Heidenheimer 3:0-Sieg:Aufsteiger vergrößert Nürnbergs Sorgen

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Ungewohntes Bild: Heidenheims Sebastian Griesbeck (links) und Marcel Tisch-Rivero versuchen Nürnbergs Robert Koch zu stoppen (Foto: dpa)

Der 1. FC Nürnberg rutscht immer tiefer in die Krise. Beim 0:3 in Heidenheim ist die Mannschaft chancenlos, der Trainer Valérien Ismaël muss nun um seinen Job bangen. In der Tabelle führt Darmstadt, vor RB Leipzig, die beide hohe Siege feiern.

  • 1. FC Heidenheim - 1. FC Nürnberg 3:0
  • RB Leipzig - Karlsruher SC 3:1
  • 1. FC Kaiserslautern - Union Berlin 1:0
  • Darmstadt 98 - FSV Frankfurt 4:0

Nürnberg liegt nach neun Minuten 0:2 zurück

Fußball-Zweitligist 1. FC Nürnberg ist durch ein 0:3 (0:2) beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim noch tiefer in die Krise gerutscht. Die Elf von Trainer Valerien Ismael war am Mittwochabend zwar von Beginn an erkennbar um Offensive bemüht, lag aber schon nach neun Minuten 0:2 im Rückstand. Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer, der erst tags zuvor seinen Vertrag bis 2020 verlängert hatte, traf in der dritten Minute nach einem Konter. Das zweite Tor durch Kevin Kraus bereitete Schnatterer mit seinem Freistoß vor (9. Minute). Patrick Mayer verwandelte einen von FCN-Torwart Raphael Schäfer an Florian Niederlechner verursachten Foulelfmeter (59.). Nürnberg spielte die letzte halbe Stunde in Unterzahl. Jan Polak sah vor 13 000 Zuschauern Gelb-Rot (71.). Knapp eine Woche vor der Mitgliederversammlung am Dienstag bleibt Nürnberg mit nur sechs Punkten nach sieben Spielen im Tabellenkeller stecken. Der FCH dagegen ist mit elf Punkten im Tabellenmittelfeld.

Darmstadt spielt sich an die Tabellenspitze

Aufsteiger Darmstadt 98 ist mit dem vierten Sieg im vierten Heimspiel an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga gestürmt. Die Lilien bezwangen im hessischen Derby den FSV Frankfurt mit 4:0 (3:0) und blieben damit auch nach 360 Minuten am Böllenfalltor ohne Gegentor. Romain Brégerie (16.), Aytac Sulu (32.) und Jerome Gondorf (34.) sorgten vor 12 400 Zuschauern mit ihren Toren schon vor der Pause dafür, dass die erste Saisonniederlage vom vergangenen Freitag (0:2 bei Eintracht Braunschweig) schnell vergessen war. Für den Endstand sorgte Sulu (85.). Während Darmstadt mit 14 Punkten das Feld anführt, rutschte Frankfurt nach der dritten Pleite in Folge mit nur vier Zählern ans Tabellenende.

Alle Treffer in der ersten Halbzeit fielen nach Eckbällen von Tobias Kempe: Beim 1:0 köpfte Brégerie ein, beim zweiten Tor nutzte Sulu einen Fehler von FSV-Torwart Patric Klandt, und nur zwei Minuten später traf Gondorf im zweiten Versuch mit einem abgefälschten Schuss. Nach dem Seitenwechsel drosselte Darmstadt das Tempo. Die Frankfurter brachten das Tor der Gastgeber aber nicht ernsthaft in Gefahr. Die beste Chance hatte Marcel Heller, der die Latte des FSV-Tores traf (80.).

Yussuf Poulsen dreht mit zwei Toren das Spiel

RB Leipzig mischt im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga weiter kräftig mit. Der Liga-Neuling setzte sich am Mittwochabend im Spitzenspiel gegen den Karlsruher SC mit 3:1 (1:1) durch und bleibt nach dem vierten Saisonerfolg in der Spitzengruppe. Vor 18 235 Zuschauern brachte Ilijan Micanski (33.) die Gäste in Front. Doch der überragende Dominik Kaiser (37.) sowie Yussuf Poulsen (48./58.) mit seinen Saisontoren fünf und sechs drehten das Spiel. Während die Sachsen die von Coach Alexander Zorniger erhoffte Reaktion auf die erste Saisonniederlage (1:2 beim 1. FC Union Berlin) zeigten, verpasste der KSC mit seiner ersten Pleite der Spielzeit den Sprung an die Tabellenspitze.

Leipzig machte in der ersten Hälfte das Spiel und Karlsruhe das Tor. Obwohl die Gastgeber deutlich mehr Ballbesitz hatten, agierten sie wenig zwingend. Die in der Offensive weitgehend harmlosen Karlsruher setzten auf Konter und erzielten mit der ersten gefährlichen Aktion gleich die Führung. Doch die Gäste schlugen durch Kaiser mit einem direkt verwandelten Freistoß zurück. Nach der Pause netzte Torjäger Poulsen gleich zweimal ein, nachdem er jeweils von Kaiser in Szene gesetzt worden war. Bei seinem zweiten Tor stand der Däne jedoch im Abseits, was Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) nicht ahndete. Dennoch war RB Leipzig das klar bessere Team und siegte verdient.

Kaiserslautern spiel zu Hause am besten

Der 1. FC Kaiserslautern kann sich in der 2. Fußball-Bundesliga auf seine Heimstärke verlassen. Das 1:0 (1:0) am Mittwoch gegen den FC Union Berlin war im vierten Heimspiel der Saison der vierte Sieg. Die Pfälzer zeigten vor 31 384 Zuschauern eine engagierte Partie, in der Alexander Ring (42. Minute) für den entscheidenden Treffer sorgte. Die Berliner konnten bei den Roten Teufeln nicht die Leistung aus dem 2:1 gegen RB Leipzig bestätigen und waren klar unterlegen. Die Lauterer dominierten in unveränderter Ausstellung die Partie eindeutig. Wie schon beim 1:2 in Fürth aber ließe Kaiserslautern zu viele Torchancen aus. Erst ein Drehschuss von Ring fand das Ziel, zuvor hatten Kerem Demirbay, Kevin Stöger und Karim Matmour weniger Glück. Union hielt zu Beginn mit Einsatz und Härte dagegen, von der Offensive kam keine Entlastung in der einseitigen Partie. Die Richtung blieb auch nach dem Wechsel erhalten, weil Union zu halbherzig agierte und zu spät aufwachte. Philipp Hofmann hätte dem FCK lästiges Zittern ersparen können. Aus einem Meter schoss er den Ball aber übers Tor (78.). Die letzte Chance vergab Ruben Jensen nach einem Lauf übers halbe Feld (90.).

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