Handball-WM: Sieg für Deutschland:Im Schongang

Das Ergebnis klingt deutlich: Mit 31:20 besiegte Deutschland Algerien. Doch das Team von Heiner Brand muss sich noch steigern, wenn es bei der WM gut abschneiden will.

Ohne großen Glanz, aber abgezockt und routiniert haben die deutschen Handball-Weltmeister im Schongang Algerien bezwungen und das Tor zur Hauptrunde bei der WM in Kroatien weit aufgestoßen. Beim 31:20 (16:10) über den Außenseiter aus Nordafrika ersparte die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand sich und ihrer kleinen Fankolonie in Varazdin diesmal immerhin ein Zitterspiel wie in den ersten beiden Begegnungen. Bester Werfer vor nur 1500 Zuschauern war Torsten Jansen mit sechs Treffern.

Handball-WM: Sieg für Deutschland: Michael Kraus beim deutlichen 31:20-Sieg gegen Algerien.

Michael Kraus beim deutlichen 31:20-Sieg gegen Algerien.

(Foto: Foto: AP)

Mit einem Sieg gegen Mazedonien am Mittwoch (17.30 Uhr/live bei RTL) kann die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB), die nun Tabellenführer ist, bereits den Einzug in die Hauptrunde perfekt machen. Davor dürfen Pascal Hens und Co aber erstmal etwas Kraft tanken: Nach drei Spielen in drei Tagen steht bei der WM am Dienstag der erste Ruhetag an.

Schon nach den beiden nervenaufreibenden Spielen gegen Russland (26:26) und Tunesien (26:24) konnte es sich Brand trotz der durchwachsenen Leistung gegen die drittklassigen Algerier leisten, seinen Spielern einige Erholungspausen zu gönnen. Alle Feldspieler kamen zum Einsatz. Spielmacher Michael Kraus, der nach seinem Muskelfaserriss am Sonntag mit einem dicken Verband um die linke Wade 23 Minuten lang einen guten WM-Einstand gegeben hatte, agierte wieder nur als Teilzeitarbeiter.

Kaum flüssige Kombinationen

Dabei konnte er dem deutschen Angriffsspiel aber zunächst ebenso wenig konstruktive Akzente geben wie sein 22 Jahre alter Stellvertreter Martin Strobel. Im zweiten Durchgang spielten beide auch nebeneinander im Rückraum, als Kraus Pascal Hens auf Halblinks ersetzte.

Vor allem im ersten Durchgang waren flüssige Kombinationen gegen die offensive Deckung des Dritten der Afrikameisterschaft Mangelware, die Tore fielen meist aus Einzelaktionen. So sorgte der Nordhorner Holger Glandorf, der sich in den ersten Spielen ebenso wie Hens zu viele Fehlversuche geleistet hatte, mit vier Treffern in den ersten neun Minuten fast im Alleingang für die frühe Führung (5:2). Die wuchs danach zwar stetig an, und selbst Abwehrchef Oliver Roggisch trug sich erstmals in die Torschützenliste ein, doch großen Handballglanz versprühte die Brand-Sieben weiter nicht.

Immerhin war auf den gut aufgelegten Torhüter Johannes Bitter wieder Verlass. Davor stand die deutsche Deckung gegen die teilweise überforderten Algerier sicher. So sorgte Kraus in der 38. Minute mit seinem Treffer zum 21:11 erstmals für eine Zehn-Tore-Führung, mit dieser im Rücken wurde auch das deutsche Angriffsspiel flüssiger. Vor allem aus dem Tempospiel heraus fiel phasenweise ein Tor nach dem anderen, bis das standesgemäße Ergebnis feststand.

Allerdings müssen sich die Deutschen in allen Bereichen steigern, wenn gegen Mazedonien und zum Gruppenabschluss in der Neuauflage des WM-Finals von 2007 gegen Polen (Donnerstag, 17.30 Uhr/live bei RTL) Erfolge her sollen. Die Mazedonier hatten sich am Montag überraschend mit 30:29 gegen Polen durchgesetzt und damit ihre Ambitionen auf den Einzug in die Hauptrunde verdeutlicht.

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