Leichtathletik-WM in Moskau:Speerwerferin Obergföll gewinnt endlich Gold

Endlich Gold für Christina Obergföll. (Foto: dpa)

Fünf zweite Plätze bei Großereignissen waren genug: Christina Obergföll schleudert ihren Speer so weit wie noch nie in dieser Saison und ist neue Weltmeisterin. Für Linda Stahl reicht es nur zum vierten Platz.

Christina Obergföll hat in ihrer Karriere viele Medaillen gewonnen. Die waren stets Silber oder Bronze - für Gold hatte es bislang nie gereicht, auch wenn Obergföll als Favoritin in die Wettkämpfte ging. Die Deutsche stand auf den Treppchen. Die Titel gewannen andere.

Dieser Bann ist nun gebrochen, und Obergföll ist endlich Weltmeisterin. Mit im zweiten Versuch erzielten 69,05 Meter holte die 31-Jährige beim Finale der Leichtathletik-WM in Moskau Gold - nachdem es zuvor sechs Mal bei einer großen Meisterschaft nur zu Silber und Bronze gereicht hatte.

"Ich bin im Moment sprachlos und sehr bewegt", sagte Obergföll in der ARD, "so viele Jahre hat es nicht klappen wollen, und jetzt hat es geklappt, wo ich schon nicht mehr dran geglaubt habe."

Sie fuhr fort: "Jetzt habe ich wieder neue Motivation getankt, wie es mit der Karriere weitergeht kann ich jetzt nicht sagen, im Moment bin ich einfach nur happy." Ihre Rivalinnen mussten staunend mit ansehen, wie sie anschließend mit der schwarz-rot-goldenen Flagge auf die Ehrenrunde lief.

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Silber ging überraschend an Kimberly Mickle aus Australien (66,60). Top-Favoritin und Titelverteidigerin Maria Abakumowa aus Russland (65,09 m) erlebte mit dem Gewinn von Bronze ein kleines Debakel. Staatspräsident Wladimir Putin hatte Gold von der Weltjahresbesten gefordert.

Die Olympiadritte und Ex-Europameisterin Linda Stahl aus Leverkusen hatte sich auch Medaillenchancen ausgerechnet, musste sich aber mit Platz vier (64,78) zufrieden geben.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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