Fußball:Luis Enrique bleibt Barça-Trainer

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Luis Enrique: Triple-Trainer in Barcelona (Foto: AP)

Erst ließ er seine Zukunft offen, nun verlängert Luis Enrique bis 2017. Tommy Haas hat seine Schulterverletzung überwunden und zieht in Stuttgart ins Achtelfinale ein. Kameruns Stürmerin schießt drei Tore zum WM-Auftakt.

Fußball, FC Barcelona: Luis Enrique bleibt Trainer des FC Barcelona. Drei Tage nach dem Gewinn der Champions League verlängerte der Coach am Dienstag seinen bis 2016 laufenden Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr. Das teilte Vereinspräsident Josep Maria Bartomeu am Dienstag mit. Nach dem 3:1 gegen Juventus Turin am Samstag im Berliner Olympiastadion hatte Enrique seine Zukunft noch offen gelassen. Enrique war gleich in seinem ersten Jahr als Coach bei Barça das Triple gelungen. Die erfolgreiche Rückrunde kam umso überraschender, nachdem er im Winter noch vor dem Rauswurf gestanden hatte. Mit Superstar Lionel Messi soll er sich Anfang des Jahres überworfen haben. Bartomeu verkündete zugleich aus formellen Gründen seinen Rücktritt, um den Weg für vorgezogene Neuwahlen freizumachen. Dort will er sich im Amt per Wahl bestätigen lassen. Bartomeu war im Januar 2014 automatisch an die Spitze gerückt, nachdem Vorgänger Sandro Rosell wegen der Steueraffäre um Neymar seinen Posten räumen musste.

Tennis, Stuttgart: Tommy Haas hat nach über einjähriger Zwangspause wegen einer Schulter-Operation ein erfolgreiches Comeback gefeiert und steht im Achtelfinale des ATP-Rasenturniers in Stuttgart. Der 37-Jährige bezwang in seiner ersten Partie nach 378 Tagen den Kasachen Michail Kukuschkin (ATP-Nr. 59) mit 6:4, 7:5 und wehrte im zweiten Durchgang beim Stand von 4:5 sogar einen Satzball ab. "Das waren heute viele gemischte Emotionen. Ich bin noch nicht dort, wo ich hin will. Am Ende war der Arm auch schwer, aber die Schulter schmerzt nicht mehr", sagte Haas beim Court-Interview von Eurosport. Nach 78 Minuten verwandelte der mit einer Wildcard ins Hauptfeld gerutschte Haas seinen ersten Matchball mit einem Aufschlagwinner. In der Runde der letzten 16 trifft der gebürtige Hamburger auf den an Position fünf gesetzten Australier Bernard Tomic. Haas, einst die Nummer zwei der Welt, zeigte bei der Rasen-Premiere auf dem Weissenhof eine solide Leistung. Die inzwischen viermal operierte Schulter schien dem Routinier bei herbstlichen Bedingungen (14 Grad) und einem kühlen Wind keine Schwierigkeiten zu bereiten.

Frauenfußball-WM: Weltmeister Japan und Olympiasieger USA haben sich in ihren Auftaktspielen bei der Frauenfußball-WM in Kanada keine Blöße gegeben. Der Titelverteidiger setzte sich gegen die Schweiz in Vancouver knapp mit 1:0 (1:0) durch. Der zweimalige Champion USA bezwang Australien in Winnipeg mit 3:1 (1:1) und übernahm die Tabellenführung in der Hammergruppe D. Zuvor hatte Schweden gegen Nigeria eine 2:0-Führung verspielt und sich letztlich mit einem glücklichen 3:3 (2:0) zufrieden geben müssen. Aya Miyama führte Japan gegen den von der deutschen Trainerin Martina Voss-Tecklenburg betreuten WM-Debütanten Schweiz per Foulelfmeter (29.) zum Sieg. Der Titelverteidiger belegt in Gruppe C aber zunächst nur Platz zwei hinter den Kamerunerinnen, die Ecuador 6:0 (3:0) besiegten. Dabei schnürte Gaelle Enganamouit einen Dreierpack (36./73./90.+4).

Für die USA, die seit 1999 auf ihren dritten Stern warten, trafen Doppeltorschützin Megan Rapinoe (12./78.) und Christen Press (61.) gegen starke Australierinnen. Kapitänin Lisa De Vanna (27.) hatte zwischenzeitlich für die Matildas ausgeglichen. Schweden schien nach einem Eigentor von Desire Oparanozie (21.) und einem Treffer der Wolfsburgerin Nilla Fischer (31.) auf dem Weg zum perfekten Start - dann aber schlugen Ngozi Okobi (50.) und Asisat Oshoala (53.) für die überzeugenden Nigerianerinnen zurück. Linda Sembrant (60.) schoss Schweden erneut in Führung, kurz vor Schluss rettete Francisca Ordega (87.) den verdienten Punkt.

