Fußball-Bundesliga, 27. Spieltag:Endspiel für Klinsmann

Die besondere Druck-Situation des FC Bayern, ein Kölner Doppel-Albtraum, und ein Angebot für Bremens Diego. Die Vorschau auf den 27. Spieltag.

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Borussia Dortmund - 1. FC Köln(Samstag, 15.30 Uhr)Kölns Angreifer Milivoje Novakovic sorgt vor dem Aufeinandertreffen zwischen den Fast-Tabellennachbarn (Dortmund ist Neunter, Köln Elfter) für Aufregung - auf beiden Seiten."Milivoje Novakovic ist ein Albtraum für jeden Verteidiger", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp vor dem Spiel, und er kann nur hoffen, dass seine Defensiv-Akteure Owomoyela, Subotic, Santana und Dede trotzdem angenehme Nächte hatten. Der Albtraum könnte sich indes ausweiten, sollten tatsächlich beide Torhüter ausfallen: Sowohl Stammkraft Roman Weidefeller als auch Vertreter Marc Ziegler konnten wegen Infekten zuletzt nur reduziert trainieren.Aber auch die Kölner haben in der zurückliegenden Woche ihre Albträumchen mit Novakovic erlebt. Der Angreifer wagte sich etwas, was gemäß allen Fußball-Gesetzen dieser Welt verboten ist: Er kritisierte öffentlich seinen Trainer Christoph Daum und dessen Taktik. Zu defensiv sei das gewesen, mäkelte er. Daum und Manager Michael Meier waren not amused, und dagegen hilft dem Stürmer vor allem eines: für weitere Albträume bei Klopp sorgen, sprich: für Tore.Foto: Getty

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Energie Cottbus - Arminia Bielefeld (Samstag, 15.30 Uhr)Wenn es zwei Mannschaften gewohnt sind, im Tabellenkeller zu stehen, dann diese beiden. Anders als die anderen unten stehenden Mannschaften, wie zum Beispiel Bochum oder Karlsruhe, erlebten Cottbus und Bielefeld kaum mal eine (Halb-)Saison, in der sie einen ordentlichen Abstand zur Abstiegszone hatten.Nun kommt es zu einem echten Kellerduell, wobei die Cottbuser (bisher 20 Punkte und Rang 17) den Sieg noch etwas mehr brauchen als die Bielefelder (24/15). Beide Trainer können praktisch aus dem Vollen schöpfen. Sieben Mal haben diese beiden Teams bisher in der Bundesliga gegeneinander gespielt, und sieben Mal konnte die Auswärts-Mannschaft nicht gewinnen. Kein gutes Omen also für Bielefeld, es sei denn, dort schaut man sich die Zweitliga-Statistik an: Denn da war in drei von vier Duellen die Auswärts-Mannschaft siegreich.Unabhängig vom Ergebnis am Samstag müssen sich aber alle anderen Konkurrenten erinnern: Diese beide Mannschaften sind es eben auch gewohnt, im Abstiegskampf zu über- und die neue Spielzeit auch im Fußball-Oberhaus zu erleben.Foto: Getty

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Bayern München - Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr)1:5 gegen Wolfsburg, 0:4 gegen Barcelona - nach zwei Schlappen in Folge steht Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann enorm unter Druck. Es scheint derzeit kaum vorstellbar, dass sich der Bayern-Trainer bis zum Saisonende halten kann, falls seine Mannschaft auch gegen Frankfurt nicht gewinnen sollte.Und selbst im Falle eines Sieges ist die mittelfristige Planung ungewiss. "So gut wie sicher: Klinsi im Sommer weg", titelte am Donnerstagabend bereits bild.de. Da könnte es - einen ordentlichen Bayern-Schlusspurt in den verbleibenden Spielen vorausgesetzt - mal wieder zu einer abstrusen Situation kommen: Ein Trainer gewinnt die Meisterschaft und muss trotzdem gehen.Gegen Frankfurt muss Klinsmann weitestgehend den Spielern vertrauen, die gegen Barcelona 0:4 verloren. Rensing kehrt wohl für Butt ins Tor zurück, van Buyten steht auch wieder zur Verfügung und ersetzt Breno, und Lahm hat seine Verletzung auskuriert. Doch ansonsten stehen wohl die Spieler auf dem Platz, die gegen Barcelona chancenlos waren.Foto: ddp

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Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)Wer Felix Magaths Worte derzeit ernst nehmen will, hat es nicht leicht. Magath schäkert und blödelt und spaßelt, was das Zeug hält; und immer wieder darüber, dass sein VfL Wolfsburg natürlich nie und nimmer ein Kandidat auf den Titel sei und dass ein Uefa-Pokal-Platz schon ein super Resultat sei und so weiter und so fort.Der VfL Wolfsburg wäre nicht der erste Meister, der nach wochenlangem Understatement die Schale in die Höhe recken darf. Andererseits wäre der VfL Wolfsburg aber auch nicht der erste Nicht-Meister, der trotz guten Leistungen, vielen Punkten und lange Zeit guten Tabellenplätzen am Ende doch nur Zweiter oder Dritter oder Vierter wird, eben weil er so lange Understatement geübt hat und zwischendruch vergaß, auch mal den Hunger auf die Schale auszusprechen.Gegen Mönchengladbach, da kann Felix Magath sagen, was er will, sind die Wölfe klarer Favorit. Aber den Borussen scheinen norddeutsche Vereine besonders zu liegen: Gegen Hamburg, Bremen und Hannover konnte die Elf von Hans Meyer gewinnen. Zudem kehrt Marko Marin nach seiner Gelbsperre in die Startelf zurück.Foto: dpa

