Hamburg:HSV ärgert Hecking

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Der versammelte Gladbacher Defensivverband schaut frustriert Richtung Ball im eigenen Tor, den HSV-Stürmer Bobby Wood dort zum 2:1-Entstand unterbringen konnte. (Foto: Martin Rose/Getty)

Tore von Kostic und Wood sichern den Hamburgern einen wichtigen 2:1-Sieg im Abstiegskampf gegen müde Mönchengladbacher.

Die Festung Volkspark steht: Der Hamburger SV hat dank Bobby Wood und seines überragenden Torwarts Rene Adler im Abstiegskampf der Bundesliga einen wichtigen Heimsieg eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol gewann 2:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach und ist vor den eigenen Fans damit seit sieben Spielen ungeschlagen - eine solche Serie gelang den Hanseaten zuletzt vor sieben Jahren. Filip Kostic per Kopfball (36.) und Wood (80.) drehten die Partie für den willensstarken HSV, der sich zudem für das Aus im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen die Gladbacher vor elf Tagen revanchierte. Andreas Christensen (23.) hatte die Gäste, denen nach dem Europapokal-Fight am Donnerstagabend gegen Schalke (1:1) die Spritzigkeit fehlte, zunächst in Führung gebracht.

Der HSV liegt weiter auf dem Relegationsrang, zog aber mit Werder Bremen und Wolfsburg gleich: "Es zeigt, dass wir mit Ruhe unseren Weg weitergehen", sagte Torwart Adler. Die Gladbacher Aufholjagd hingegen ist vorerst gestoppt, das Team von Coach Dieter Hecking - bisher beste Mannschaft der Rückrunde - bleibt Neunter. "Irgendwann ist halt mal ein Spiel dabei, bei dem die letzte Konzentration fehlt. Jetzt müssen wir die vier Tage nutzen, um uns gut aufs Rückspiel gegen Schalke vorzubereiten", analysierte Hecking.

Vor 52 501 Zuschauern musste Gisdol auf Innenverteidiger Mergim Mavraj (Sehnenanriss am Knie) und Angreifer Nicolai Müller (Magen-Darm-Grippe) verzichten, bei der Borussia fehlten zwei Leistungsträger des jüngsten Höhenflugs: Lars Stindl (muskuläre Probleme) und Raffael (grippaler Infekt). Insgesamt nahm Hecking im Vergleich zum Schalke-Hinspiel fünf Änderungen vor, in der Sturmspitze vertraute er dem Ex-Hamburger Josip Drmic.

Die Partie plätscherte zunächst vor sich hin, viele Fehlpässe prägten das Geschehen. Gladbachs Führung hatte sich nicht angekündigt, doch Christensen setzte sich im Kopfball-Duell gegen Gideon Jung geschickt durch. Das Tor tat dem Spiel gut, danach sahen die Fans spektakuläres Bundesliga-Niveau. Kurz darauf jubelten die HSV-Fans über den vermeintlichen Ausgleich von Wood (28.), doch Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied nach Beratung mit dem Assistenten korrekt, dass Albin Ekdal bei der Vorarbeit im Abseits gestanden hatte. Im Gegenzug verhinderte Adler einen 0:2-Rückstand mit einer Glanzparade gegen Drmic. Der HSV erhöhte das Tempo und glich nach einem weiteren wegen Abseits annullierten Tor von Holtby verdient aus: Kostic übersprang nach einer Flanke von Dennis Diekmeier Nico Elvedi und nickte zum 1:1 ein. Der HSV konnte sich danach erneut bei Adler bedanken, der Patrick Herrmann (44.) mit einem Reflex ausbremste. In der Folge versuchte der HSV mehr Kontrolle über das Spiel zu erlangen, Ekdal (55.) und der quirlige Wood (58.) hatten Möglichkeiten. Wood war es schließlich auch, der die Partie mit einem wuchtigen Abschluss aus kurzer Distanz zum 2:1 entschied.

© SZ vom 13.03.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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