Fußball-Testspiele: Der Leverkusener Bundesligaprofi Hakan Calhanoglu hat die türkische Fußball-Nationalmannschaft zu einem Prestigesieg gegen Bulgarien geführt und sich für das EM-Qualifikationsspiel in Kasachstan am Freitag (22.00 Uhr MESZ) warm geschossen. Beim 4:0 (0:0) gegen den Nachbarn erzielte der Mittelfeldspieler zwei Treffer (49., 54.), den ersten mit einem seiner berüchtigten Freistöße. Einen Sieg gab es am Montag auch für Dänemark beim 2:1 (0:1) gegen Montenegro, Norwegen und Schweden spielten 0:0. In Istanbul übernahmen die Türken angeführt vom starken Calhanoglu nach einer torlosen ersten Halbzeit mehr und mehr die Kontrolle. Nach dem Freistoßtreffer des 21-Jährigen aus der Distanz spielten die Gastgeber ihre Überlegenheit konsequent aus. Für die übrigen Treffer sorgte Burak Yilmaz (56., 80.) von Galatasaray Istanbul. Einen Heimsieg gab es auch in Dänemark. In Viborg hatte das Team des ehemaligen Kölner Bundesligatrainers Morten Olsen aber lange Zeit Probleme. Stevan Jovetic vom englischen Vizemeister Manchster City (17.) erzielte das Tor für die Gäste, Dänemarks Superstar Christian Eriksen (71.) und Viktor Fischer (85./Foulelfmeter) drehten die Partie. Bei den Dänen standen die in Deutschland aktiven Pierre-Emile Höjbjerg (Bayern München), Nicklas Bendtner (VfL Wolfsburg) und Yussuf Poulsen (RB Leipzig) in der Startelf. Keine Tore gab es in Oslo im Nachbarschaftsduell zwischen Norwegen und Schweden.

DFB, Klinsmann: Der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann verfolgt den Fußball in seiner Heimat auch als Coach des US-Teams sehr genau und sieht Deutschland als internationale Messlatte. "Ich freue mich einfach riesig, wie sich der deutsche Fußball in den letzten zehn, fünfzehn Jahren entwickelt hat", sagte der 50-Jährige im Gespräch mit der Rheinischen Post: "Die Arbeit in der Bundesliga ist vorbildlich, alle in der Welt schauen nach Deutschland. Die Nationalmannschaft ist der Vorreiter." Der Titelgewinn bei der WM in Brasilien sei "verdient" gewesen, wichtig sei nun, "das Niveau konstant zu halten". Die Entwicklung seines US-Teams, das bei der WM erst im Achtelfinale nach Verlängerung an den starken Belgiern gescheitert war, ist für Klinsmann derweil längst nicht abgeschlossen. "Der Fußball wächst bei uns, aber es ist noch ein weiter Weg", sagte er: "Es gibt in diesem riesigen Land viele, viele Talente. Doch das Scouting ist durch die Größe der USA eine Riesenaufgabe."

Fußball in Italien: WM-Rekord-Torschütze Miroslav Klose hält dem italienischen Fußball-Erstligisten Lazio Rom die Treue. Der Weltmeister kündigte am Montag an, dass er das Angebot zur Vertragsverlängerung beim Hauptstadtklub annehmen werde. "Ich genieße es sehr, für Lazio zu spielen. Die Fans sind großartig und zeigen mir immer wieder, wie sehr sie mich schätzen. Ich mag die Spielidee unseres Trainers und möchte helfen, die Marke Lazio in Italien und auf der ganzen Welt noch bekannter zu machen", wurde Klose, der am Dienstag sein 37. Lebensjahr vollendet, auf der Lazio-Facebook-Seite zitiert. Der deutsche Nationalmannschafts-Rekordtorschütze hatte in der abgelaufenen Serie-A-Saison 13 Treffer für Lazio erzielt. Zuletzt verkündete bereits Lazio-Sportdirektor Igli Tare, dass der Routinier auch in der kommenden Saison am Tiber spielen werde. Mit Klose hatte Lazio die Qualifikationsspiele für die Champions League erreicht.

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