Fußball in Italien:Lazio baut weiter auf Klose

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Der alte Mann und das Toreschießen: Bei Miroslav Klose klappt es nach wie vor. (Foto: AP)

Ein Treffer des Deutschen beschert Lazio einen besonderen Erfolg - der Verein will den Stürmer behalten. Die deutschen U20-Fußballer machen schöne Erfahrungen gegen Fidschi. Matthias Sammer fordert von den Bayern-Spielern mehr Dominanz.

Fußball, Italien: Lazio Rom hat mit Torschütze Miroslav Klose Rang drei in der Serie A und damit die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League perfekt gemacht. Das Team von Trainer Stefano Pioli gewann am letzten Spieltag der italienischen Fußball-Meisterschaft 4:2 (2:0) beim direkten Konkurrenten SSC Neapel. Der eingewechselte Klose machte mit seinem späten Kopfballtor alles klar (90.+1 Minute). Zuvor hatten Marco Parolo (33.), Antonio Candreva (45.+1) und Ogenyi Onazi (85.) für Lazio getroffen. Lazio beendete die Saison mit 69 Zählern auf Rang drei, Neapel muss sich als Fünfter mit der Europa League begnügen. Klose wird nach den Worten von Sportdirektor Igli Tare eine weitere Saison in der italienischen Serie A spielen. "Klose bleibt bei uns. Er hat nicht den Wunsch geäußert, zu gehen und hat ein weiteres Jahr Vertrag", sagte Tare laut Nachrichtenagentur Ansa am Montag dem Radiosender CRC. Der Vertrag des 36-Jährigen hatte sich nach einer gewissen Anzahl von Einsätzen in der abgelaufenen Saison automatisch um ein Jahr verlängert. Klose selbst hatte zuletzt offen gelassen, wie seine Zukunft aussieht und erklärt, mit seiner Familie nach der Saison entscheiden zu wollen.

Auf Rang vier landete in Italien der AC Florenz, der 3:0 (1:0) gegen Chievo Verona gewann. Nationalstürmer Mario Gomez kam im fünften Ligaspiel in Serie erneut nicht zum Einsatz. Inter Mailand siegte mit dem eingewechselten Lukas Podolski 4:3 (0:0) gegen den FC Empoli. Wegen des zeitgleichen 2:2 von Sampdoria Genua gegen Schlusslicht FC Parma beendeten die Lombarden die Saison jedoch mit 55 Punkten auf Rang acht und damit ohne Chance auf die Teilnahme an der Europa League.

Fußball, U20: Den deutschen U20-Fußballern ist bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland ein Traumstart gelungen. Im ersten Vorrundenspiel feierte die Mannschaft von Trainer Frank Wormuth in Christchurch einen 8:1 (6:0)-Sieg gegen Debütant Fidschi. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) setzte sich an die Spitze der Gruppe F. "Ich bin zufrieden mit dem Spiel und dem Ergebnis. Wir haben zehn Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Danach haben wir das Spiel und den Gegner dominiert. Es ist normal, dass wir bei diesem Pausenstand in der zweiten Hälfte ein bisschen nachlassen", sagte Wormuth.

Am Donnerstag (9.00 Uhr/Eurosport) geht es gegen Usbekistan, am Sonntag (4.00 Uhr) gegen Honduras. Erklärtes Ziel ist das Halbfinale. Hany Mukhtar von Benfica Lissabon (34./40./89.) traf dreimal, Niklas Stark vom 1. FC Nürnberg (18., Handelfmeter/27.) doppelt. Dazu waren Marc Stendera (Eintracht Frankfurt/20., Foulelfmeter), Grischa Prömel (1899 Hoffenheim/23.) und Marvin Stefaniak (Dynamo Dresden/68.) erfolgreich.

Fußball, FC Bayern: Matthias Sammer will die Mannschaft des FC Bayern in der neuen Saison mehr in die Pflicht nehmen. "Manches Alibi, das zum Ende dieser Saison genutzt werden konnte, werden wir nicht mehr zulassen. Es konnte sich ein wenig hinter dem Trainer versteckt werden, denn es gab die öffentlichen Diskussionen um ihn, einen Umbruch und die Altersstruktur", sagte der Sportvorstand der Münchner in einem Interview der Welt am Sonntag. "Auch von mir gab es zuletzt einen gewissen Schutzmantel für die Mannschaft. Den wird es in der neuen Saison nicht geben. Es gibt keinen Spielraum mehr für eventuelle Entschuldigungen."

Der Saison nach der WM mit der 25. deutschen Meisterschaft und den Halbfinal-Teilnahmen im DFB-Pokal und in der Champions League gab Sammer eine "2+" als Zensur, wünscht sich aber künftig ein dominanteres Bayern-Team. "In der neuen Saison hat die Mannschaft andere Voraussetzungen: kein Turnier und ausreichend Urlaub. Wir müssen sie mehr in die Pflicht nehmen und in den Mittelpunkt stellen. Sie muss ihre Ausstrahlung, ihre Dominanz wieder stärker darstellen, die Spieler können mehr Verantwortung übernehmen", erklärte Sammer. "Mit den Ideen des Trainers. Auf dem Feld aber muss die Mannschaft selbst Entscheidungen treffen können."

