Fußball:Gleich mal Bester

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Bester Nachwuchsspieler der amerikanischen Fußball-Liga MLS: Julian Gressel, Verteidiger von Atlanta United. (Foto: Danny Karnik/AP)

Julian Gressel aus Neustadt an der Aisch ist der beste Nachwuchsspieler in der nordamerikanischen Fußball-Profiliga MLS. Seinen Erfolg bei Atlanta United verdankt er auch Trainer Gerardo Martino, ehemals beim FC Barcelona.

Von Maximilian Flaig

Julian Gressel ist im Moment gleichermaßen Zeuge und Protagonist eines kleinen Fußballwunders. Der Atlanta United FC besteht zwar erst seit einem Jahr, erreichte aber auf Anhieb die Playoffs der MLS. Auch für Gressel war sein erstes Jahr in der höchsten amerikanischen Spielklasse ein überaus erfolgreiches. Gerade wurde der 23-Jährige von Spielern und Trainern zum besten Nachwuchsspieler des Landes gewählt. Es freue ihn zwar, dass seine Entwicklung positiv gesehen wird, "aber ich hätte es lieber gehabt, wenn wir den MLS Cup geholt hätten", sagt Gressel, der in Neustadt an der Aisch geboren und bei der SpVgg Greuther Fürth ausgebildet wurde.

Er spielt in Atlanta - unter Trainer Gerardo Martino aus Argentinien

Gressels Saison-Highlight war sein Profi-Debüt gegen die New York Red Bulls: "Meine Mutter ist dafür extra in die USA geflogen. Das war definitiv ein Tag, den ich nie vergessen werde", erzählt er. Gressel, der 2013 in die USA gezogen ist, um am College in Providence Fußball zu spielen, gehörte auf Anhieb zur Stammelf von Coach Gerardo Martino, der bereits den FC Barcelona und sein Heimatland Argentinien trainierte. An der Personalie Martino zeigt sich auch, welchen Stellenwert sich der Klub aus Atlanta im Fußball erhofft.

Anfänglich war Gressel nervös. Wegen der vielen Zuschauer. "Natürlich macht man sich im Vorfeld ein paar mehr Gedanken. Aber die älteren Spieler, die das ganze schon kennen, haben mir da sehr geholfen", sagt er. "Nach drei vier Spielen hat man sich auch schon daran gewöhnt und wandelt die Energie der Zuschauer in etwas Positives um." Zuletzt besuchten 40 000 Zuschauer im Schnitt die Heimspiele in der erst vor drei Monaten eröffneten Arena. Die Begeisterung bei Fans und Verantwortlichen war für Gressel zu spüren: "Hier in Atlanta herrscht eine riesen Euphorie. Man spürt, dass sich die Leute immer gewünscht haben, dass ein Fußballverein gegründet wird. Die Menschen hier haben schon immer Klubs in anderen Städten und Ländern verfolgt und plötzlich haben sie ihren eigenen. Der Verein Atlanta ist neu, die Fans gab es schon vorher." Gressel ist überzeugt, dass der US-Fußball auf lange Sicht mit American Football oder Basketball konkurrieren kann.

Atlanta United FC und Gressel haben immerhin gleichermaßen bewiesen, wie erfolgreich man in der ersten Profisaison sein kann.

© SZ vom 10.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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