Geplatzter Transfer:André Schürrle kritisiert die Bayer-Bosse

Lesezeit: 3 min

Nationalstürmer wäre gerne zum FC Chelsea gewechselt - und moniert auch die öffentliche Diskussion um seine mögliche Ablösesumme. Uli Hoeneß erneuert Kritik an Fifa-Boss Sepp Blatter, Stürmer Didier Drogba debütiert für Shanghai Shenhua, Timo Boll plagen Verletzungssorgen vor Olympia.

in Kürze

Wäre gerne nach London gewechselt: André Schürrle. (Foto: dpa)

Bundesliga, Bayer Leverkusen: Nach seinem geplatzten Wechsel zu Champions-League-Gewinner FC Chelsea hat André Schürrle die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen kritisiert. "Chelsea wäre für mich sehr interessant gewesen. So eine Chance bekommt man wahrscheinlich nicht oft im Leben", sagte der Nationalspieler im Kicker. Bayer hatte ein Angebot des englischen Premier-League-Clubs für Schürrle von angeblich 25 Millionen Euro abgelehnt. Die Absage könne er verstehen, sagte der 21-Jährige. Gestört habe ihn aber, dass "die ganze Sache so schnell und detailliert öffentlich kommuniziert wurde. Das bringt keinem etwas und tut insbesondere mir nicht gut." Zwar könne er Leverkusen verstehen, ihn nicht abgeben zu wollen. Aber dennoch habe er sich mehr Rückendeckung erhofft. "Ich hätte mir jedenfalls gewünscht, als Spieler in dieser Situation besser geschützt zu werden", sagte Schürrle.

Zudem seien Dinge interpretiert worden, die nicht stimmen würden. "Natürlich habe ich nie gesagt, dass ich unbedingt weg will. Aber jetzt kam es so rüber, als wäre ich gar nicht interessiert gewesen", sagte Schürrle. Dabei seien die Verhandlungen mit Chelsea "schon sehr konkret" gewesen. Auch dass eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro genannt wurde, störte den Nationalspieler. "Ich kann mir schon vorstellen, dass mich die Fans entsprechend mit anderen Augen sehen. Wenn dann zwei, drei schlechte Spiele kommen, kann es schwierig werden, damit umzugehen", sagte Schürrle.

Fifa, Uli Hoeneß: Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat seine Kritik an Fifa-Boss Joseph Blatter erneuert. Eine Aufarbeitung der Vergangenheit des Weltfußballverbandes (ifa) sei mit dem Schweizer nicht möglich, sagte der langjährige Manager des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Sonntagabend im TV-Sender Sky vor dem Aufbruch seines Teams zu einer Chinareise. "Die Zukunft kann nur ohne ihn stattfinden." Hoeneß wollte seine Kritik aber nicht als Affront gegen den Fifa-Anti-Korruptions-Beauftragten Mark Pieth und Hans-Joachim Eckert als künftigen Vorsitzenden der neuen Fifa-Spruchkammer verstanden wissen. Er glaube aber, die beiden Funktionäre bekämen "nicht die nötigen Informationen zur Aufarbeitung". Der Bayern-Präsident hatte bereits in der vergangenen Woche nach dem Schmiergeldskandal des Weltfußballverbandes erklärt, ein Neuanfang in der Fifa sei nur ohne Blatter möglich.

"Es wäre für uns besser gewesen, Didier Drogba hätte schon vor Mai den Weg nach China angetreten. Dann hätten wir vielleicht einen Pokal mehr in der Vitrine." (Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge lachend über den Wechsel des ehemaligen Chelsea-Stürmers zum chinesischen Klub Shanghai Shenhua)

China, Didier Drogba: Didier Drogba hat ein eindrucksvolles Debüt in der chinesischen Super-League gefeiert. Der 34 Jahre alte Stürmer, der von Champions-League-Sieger FC Chelsea zu Shanghai Shenhua gewechselt war, leitete nach seiner Einwechslung zur Halbzeit mit einem präzisen Pass in die Tiefe den Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:1)-Endstand beim FC Guangzhou ein. Zuvor hatte er bei seinem ersten Ballkontakt Guangzhous Torwart mit einem fulminanten 35-m-Freistoß geprüft. Drogba, der in Shanghai rund 300.000 US-Dollar pro Woche kassieren soll, spielte erstmals wieder an der Seite seines ehemaligen Chelsea-Teamkollegen Nicolas Anelka. Gemeinsam waren beide bereits von 2008 bis 2011 in der englischen Premier League auf Torejagd gegangen.

Olympia, Timo Boll: Tischtennis-Rekordeuropameister Timo Boll wird nach seinem vorzeitigen Ausstieg beim Olympia-Testturnier in Rotenburg/Fulda wegen Bizeps-Schmerzen am Schlagarm noch einmal gründlich durchgecheckt. Den Termin des Weltranglistensiebten am Montag beim Bad Nauheimer Orthopäden Johannes Peil bestätigte Bundestrainer Jörg Roßkopf. "Es ist hoffentlich nicht Großartiges. Ich glaube, dass es eine Reizung sein könnte, aber das muss man abwarten. Timo hat am Sonntag pausiert und fährt am Montag nach Bad Nauheim. Vielleicht braucht er danach noch ein oder zwei Tage Ruhe, aber vielleicht kann er am Dienstag auch schon wieder leicht trainieren", sagte Roßkopf.

Olympia, Carolina Klüft: Die frühere Siebenkampf-Königin Carolina Klüft kann bei den Olympischen Spielen in London nicht starten. Zwei Wochen vor Beginn der Leichtathletik-Wettbewerbe zog sich die 29 Jahre alte Schwedin am Sonntag eine Oberschenkel-Verletzung zu. Beim Meeting im finnischen Kuortane musste die dreimalige Siebenkampf- Weltmeisterin ihren Weitsprung-Wettkampf schon nach dem ersten ungültigen Versuch beenden. Wie bei den Sommerspielen 2008 in Peking wollte Klüft auch in London im Weitsprung antreten. "Es wird keine Olympischen Spiele für 'Carro' geben", sagte ihr Trainer Oscar Gidewall am Sonntag nach dem bitteren Aus.

© Süddeutsche.de/sid/dpa/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Zehn Zylinder in der Formel 1
:Zur Heimpleite eine Magnumpulle Wermut

Sebastian Vettel setzt seine schwarze Serie auch in Hockenheim fort, sein Teamchef wird als "blonde Sexbombe" verehrt. Der Mercedes von Michael Schumacher ist noch unberechenbarer als badisches Wetter - und Fernando Alonso macht derzeit alles, aber auch alles richtig. Eine Zusammenfassung des Wochenendes in der Formel-1-Kolumne Zehn Zylinder.

Elmar Brümmer, Hockenheim

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: