Hamburger SV:Nicolai Müller trifft zweimal

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Ein kleines Erfolgserlebnis und Punkte-Polster für den HSV: Nicolai Müllers (l.) Tore gegen Berlin. (Foto: Daniel Reinhardt/dpa)

Der HSV verschafft sich durch das 2:0 gegen Hertha ein Polster zur abstiegsbedrohten Konkurrenz.

Der Hamburger SV hat mit dem ersten Heimsieg gegen Hertha BSC seit sechs Jahren seinen jüngsten Abwärtstrend gestoppt. Nicolai Müller (58./75. Minute) sorgte mit einem Doppelpack für das verdiente 2:0 (0:0) gegen die lange Zeit verhaltenen Berliner. Der HSV kletterte somit auf den zehnten Tabellenplatz und konnte die Sorge vor einem erneuten Abstiegskampf vorläufig vertreiben. "Jetzt haben wir ein kleines Polster", stellte HSV-Spielmacher Aaron Hunt fest, warnte aber auch: "Durch sind wir noch lange nicht."

Für die Hamburger waren die Müller-Tore vor 46 136 Zuschauern die ersten Treffer gegen Berlin nach fünf Spielen ohne Erfolgserlebnis. Die Hertha bleibt trotz der zweiten Rückrundenniederlage auf dem dritten Platz. In Champions-League-Form spielte der Hauptstadt-Klub aber nicht. "Wenn man die Körpersprache von uns und Hamburg anguckt, dann war das wie Tag und Nacht", kritisierte Hertha-Trainer Pal Dardai. Schon am Freitag soll es sein Team im Heimspiel gegen den Tabellenvierten Schalke 04 besser machen: "Nächste Woche müssen wir wieder ein anderes Gesicht zeigen", forderte der Ungar.

Die vor dem Spiel komplett unterschiedlichen Befindlichkeiten in Hamburg und Berlin wurden bei der Personalwahl deutlich. Hamburgs Trainer Bruno Labbadia wechselte fast das halbe Team für die Anfangself aus, bei der selbstbewussten Hertha stellte Dardai nur einmal um, brachte Kapitän Fabian Lustenberger für Genki Haraguchi. Damit wollte er mehr Stabilität in seinem Team haben.

Der Japaner Sakai prüft Herthas Schlussmann gleich dreimal

Diese Taktik wurde auch im Spielverlauf schnell deutlich. Die Hertha stand defensiv, ließ den HSV kommen und lauerte auf Hamburger Lücken. Die erste bot sich nach neun Minuten. Nach einer Flanke von Marvin Plattenhardt konnte HSV-Torwart René Adler einen Kopfball von Vedad Ibisevic nur unkonventionell wegschaufeln.

Der HSV bemühte sich, kreativ gegen die Berliner Einlull-Taktik zu wirken - doch es blieb zunächst bei dem Versuch. Ein Kopfball von Artjoms Rudnevs (16.) verfehlte das Ziel. Erst nach einer halben Stunde stieg die Effektivität des HSV. Besonders Gotuko Sakai tat sich hervor: Zunächst prüfte der Japaner (35.) zweimal innerhalb von Sekunden Hertha-Schlussmann Rune Jarstein. Kurz vor der Halbzeit zwang er den Norweger mit einem Schuss ins obere Tordreieck zu einer Glanztat.

Anhaltenden Offensivgeist und Geduld hatte Labbadia in der Pause verordnet. Seine Spieler befolgten die Anweisung. Der HSV drückte mächtig und sorgte für mehr Berliner Unordnung. Als die Hertha-Abwehr nicht gut sortiert war, schlug Müller mit einem Schuss ins rechte untere Toreck erstmals zu.

© SZ vom 07.03.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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