Die Übertragung der Handball-WM hat denkbar ungünstig begonnen: Nach knapp fünf Minuten des WM-Auftaktspiels von Europameister Deutschland gegen Ungarn brach die Live-Übertragung aus Rouen auf handball.dkb.de beim Stand von 1:1 zusammen, die Bildschirme blieben bis zur 23. Minute und zum 11:7 schwarz. Grund für den Ausfall sollen technische Probleme durch das enorme Zuschauerinteresse gewesen sein.
"Nach unseren bisherigen Informationen waren der Grund des temporären Ausfall keine Serverprobleme oder der hohe Ansturm mit über 500 000 Fans, sondern eine Unterbrechung des Livestreams durch den Rechtevergeber", teilte ein DKB-Sprecher mit. "Wir gehen derzeit davon aus, dass wir alle weiteren Spielen störungsfrei übertragen können." Auch DHB-Vizepräsident Bob Hanning sagte, dass der Fehler beim katarischen Rechtevergeber beIN sports lag: "Jetzt wird hoffentlich beIN sports daraus lernen und die richtigen Schlüsse ziehen."
Der Titelsponsor der Handball-Bundesliga hatte sich die Rechte an Livebildern von der WM in Frankreich gesichert, nachdem sich der Rechteinhaber BeIn weder mit öffentlich-rechtlichen noch mit privaten Fernsehsendern in Deutschland einigen konnte. Auch Pay-TV-Sender Sky sowie weitere Streamingdienste hatten die Rechte nicht bekommen.
In der Spitze haben sich rund 600 000 Menschen gleichzeitig den WM-Auftakt der deutschen Handballer am Freitag im Internet angesehen. Das sagte ein Sprecher des Deutschen Handballbundes (DHB) im Anschluss an das 27:23 (16:11) gegen Ungarn in Rouen. Insgesamt sei der vom DKB angebotene Stream etwa 1,5 Millionen Mal angeklickt worden. Dabei war es aber sehr wahrscheinlich zu Mehrfachklicks durch die Probleme im Stream gekommen.
"Mit dieser Aktion rettet die DKB den deutschen Handball", hatte DHB-Vizepräsident Hanning zum späten Rechtekauf erklärt. Der Livestream der WM-Spiele wird mit YouTube als technischem Partner umgesetzt. Die ersten Bilder aus der Kindarena gab es 15 Minuten vor Spielbeginn zu sehen, das Kommentatoren-Duo Markus Götz und Uwe Semrau war rund fünf Minuten vor dem Anwurf zu hören. Die ersten Minuten der Übertragung funktionierten noch reibungslos, das erste deutsche WM-Tor durch Kai Häfner war noch sehen - dann ging rund 18 Minuten nichts mehr.