Basketball, Bundesliga: Alba Berlin ist gegen Titelverteidiger FC Bayern nur noch einen Sieg vom Finaleinzug in der Basketball-Bundesliga entfernt. Der Hauptstadtclub bezwang die Münchner am Sonntag mit 101:88 (50:44) und ging in der Halbfinalserie mit 2:1-Siegen in Führung. Bester Werfer der intensiven und temporeichen Partie auf hohem Offensivniveau war Berlins Reggie Redding mit 20 Punkten, bei Bayern kam Nihad Djedovic auf 17 Zähler. Nach ihrer zweiten Auswärtsniederlage in dieser Serie müssen die Bayern die Partie am Dienstag vor eigener Kulisse unbedingt gewinnen, um die Chance auf die erneute Meisterschaft zu wahren.

Fußball, 3. Liga: Der 1. FC Magdeburg, die Würzburger Kickers und Werder Bremen II spielen in der nächsten Saison in der 3. Fußball-Liga. Magdeburg gewann nach dem 1:0-Hinspielerfolg auch das Relegations-Rückspiel bei den Kickers Offenbach mit 3:1 (2:1) und steigt damit erstmalig nach der politischen Wende vor 25 Jahren in den bezahlten Fußball auf. Auch die Würzburger Kickers sind ein Neuling in der 3. Liga. Sie bezwangen den 1. FC Saarbrücken im Elfmeterschießen mit 6:5, nachdem es nach 120 Minuten 1:0 für die Gäste gestanden hatte. Schließlich schaffte auch die Reserve von Werder Bremen den Sprung nach oben. Sie gewannen bei Borussia Mönchengladbach II mit 2:0 (0:0;0:0;1:0) nach Verlängerung.

Fußball, WM-Gastggeber Russland: Bei Fußball-WM-Gastgeber Russland ist Verbandspräsident Nikolai Tolstych in einem internen Machtkampf abgewählt worden. Bei einer Konferenz in Moskau stimmten am Sonntag 235 Delegierte für seine Ablösung, zehn mehr als nötig. Das meldeten Agenturen in der Hauptstadt des WM-Gastgebers von 2018. Tolstych war 2012 für vier Jahre gewählt worden. Sein Stellvertreter Nikita Simonjan übernahm kommissarisch das Amt. Als möglicher neuer Verbandschef war mehrfach Sportminister Witali Mutko genannt worden. Tolstych war unter anderem wegen eines Streits um ausstehende Gehälter in Millionenhöhe für Nationaltrainer Fabio Capello in die Kritik geraten. Zuletzt hatte der russische Oligarch Alischer Usmanow dem Fußballverband (RFS) Geld zur Bezahlung des Italieners geliehen. Auch das schlechte Abschneiden bei der WM in Brasilien, bei der die russische Nationalelf schon in der Vorrunde ausschied, wurde dem RFS-Chef angekreidet. Die Verbandsarbeit wird zudem erschwert von einer Rivalität zwischen Funktionären aus Moskau und St. Petersburg.

Fußball, Real Madrid: Spaniens Fußball-Rekordmeister Real Madrid wird offenbar in den nächsten Tagen offiziell Rafael Benitez als neuen Trainer und Nachfolger von Carlo Ancelotti vorstellen. Das gab Real-Vizepräsident Eduardo Fernandez de Blas bei einem Fantreffen indirekt bekannt. "Vor drei Wochen war Ancelotti für mich noch der bester Trainer der Welt genauso wie es vor zwei Jahren José Mourinho für mich war und es ab kommender Woche Rafa Benitez für mich sein wird", sagte der Real-Vize. Der 55-jährige Benitez, der bereits seinen Abschied vom italienischen Serie-A-Klub SSC Neapel verkündet hat, galt nach der Trennung vom Italiener Ancelotti und einer Saison ohne Titel von Beginn an als Wunschkandidat bei den Königlichen. Bei Real hat der in Madrid geborene Benitez bereits als Jugendtrainer und Coach der zweiten Mannschaft gearbeitet, ehe er sich in Europa unter anderem beim FC Liverpool und FC Chelsea seine Meriten verdiente.

Handball, Champions League: Der FC Barcelona ist zum achten Mal Champions-League-Sieger. Angeführt von Welthandballer Nikola Karabatic bezwang der Rekordgewinner am Sonntag im Finale in Köln Ungarns Meister MKB-MVM Veszprem mit 28:23 (14:10). Vor 19 750 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena warfen Karabatic und Gudjon Valur Sigurdsson je sechs Tore für Barcelona. Bester Werfer bei den Ungarn war Laszlo Nagy mit acht Treffern. Zuvor hatte der THW Kiel das Spiel um Platz drei verloren. Der Bundesliga-Erste unterlag dem polnischen Meister Vive Tauron Kielce mit 26:28 (12:12). Bester Kieler Torschütze war Marko Vujin mit fünf Treffen. Aufseiten von Kielce traf der frühere Bundesliga-Spieler Karol Bielecki neunmal. Kiels Domagoj Duvnjak (40.) nach drei Zeitstrafen und der Pole Piotr Chrapkowski (56.) wegen groben Foulspiels sahen jeweils Rot.

