Fußball in England:Stuart "Psycho" Pearce kehrt zurück

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  • Einst verschoss er bei der WM gegen Bodo Illgner einen Elfer, jetzt gibt der berüchtigte Eisenfuß Stuart Pearce mit 53 Jahren ein Comeback.
  • Er heuert beim AFC Longford an, in der 13. englischen Liga.

Von Jonas Beckenkamp

Wer 1990 die Fußball-WM und 1996 die EM geschaut hat, wird sich an diesen Mann genau erinnern. Bei den Engländern spielte ein Mann mit stets verbissener Visage, ein Kerl, so hart wie eine Axt. Ein blonder Wüterich mit Seitenscheitel, der immer ein wenig "on the edge" zu sein schien. Ein bisschen drüber, ein wenig verrückt, immer auf 180. Sein Name: Stuart Pearce. Sein Metier: Grätschen aus dem gröberen Segment. Sein linker Fuß: Eine Wucht, die "Aua" machen konnte. Jetzt könnte dieser alte Haudegen wieder auf den TV-Bildschirmen auftauchen.

Als Aktiver - im Alter von stattlichen 53 Jahren, auf einem echten Fußballplatz. Der ehemalige englische Nationalspieler plant nämlich sein Comeback. Diese Nachricht dürfte Freunde der Ehemaligen-Folklore sicher freuen, denn seit den Tagen von Tony "Donkey" Adams und Paul "Gazza" Gascoigne ist es doch eher brav geworden im englischen Fußball. "Psycho", wie der raubeinige Abwehrspieler in seiner damals recht umtriebigen Zeit genannt wurde, will für den AFC Longford noch einmal die Fußballschuhe schnüren - in einer Liga, deren Name allein schon eine Runde Pints im Pub wert ist: Der "Gloucestershire Northern Senior League Division Two", der 13. englischen Liga.

Ganz aus eigenem Antrieb kommt der 78-malige Nationalspieler, der Deutschland mit einem verschossenen Elfmeter im WM-Halbfinale 1990 den Weg zum Titel ermöglichte, aber nicht zurück. Eine Versicherungsfirma macht das Comeback mit einer Kampagne (#directfix) möglich. Pearce soll helfen, Longfords Saison zum Guten zu wenden, denn bisher ist dort vieles schief gegangen. Der AFC, von Medien landesweit als "schlechtestes Team Englands" verspottet, hat alle seine 19 Begegnungen in dieser Spielzeit verloren; Torverhältnis: 3:183.

Der Verein freut sich über das Interesse der Öffentlichkeit am Comeback des einstigen Trainers des britischen Olympia-Teams (2012). "Vor einem Jahr haben wir vor einem Mann und seinem Hund gespielt - und jetzt wollen zu Stuarts Debüt Hunderte kommen", sagte Manager Nick Dawe. Eine "Sonderbehandlung" dürfe Pearce allerdings nicht erwarten, fügte er an: "Er muss seine Fünf-Pfund-Sandwiches selbst bezahlen." Das wird sich "Psycho" gerade noch leisten können.

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