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Hannover 96 - Hertha BSC Berlin (Samstag, 15.30 Uhr)Mario Eggimanns Zeit bei Hannover 96 schien bereits abgelaufen zu sein. Der ehemalige Karlsruher, im vergangenen Sommer von den Niedersachsen verpflichtet, schmorte bereits auf der Tribüne, doch dann kehrte er auf einmal wieder in die Startformation zurück. Und seit der Schweizer in der Innenverteidigung von Hannover wirkt, ist die Deckung auch wieder etwas stabiler geworden.Einen ähnlichen Werdegang würde auch Marko Pantelic gerne über sich lesen. Doch der serbische Angreifer von Hertha BSC Berlin kann anders als Eggimann den Tribünenschmor-Status nicht abstreifen. Zumal die Offensivakteure der Hertha derzeit zu überzeugen wissen. Auch gegen Hannover dürfte Lucien Favre wieder auf Raffael und Woronin setzen; und Pantelic muss auf Eggimann hoffen, dass der seinen Gegenspielern den Schneid abkauft und Pantelics Chancen auf einen Einsatz so steigen.Foto: dpa

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FC Schalke 04 - Karlsruher SC (Samstag, 15.30 Uhr)Weder Schalke 04 noch der Karlsruher SC können mit ihren Tabellenplätzen zufrieden sein. Während die Schalker doch eigentlich von der Meisterschaft träumen, aber irgendwo im Tabellenmittelfeld umherkrebsen, hat der Karlsruher SC sicher nicht vom Abstiegskampf geträumt. Aber seit Wochen sitzen die Badener im Tabellenkeller fest.Und dennoch geben sich die Schalker Interimstrainer vorsichtig. Mike Büskens warnt vor der Konterstärke des KSC, auch wenn die Karlsruher bisher in der gesamten Saison erst einen Auswärtssieg verbuchen konnten. Das Spiel dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden, sagt Büskens. Im Hinspiel siegte Schalke 3:0.Foto: dpa

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TSG Hoffenheim - VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr)In der Hinrunde in Bochum hat der Herbstmeister Hoffenheim das Spiel dominiert und mit 3:1 gewonnen. Jetzt kommt der VfL nach Sinsheim und der Respekt vor Ralf Rangnicks Tormaschine hat sich in Luft aufgelöst. Der letzte Sieg der TSG liegt acht Spiele zurück. VfL-Trainer Marcel Koller hingegen befindet sich mit seiner Mannschaft in einem Aufwärtstrend, der die Bochumer bis auf Platz fünf der Rückrundentabelle führte.Das gibt Hoffnung für das Duell zwischen dem 14. und dem Sechsten. Wie Hoffenheim zu bezwingen ist, hat der VfL im Wintertrainingslager bereits vorgemacht. 2:0 siegten die Bochumer in einem Freundschaftsspiel. Und ob die Hoffenheimer im neuen Stadion wirklich schon einen Heimvorteil haben, kann angesichts der Rückrunde bezweifelt werden.Foto: dpa

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Bayer Leverkusen - Werder Bremen (Sonntag, 17 Uhr)Was kann dieser Mann für tollen Fußball spielen. Zaubern, tricksen, Tore schießen; eine Mannschaft anführen und die Zuschauer zum Zungenschnalzen bringen. Am Donnerstagabend gegen Udinese hat Diego mal wieder bewiesen, was für ein hervorragender Spieler er ist.Es stellt sich nur die Frage, wie lange man in Bremen noch sieht, was für ein hervorragender Fußballer Diego ist, oder ob nicht bald die Anhänger von Udinese öfter in den Genuss kommen. Nein, natürlich hat Diego kein Angebot von Udinese vorliegen, aber ein laut italienischen Medienberichten sehr konkretes und sehr ausverhandeltes von Juventus Turin. Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass Diego laut Presse kurz vor dem Abflug steht, aber Papa Diego lässt auch kaum eine Gelegenheit aus, den möglichen Abflug ins Gespräch zu bringen.Leverkusen würde in so einem Fall zu den Mannschaften zählen, die dann durchatmen könnten, denn der Bayer-Mannschaft hat dieser Diego auch ziemlich zu schaffen gemacht. Von den vergangenen sieben Spielen hat sie nur eines gegen Bremen gewonnen - das, in dem Diego fehlte.Foto: Getty

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VfB Stuttgart - Hamburger SV (Sonntag, 17 Uhr)Stuttgart ist kein gutes Pflaster für den Hamburger SV. In den vergangenen acht Gastspielen bei den Schwaben schafften die Hanseaten nur einen Sieg. Das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg am 21. September 2005 schoss Mittelfeldspieler David Jarolim, der immer noch im Kader steht - doch der ist nach einer gelb-roten Karte gesperrt.Angesichts dieser Statistik ist die Gefahr groß, dass sich der ehemalige HSV-Spieler und jetztige Schwaben-Trainer Markus Babbel (im Bild) genüsslich zurücklehnt; denn noch ist Babbel mit dem VfB zu Hause ungeschlagen. Das will der HSV ändern und mit dem vierten Sieg in Folge die Stuttgarter in der Rückrundentabelle hinter sich lassen. Die Partie verspricht auch ohne David Jarolim spannend zu werden, schließlich geht es für den Hamburger SV um die Tabellenspitze und für den VfB Stuttgart um den Anschluss an die Spitzengruppe.Foto: Getty

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