IOC-Abstimmung in Buenos Aires:Tokio darf Olympische Spiele 2020 ausrichten

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Freude in Tokio: Zuschlag für Olympia 2020 (Foto: dpa)

Tokio wird 2020 die Olympischen Spiele austragen. Darauf haben sich die IOC-Mitglieder in Buenos Aires geeinigt. Der Favorit Madrid scheitert bereits im ersten Wahlgang, dann kommt auch das Aus für Istanbul. Durch die Entscheidung wird das Finale der Fußball-EM im gleichen Jahr wohl nicht in Deutschland stattfinden.

Tokio richtet im Jahr 2020 zum zweiten Mal nach 1964 die Olympischen Spiele aus. Um 22.20 Uhr MESZ verkündete IOC-Präsident Jacques Rogge am Samstag in Buenos Aires den Sieg der japanischen Hauptstadt, die sich bei der geheimen Abstimmung auf der 125. IOC-Vollversammlung gegen die Mitbewerber Madrid und Istanbul durchsetzte.

Mit einem leidenschaftlichen Appell auf der abschließenden Präsentation war es den Japanern gelungen, die Sicherheitsbedenken der Olympier für die Wahl der 35-Millionen-Metropole wegen des Atomunglücks in Fukushima auszuräumen.

"Lassen sie mich ihnen versichern: Die Situation ist unter Kontrolle. Sie hat noch nie und wird nie Schaden in Tokio anrichten", erklärte Premierminister Shinzo Abe. Das gefährdete Gebiet um Fukushima würde sich auf eine Fläche von 0,3 Quadratkilometer beschränken und die sei abgesichert.

Tokio 2020 pries vor allem sein kompaktes Sportstättenkonzept in zwei Zonen. 85 Prozent der Wettkampfstätten liegen in einem Radius von gerade mal acht Kilometern zum olympischen Dorf. Die Kandidatur stütze sich auf einen fest angelegten Reserve-Fonds in Höhe von 4,5 Milliarden Dollar. Bewerbungschef Masato Mizuno versprach den IOC-Mitgliedern zudem die "höchsten TV-Einschaltquoten der Olympia-Geschichte".

15 Arenen in und um die japanische Hauptstadt sind bereits vorhanden, elf sollen neu gebaut werden. Tokio will auf zehn temporäre Anlagen zurückgreifen. Das neue Olympiastadion soll auf der Anlage des Stadions von 1964 entstehen. Das IOC bescheinigt Tokio eine "kompakte Konzeption" mit guter Verkehrsinfrastruktur.

Durch die Wahl von Tokio zur Gastgeberstadt wird das Finale der Fußball-EM im selben Jahr nicht in Deutschland stattfinden. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte im Vorfeld der Entscheidung angekündigt, auf eine Kampf-Kandidatur gegen die Türkei zu verzichten, sollte Istanbul bei der Vergabe der Sommerspiele leer ausgehen. Übrig bleibt nun die Option "drei Gruppenspiele plus ein Viertelfinale", für die sich der DFB mit dem Standort München bewerben wird.

Erstmals gibt es 2020 bei kontinentalen Titelkämpfen im Fußball Schauplätze in 13 Städten aus 13 Ländern. Zunächst war nach dem Plan von UEFA-Präsident Michel Platini vorgesehen, dass sich nur Hauptstädte für die Austragung von EM-Spielen bewerben dürfen. Schließlich wurden auch Metropolen akzeptiert, deren Stadien, Infrastruktur und Übernachtungsmöglichkeiten dem gehobenen Standard entsprechen.

Die Ergebnisse der Wahlgänge im Überblick:

  • 1. Wahlgang: Tokio: 42 Stimmen, Istanbul: 26, Madrid: 26 Stichwahl: Istanbul: 49, Madrid 45
  • 2. Wahlgang: Tokio: 60, Istanbul: 36
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