Fußball-EM:Albanien kann sein Glück kaum fassen

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Das ist pure Freude: Albaniens Amir Abrashi. (Foto: AP)

Großer Jubel beim Außenseiter: Mit dem ersten EM-Tor überhaupt gewinnt Albanien gegen Rumänien - und kann sogar aufs Achtelfinale hoffen.

Außenseiter Albanien darf nach dem ersten EM-Sieg seiner Geschichte überraschend auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen. Der Endrunden-Debütant gewann das letzte Spiel der Gruppe A gegen Rumänien mit 1:0 (1:0) und kann mit drei Punkten als einer der vier besten Gruppendritten in die nächste Runde vorstoßen.

In einem packenden Vorrundenfinale gewann der Turnier-Neuling vor 49 752 Zuschauern in Lyon durch den historischen Treffer von Mittelstürmer Armando Sadiku in der 43. Minute. Die albanischen Fans feierten den Erfolg frenetisch. "Das ist ein großartiges Gefühl. Ich bin mir so sicher, dass wir das verdient haben. Ich hoffe, das wir das Glück haben weiter zu kommen", sagte der eingewechselte Lorik Cana. "Wir haben natürlich Schwächen im Vergleich zu anderen Teams, aber dafür haben wir den Willen, unser Herz und unsere Einsatzbereitschaft", sagte der Kapitän der Albaner.

Nun muss das albanische Team des italienischen Trainers Gianni De Biasi in den kommenden Tagen die letzten Spiele der anderen Staffeln abwarten, um Gewissheit über einen möglichen Einzug in die Runde der letzten 16 Teams zu bekommen. Für Rumänien ist die EM als Gruppenvierter mit nur einem Punkt beendet.

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Sadiku krönt die Leistung der Albaner

Die Rumänen, die zuletzt bei der EM 2000 die Gruppenphase überstanden, unterstrichen zunächst ihre Favoritenrolle und setzten den EM-Debütanten von Beginn an unter Druck. Die Mannschaft trat sehr aggressiv und mit großer Laufbereitschaft an. Der zuvor mit jeweils einem Treffer in den Gruppenspielen erfolgreiche Bogdan Stancu hatte mit einem Volleyschuss (8.) die erste große Chance, Denis Alibec versuchte es ebenfalls aus der Distanz (14.) und scheiterte.

Die Albaner kamen erst allmählich in Schwung. Kurz vor der Pause krönte Mittelstürmer Sadiku mit einem sehenswerten Kopfball nach Flanke von Ledian Memushaj aber die Bemühungen des Außenseiters mit dem Führungstor. Schon zuvor hatte die Mannschaft ihre Offensivstärke angedeutet. Der erste Treffer bei einer EM-Endrunde löste große Jubelstürmer auf dem Rasen und auch im Fanblock aus. Die große Anhängerschar der Albaner zündete dabei auch Feuerwerkskörper.

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Nach dem Rückstand erhöhten die Rumänen zwar den Druck, die besseren Chancen erarbeitete sich aber zuvor der Außenseiter. Torschütze Sadiku vom FC Vaduz aus Liechtenstein verdribbelte sich bei einem Konter am rumänischen Strafraum (50.). Memushaj vergab in der 70. Minute noch eine gute Möglichkeit. In der Schlussphase retteten die Albaner mit viel Glück und Einsatz gegen anrennende Rumänen den Sieg. Florin Andone traf mit einem Rechtsschuss nur die Querlatte (76.).

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