Hängende Spitze:Mit Paulo Rink gegen die Arktis

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(Foto: N/A)

Die Zukunft des Confed Cups ist ungewiss. Schade. Aber Fifa-Präsident Gianni Infantino arbeitet schon an einer Lösung.

Von Johannes Knuth

Der sogenannte Confed Cup ist vom Aussterben bedroht. Immer mehr Funktionäre beklagen die Belastung, die durch das lästige Testturnier ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft auf die ohnehin schon müden Knochen der Profis drückt. Dabei hat der Confed Cup in der Vergangenheit unvergessliche Momente hervorgebracht. Die Länderspielkarrieren von Roland Maul, Heiko Gerber und Paulo Rink beim Confed Cup 1999 etwa. Deutschland nutzte das Turnier damals, um beim 0:2 gegen die USA und 0:4 gegen Brasilien schon mal für das Vorrunden-Aus bei der EM im folgenden Jahr zu proben, Trainer war ein gewisser Erich Ribbeck. Wie es dazu kam, und ob dieser Ribbeck überhaupt jemals Trainer der deutschen Nationalmannschaft war, ist unter Historikern mittlerweile allerdings umstritten.

Die Zukunft dieses schönen Turniers ist also leider ungewiss, weil es, nach 2017 in Russland, im Sommer 2021 in Katar stattfinden würde, Gastgeber der WM 2022. Im Sommer klettern die Temperaturen in Katar allerdings auf 95 Grad, wie eine Task-Force des Weltverbands Fifa und Jörg Kachelmann herausgefunden haben. Im Winter plumpsen die Temperaturen dann auf kühle 50 Grad. Da finden in Europa aber bereits unverrückbare Turniere wie der Paulaner-Cup statt. Fifa-Präsident Gianni Infantino hat deshalb vorgeschlagen, den Confed Cup im Sommer 2021 dezentral zu veranstalten, da bei dem Turnier ohnehin die Meister jedes Kontinents antreten, plus Weltmeister und Gastgeber. Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika könnten die Vorrunde ausrichten, Australien und Ozeanien teilen sich die Endrunde, die Vorrunden-Dritten und -Vierten werden derweil in den Paulaner-Cup versetzt. Infantino überlegt auch, den Confed Cup dafür von acht auf 64 Kontinentalmeister aufzustocken. Aussichtsreichste Kandidaten sind die Arktis, Antarktis, Nordfriesland, Pluto und Venus. Bundestrainer Joachim Löw ist nach SZ-Informationen durchaus angetan. Allerdings würde er im Fall einer Teilnahme wohl Heiko Gerber und Paulo Rink reaktivieren.

© SZ vom 28.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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