Hamburger SV:Prekäre Situation

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Der HSV verliert gegen Hannover nicht nur zwei Punkte, sondern auch den Abwehrchef.

Nach dem versöhnlichen Ende bedankte sich Bernd Hollerbach bei den HSV-Fans noch für deren Geduld und Unterstützung, während sich Horst Heldt nach dem 1:1 (0:1) zwischen dem Hamburger HSV und Hannover 96 bei Sky über Schiedsrichter Sascha Stegemann aufregte. "Das war eine klare rote Karte", sagte Hannovers Sportchef über eine vermeintlichen Notbremse des Hamburger Abwehrspielers Kyriakos Papadopoulos in der 63. Minute. Der Grieche sah dann in der Nachspielzeit (90.+4) noch die gelb-rote Karte, was Heldt aber nicht milder stimmte. Von Hamburger Seite bekam der Unparteiische ebenfalls sein Fett weg. "Das war ein klarer Elfmeter für uns", fand Sportchef Jens Todt angesichts eines Fouls von Salif Sane an Kostic im Strafraum (45.).

Wie auch immer - für den HSV wird die Situation im Abstiegskampf prekär, auch wenn Hollerbach versicherte: "Wir werden es packen." Der Klub liegt mit 17 Punkten noch immer auf einem direkten Abstiegsplatz, und am kommenden Wochenende geht es nach Dortmund. Iver Fossum (37.) traf zunächst für Hannover, ehe Filip Kostic (86.) dem HSV noch einen Punkt sicherte. Für Hollerbach war es nach dem 1:1 bei RB Leipzig das zweite Unentschieden.

Hannover sieht zumindest sportlich ruhigen Tagen entgegen. Mit 28 Punkten liegt das Team von Coach Andre Breitenreiter im Soll, dennoch dürfte es zu Wochenbeginn turbulent zugehen: Am Montag wird eine Entscheidung zu den Übernahmeplänen von Klubpräsident Martin Kind erwartet.

"Ich bin sicher, dass am Sonntag alle HSVer hinter uns stehen und das Stadion brennt! Ich freue mich wahnsinnig darauf", sagte Hollerbach vor seiner Rückkehr in den Volkspark, wo er zwischen 1996 und 2004 als Profi spielte. Nach den Schlagzeilen um den Putschversuch eines Aufsichtsrates gegen Vorstandsboss Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt lenkte der Franke damit den Fokus bewusst wieder auf das Sportliche.

Von einem Feuerwerk war allerdings zunächst nichts zu sehen. Die Hamburger begannen im erneut nicht annähernd ausverkauften Volksparkstadion zurückhaltend. Zwar präsentierte sich die Defensive um Chef-Abräumer Papadopoulos sattelfest, doch nach vorne ging nicht viel. Hannover machte es besser: Nach einem Eckball traf Fossum per Sonntagsschuss aus 22 Metern ins linke untere Eck. So sehr Hollerbach seine Mannschaft auch antrieb, die Gäste waren dem zweiten Treffer näher als die Hamburger dem Ausgleich. Doch sowohl Ihlas Bebou (51.) als auch Niclas Füllkrug (56.) vergaben nach Kontern die Vorentscheidung. Kostic ließ dann am Ende die HSV-Fans doch noch jubeln.

© SZ vom 05.02.2018 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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