Hamburger SV:Der Investor schmollt

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Auch nach dem Klassenerhalt kommt der HSV nicht zur Ruhe: Klaus-Michael Kühne reagiert beleidigt auf Kritik an seinem Engagement. Aber ohne weitere Millionen kann sich der Verein keine Verstärkungen leisten.

Kurz vor dem Trainingsauftakt beim Hamburger SV kommen die Planungen für die kommende Saison nur schleppend voran. Nach dem Fast-Abstieg und einem öffentlichen Zoff um Geldgeber Klaus-Michael Kühne muss der Fußball-Bundesligist weiter auf die erhofften Verstärkungen warten. Denn Milliardär Kühne schmollt, nachdem er heftig vom ehemaligen Aufsichtsrats-Chef Ernst-Otto Rieckhoff attackiert wurde.

"Ich bin gern bereit, meine Aktien an Herrn Rieckhoff oder einen von ihm zu benennenden Dritten zu meinem Einstandspreis, das heißt auf der Grundlage eines Werts von 250 Millionen Euro, wieder zu veräußern, da ich überhaupt kein Interesse habe, aus dieser Sache einen kommerziellen Nutzen zu ziehen", ließ Kühne im Hamburger Abendblatt symbolisch mitteilen. Zuvor hatte Rieckhoff kritisiert, der HSV mache sich zu abhängig von Kühne, und nur der Unternehmer habe mit dem Kauf seiner HSV-Anteile von 7,5 Prozent für 18,75 Millionen Euro ein gutes Geschäft gemacht. "Ich empfinde das ungerechte und ungerechtfertigte Verhalten als maßlos enttäuschend und destruktiv", zitierte Bild den Milliardär.

Ohne weitere Kühne-Millionen muss der HSV trotz der Abgänge von Großverdienern wie Rafael van der Vaart (Betis Sevilla) oder Marcell Jansen (Zukunft unklar) wohl Spieler wie Jonathan Tah und Valon Behrami verkaufen, um Neue holen zu können. Als mögliche Zugänge sind Michael Gregoritsch (Bochum), Michal Pazdan (Jagiellonia Bialystok), Ali Ghazal (Nacional Funchal) und Nampalys Mendy (OGC Nizza) im Gespräch. Dass der HSV-Kader dringend Verstärkungen benötigt, ist Kühne klar. Die so "unbefriedigend" verlaufene Saison hänge in erster Linie auch "mit der fehlenden Motivation und zum Teil der Qualifikation der Spieler zusammen". Kühne glaubt aber nach wie vor an eine bessere Zukunft des HSV unter Beiersdorfer. "Vereinsführung, Trainer und die im Neuaufbau befindliche Mannschaft haben mein Vertrauen", meinte der Unternehmer.

© SZ vom 24.06.2015 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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