hat einen sportlichen Verlierer gegeben mit uns, der vollkommen zurecht verloren hat. In Wahrheit hat aber auch der Fußball verloren." Vor dem 0:1 der Leipziger bei der Borussia waren RB-Anhänger von BVB-Ultras attackiert und mit Steinen beworfen worden. Zudem seien Fans bestohlen worden, hieß es bei Fanklubs des erst 2009 gegründeten Vereins, dessen Sponsoring-Konzept manchem missfällt.

Hasenhüttl sagte weiter: "Ich kann nur meine Empfindungen schildern, die ich während und nach dem Spiel hatte, und die waren natürlich so, dass es vor allem nach dem Spiel nicht schön war. Es gab dieses Gefühl in mir: Ich wollte da nur weg, ich wollte nur raus aus der Geschichte."

Der 49 Jahre alte Österreicher machte deutlich, dass als Folge der Dortmunder Ereignisse die Leipziger bei Gastspielen künftig negativer empfangen werden könnten. Nächstes Auswärtsspiel des Bundesliga-Zweiten ist am 19. Februar bei Borussia Mönchengladbach - rund 100 Kilometer von Dortmund entfernt.

Mit negativen Reaktionen durch die eigenen Fans rechnet Hasenhüttl nicht: "Wir haben das Gefühl, dass unsere Fans das so einordnen wie es ist und nicht mit irgendwelchen Gegenaggressionen reagieren, sondern weiter unsere Fankultur pflegen und dafür stehen, dass wir anders sein wollen", betonte er. Nächste Spiel der Leipziger ist die Heimpartie am Samstag gegen den Hamburger SV. Im Training wieder dabei waren am Dienstag die gegen den BVB fehlenden Timo Werner, 20, Diego Demme, 25, und Marcel Sabitzer, 22. Der Top-Torjäger und die beiden Mittelfeldspieler dürften damit auch am Samstag zur Verfügung stehen und der gegen den BVB nicht schlagkräftigen Offensive die gewohnte Stärke verleihen. Zur Verfügung steht dem Coach der Leipziger gegen den Tabellen-16. aus der Hansestadt auch wieder Emil Forsberg nach abgesessener Rot-Sperre. Der Schwede war einer der prägenden Profis in der Liga-Hinrunde.

© SZ vom 08.02.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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