Handball-Bundesliga:Coups  der Aufsteiger

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Beim Auftakt der Jubiläumssaison stolpern sowohl EHF-Cupsieger Berlin als auch der HSV Hamburg.

Erst das peinliche Erstrunden-Aus im DHB-Pokal, nun die Meisterschafts-Pleite beim Neuling: Der Fehlstart des HSV Hamburg in die 50. Spielzeit der Handball-Bundesliga ist perfekt. Zum Einstand in die Jubiläumssaison verlor der Champions-League-Sieger von 2013 am Sonntag beim Aufsteiger SC DHfK Leipzig beinahe sensationell 27:31 (11:15). Vor Wochenfrist war Hamburg im Pokal gegen den Zweitligisten HSG Nordhorn ausgeschieden. "Wir bringen nicht das aufs Parkett, was wir uns im Training erarbeiten", sagte der neue Coach Michael Biegler und stellte zugleich seine Arbeit mit der neu formierten Mannschaft infrage: "Da muss ich mir Gedanken machen. Mal sehen, wie lange ich das noch machen darf."

Wie Leipzig sorgte auch Mitaufsteiger ThSV Eisenach für einen Coup und bezwang den TuS N-Lübbecke 31:30 (18:16). Fünf Sekunden vor der Schlusssirene brachte ein Gewaltwurf von Azat Valiullin die Entscheidung. "Wir zündeten von Beginn ein Riesenfeuerwerk, gingen beherzt in die Zweikämpfe, resignierten nicht, wenn Drei- oder Vier-Tore-Führungen verloren gingen. Alle übernahmen Verantwortung, jeder gab sein Bestes", sagte Kapitän Daniel Luther.

Ähnlich wie der HSV Hamburg stolperten auch die Füchse Berlin zum Saisonauftakt. Im ersten Punktspiel nach dem Weggang von Trainer Dagur Sigurdsson und dem Karriere-Ende von Iker Romero kassierte der EHF-Cupsieger eine 20:23 (12:14)-Niederlage bei MT Melsungen. "Insgesamt war das in der Abwehr okay, im Angriff aber nicht", urteilte der neue Trainer Erlingur Richardsson.

Dagegen ist der Meister auf Kurs: Im offiziellen Eröffnungsspiel der 50. Saison feierte Titelverteidiger THW Kiel einen gelungenen Einstand. Vier Tage nach dem Gewinn des Supercups siegte der deutsche Rekordmeister beim Altmeister VfL Gummersbach 30:26 (15:12). Wegen des Jubiläums wurde die Partie in der traditionsreichen Dortmunder Westfalenhalle ausgetragen. "Wir sind einfach glücklich, dass wir hier gewonnen haben", sagte Kiels überragender Spielmacher Domagoj Duvnjak, der wie Rune Dahmke sechs Tore erzielte. Nach dem Weggang der Rückraum-Asse Filip Jicha und Aron Palmarsson lief zwar noch nicht alles rund, doch geriet der Sieg nie in Gefahr. "Wir werden alles geben, um wieder die Meisterschaft zu holen", versprach Duvnjak im Interview des Fernsehsenders Sport1. Auch die Mitfavoriten stiegen mit teils ungefährdeten Siegen in die Spielzeit eingestiegen. Die Rhein-Neckar Löwen kamen zu einem 32:26 (16:12) beim TBV Lemgo, Pokalsieger SG Flensburg deklassierte in heimischer Halle HBW Balingen-Weilstetten 32:22 (14:12), der SC Magdeburg feierte einen 28:25 (13:10)-Erfolg gegen den Bergischen HC.

© SZ vom 24.08.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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