Darum geht es bei dem Boykott
Aufregung im italienischen Fußball: Aus Protest gegen sexistische und homophobe Äußerungen des Präsidenten der italienischen Fußball-Amateurliga, Felice Belloli, boykottieren Italiens Fußballerinnen das Pokal-Finale zwischen den Klubs Brescia und Tavagnacco.
Das am Samstag angesetzte Spiel werde als Zeichen gegen Belloli nicht ausgetragen, teilte die Spielergewerkschaft AIC am Dienstag mit.
Homosexualität im Sport:Beschimpfung auf und neben dem Spielfeld
Homosexualität ist im Sport immer noch ein Tabu. Laut der bisher größten Umfrage dieser Art müssen Sportler, die sich outen, weiterhin Anfeindungen und Gewalt fürchten. Sogar Fans können oft nicht ungefährdet zu ihrer Sexualität stehen.
Der 65-jährige Belloli soll sich bei einer Sitzung der Amateurliga am 5. März bei der Diskussion über die Finanzierung des Frauenfußballs herablassend geäußert haben. "Basta! Wir können nicht ständig darüber diskutieren, diesen paar Lesben Geld zu geben", heißt es in dem Protokoll der Sitzung, das von der Website Soccerlife.it veröffentlicht wurde.
Belloli dementiert die Zitate
Das Sportgericht des Fußballverbandes leitete daraufhin eine Untersuchung ein. Belloli dementierte die Zitate. "Ich habe diesen Satz nie gesagt. Ich arbeite für die Förderung des Frauenfußballs. Das ist ein Komplott gegen mich", behauptete der Mailänder. Zeugen bestätigten jedoch seine Aussagen.