Fußball-WM:Nike verwehrt Irans Nationalmannschaft Schuhe

Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz: Empört von der Liefersperre (Foto: REUTERS)
  • US-Sportartikelhersteller Nike darf Mitglieder des iranischen Teams nach eigenen Angaben bei der WM nicht ausstatten und beruft sich dabei auf die Wirschaftssanktionen, die Donald Trump gegen das Land verhängt hat.
  • Das sei "eine Beleidigung des Irans und wir werden daher der Fifa ein Protest-Schreiben schicken, um gegen die Entscheidung von Nike zu protestieren", sagte Nationaltrainer Carlos Queiroz.
  • Die iranische Mannschaft wird vom deutschen Sportartikelhersteller Adidas ausgestattet, einzelne Spieler laufen aber mit Nike-Schuhen auf.

Die Wirtschaftssanktionen von US-Präsident Donald Trump gegen den Iran beeinflussen auch die Vorbereitung des Fußball-Nationalteams auf die WM in Russland. Der amerikanische Sportartikelhersteller Nike darf Mitglieder des iranischen Teams nach eigenen Angaben bei der WM nicht ausstatten. "Die Sanktionen bedeuten, dass wir als US-Unternehmen derzeit keine Spieler aus der iranischen Nationalmannschaft mit Schuhen versorgen können", teilte Nike am Freitag auf Anfrage mit.

Dieser Schritt stößt beim iranischen Team auf großes Unverständnis. Es sei "eine Beleidigung des Irans und wir werden daher der Fifa ein Protest-Schreiben schicken, um gegen die Entscheidung von Nike zu protestieren", sagte Nationaltrainer Carlos Queiroz iranischen Medienberichten zufolge in der Nähe von Moskau, wo sich das Team derzeit auf die WM (14. Juni bis 15. Juli) vorbereitet. Der Portugiese forderte den Weltverband zur Unterstützung auf. "Es kann doch nicht sein, dass kurz vor einer WM den Spielern ein Verbot aufgedrängt wird. Jeder weiß, wie wichtig es für die Spieler ist, mit ihren eigenen Schuhen zu spielen."

Die iranische Mannschaft wird vom deutschen Sportartikelhersteller Adidas ausgestattet. Einzelne Spieler wie beispielsweise Stürmer Saman Ghoddos vom schwedischen Klub Östersund FK tragen allerdings normalerweise Schuhe von Nike. Es ist offen, inwiefern sich die Spieler diese auf anderem Wege für die WM besorgen können. Die USA hatten Anfang Mai das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und scharfe Sanktionen wieder in Kraft gesetzt.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: