Gewalt auf dem Balkan:Kroatien-Coach Niko Kovac von Hooligans attackiert

Von Hooligans attackiert: der kroatische Nationalcoach Niko Kovac. (Foto: AFP)
  • Die Gewalt im Fußball auf dem Balkan greift weiter um sich: Nun wurde der kroatische Nationaltrainer Niko Kovac von einer Gruppe Hooligans attackiert.
  • Die Anhänger von Hajduk Split lauerten an einer Autobahn-Raststätte.
  • Verletzt wurde allerdings niemand.

Nationaltrainer von Hooligans angegriffen

Die Gewalt im Fußball auf dem Balkan hat nun auch den früheren Bundesligaprofi Niko Kovac erwischt: Der kroatische Fußball-Nationaltrainer und weitere Offizielle des Landesverbandes HNS wurden am Montag von einer Gruppe Hooligans attackiert, die zum Anhang des Erstligisten Hajduk Split gehören sollen.

Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand, der Vorfall trug sich an einer Autobahn-Raststätte zwischen Split und Zagreb zu. "Etwa zehn Hooligans mit Hajduk-Insignien haben eine Verbands-Delegation zuerst verbal und dann tätlich attackiert", hieß es in einem HNS-Statement.

Kovac und Co. waren auf dem Weg nach Split, um die Organisation des EM-Qualifikationsspiels gegen Italien am 12. Juni zu besprechen, das vor leeren Rängen stattfinden soll. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) hatte die Kroaten wegen des Fehlverhaltens ihrer Fans im Duell mit Norwegen Ende März (5:1) zu einem Geisterspiel verurteilt.

Weitere Gewalt in der Region

Zwischen Hajduk und dem nationalen Verband herrscht zudem seit einem Vorfall im November 2014 ein angespanntes Verhältnis. Der Traditionsklub hatte sich geweigert, zum Auswärtsspiel bei Meister Dinamo Zagreb anzutreten, nachdem einigen Hajduk-Ultras der Zutritt zum Stadion verweigert wurde. Das Spiel wurde mit 3:0 für Dinamo gewertet, im Anschluss gingen 15.000 Menschen in Split bei Protesten gegen den HNS auf die Straße.

In Montenegro, ebenfalls frühere jugoslawische Teilrepublik, war Ende März der russische Torwart Igor Akinfejew im EM-Quali-Spiel von einer Leuchtrakete am Kopf betroffen. Das Spiel wurde vom deutschen Unparteiischen Deniz Aytekin abgebrochen, Montenegro wurde mit einem Geisterspiel bestraft.

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