Rudern, EM: Der Deutschland-Achter hat seinen EM-Titel-Hattrick perfekt gemacht. Das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) verwies im Finale der Europameisterschaften im polnischen Posen Weltmeister Großbritannien und Russland auf die Plätze zwei und drei und holte wie schon in den vergangenen beiden Jahren EM-Gold. Für das deutsche Paradeboot war es der neunte EM-Titel seit 1959. Die Crew um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) bleibt damit im vorolympischen Jahr weiter ungeschlagen und untermauerte seine Goldambitionen für die Weltmeisterschaften im französischen Aiguebelette (30. August bis 6. September) eindrucksvoll. Bei den Weltmeisterschaften 2013 und 2014 musste sich der Deutschland-Achter jeweils Großbritannien geschlagen geben, in Posen gelang die erfolgreiche Revanche. Am Ende hatte das deutsche Großboot eine dreiviertel Länge Vorsprung auf die Briten. Die DRV-Bilanz auf dem Maltasee in den olympischen Klassen war nicht nur wegen des Achter-Sieges positiv. Marcel Hacker/Stephan Krüger (Magdeburg/Rostock) triumphierten im Doppelzweier, der Frauen-Doppelvierer holte in der Besetzung Annekatrin Thiele (Leipzig), Marie-Catherine Arnold (Hannover), Carina Bär (Heilbronn) und Lisa Schmidla (Krefeld) den Titel. Ronja Fini Sturm/Marie-Louise Dräger (Brandenburg/Rostock) gewannen im Leichtgewichts-Doppelzweier zudem Silber.

CHIO, Aachen: Die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth hat beim "kleinen" CHIO in Aachen ihren elften Triumph im Großen Dressur-Preis verpasst. Die 45-Jährige lieferte am Sonntag unter den Augen von Bundestrainerin Monica Theodorescu auf Don Johnson eine Glanzleistung ab, winkte freudestrahlend ins begeisterte Publikum und wurde in der Grand Prix Kür mit 81,200 Prozentpunkten belohnt. Doch die Schwedin Tinne Vilhelmson Silfvén, sechsmalige Olympia-Teilnehmerin, fing die Rekordsiegerin als Schlussreiterin noch ab. Ihr Auftritt auf Don Auriello wurde mit 82,475 Punkten belohnt. "Das war eine tolle Kür, ein sehr harmonischer Auftritt", sagte Theodorescu unmittelbar nach dem Auftritt von Isabell Werth. Doch sie ahnte bereits, dass es möglicherweise nicht für den Sieg reichen könnte: "Warten wir mal ab, auch Tinne Vilhemson kann das noch schaffen." Und sie sollte Recht behalten. Während Vilhelmson Silfvén die Siegprämie von 43.000 Euro einstrich, durfte sich Isabell Werth noch über 26.000 Euro freuen. Der mit 20.000 Euro dotierte dritte Rang ging an den erst 20 Jahre alte Bad Homburger Sven Rothenberger auf Favourit (77,375). Zuvor hatte der deutsche B-Kaderreiter Mario Stevens (Riesenbeck) in der Auftaktprüfung der Springreiter am Schlusstag den Sieg nur um einen Wimpernschlag verpasst. Der 22-Jährige aus Molbergen blieb in dem mit 25.000 Euro dotierten Zeitspringen auf Baloubet fehlerfrei, war aber in 61,30 Sekunden ganze 14 Hundertstelsekunden langsamer als der siegreiche Ire Bettrram Allen auf Qiet Easy (61,16). Rang drei ging an den Schweizer Pius Schwizer, der auf Sibell du Gisors ebenfalls ohne Abwurf blieb (62,49).

Leichtathletik, Eugene: Speerwerferin Christina Obergföll hat den ersten Sieg nach ihrer Babypause gefeiert. Mit Saisonbestleistung von 63,07 Metern gewann die Weltmeisterin am Samstag (Ortszeit) das Diamond-League-Meeting in Eugene im US-Bundesstaat Oregon. Linda Stahl wurde im Hayward-Field mit einer Weite von 58,64 Meter Sechste. Im Stabhochsprung der Männer stellte Olympiasieger Renaud Lavillenie mit 6,05 Metern eine Weltjahresbestleistung sowie einen französischen Landesrekord auf. Grund zur Freude hatte auch Raphael Holzdeppe. Der Weltmeister aus Zweibrücken wurde Dritter und schaffte mit übersprungenen 5,80 Meter die Qualifikation für die WM im August in Peking. Am zweiten Wettkampftag gab es zudem acht weitere Weltjahresbestleistungen - unter anderem über die 100 Meter durch die jamaikanische Olympiasiegerin und Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (10,81 Sekunden) sowie die zeitgleiche Murielle Ahoure (Elfenbeinküste). Der US-Amerikaner Justin Gatlin gewann in 19,68 Sekunden über die 200 Meter.

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