Fußball-Bundesliga:Sehnsucht nach dem Kick

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Endlich wieder dabei: Ingolstadts schneller Australier Mathew Leckie hat seine Rotsperre abgesessen. (Foto: Getty Images)

Nahes Fernziel Relegation: Der FC Ingolstadt muss im Heimspiel am Samstagabend gegen den 1. FC Köln dringend punkten.

Die Hoffnung auf den direkten Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga hat der FC Ingolstadt offiziell aufgegeben. Nun wollen sich die Schanzer mit voller Kraft zumindest in die Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten retten. Trainer Maik Walpurgis forderte vor dem wegweisenden Heimspiel am Samstagabend (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln: "Wir dürfen nicht immer nur von unseren guten Leistungen reden. Wir müssen die Dinge auch ins Ziel bringen und uns belohnen. Da müssen wir zulegen, da brauchen wir ein paar Prozente mehr."

Erst in der vergangenen Woche hatten die Ingolstädter die Partie bei 1899 Hoffenheim lange Zeit offengehalten, ehe sie beim 2:5 am Ende doch einbrachen. "Wir haben dort 75 Minuten gegen eine der besten deutschen Mannschaften auf Augenhöhe agiert. Man hat aber auch gesehen, dass fünf schwache Minuten der Unachtsamkeit dafür sorgen, dass ein Spiel in die falsche Richtung kippt", urteilte Walpurgis. "Wir dürfen, was die mentale Intensität angeht, nicht nachlassen."

Gegen Köln sollte der FCI siegen, um nicht abgehängt zu werden

Vom Vorhaben direkter Nichtabstiegsplatz verabschiedete sich derweil Sportdirektor Thomas Linke. "Es geht darum, sich realistische Ziele zu stecken. Für uns ist das die Relegation", sagte der frühere Nationalverteidiger. "Stand heute bei fünf Punkten Rückstand ist der Relegationsplatz realistisch." Diese fünf Zähler fehlen dem Tabellenvorletzten aus Ingolstadt auf den Hamburger SV, der mit dem 15. VfL Wolfsburg punktgleich auf Relegationsrang 16 liegt. Damit die Schanzer nicht vorzeitig abgehängt werden, sollte gegen den 1. FC Köln ein Sieg gelingen.

Dies wird allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe. "Köln hat eine gute Mannschaft, die schwere Gegner hatte in den letzten Wochen", meinte Walpurgis und warnte vor dem Angriff der Rheinländer um Torjäger Anthony Modeste und Yuya Osako. Vor allem Modeste, der in dieser Saison schon 17 Mal erfolgreich war, müssen die Ingolstädter in den Griff bekommen. "Ihn auszuschalten, ist ein Schlüssel, wenn man Köln schlagen will", sagte Ingolstadts Kapitän Marvin Matip: "Köln in der aktuellen Verfassung ist ein Gegner, den man mit einer hochkonzentrierten Leistung schlagen kann."

Die Ingolstädter kassierten allerdings zuletzt zwei Niederlagen am Stück, und am Samstag werden die verletzten Moritz Hartmann und Robert Leipertz weiterhin fehlen. Immerhin ist Mathew Leckie nach seiner Rotsperre wieder dabei, der mit seinem Tempo offensive Impulse über die Außenbahnen setzen soll. Der Australier ist guter Dinge: "Wenn man unser jetziges Spiel mit dem vom Saisonbeginn vergleicht, ist es ganz anders. Wir haben immer die Chance zu punkten und können auch nach einem Rückstand noch zurückkommen", sagte Leckie dem Donaukurier. "Es fehlen nur Kleinigkeiten. Aber die Zeit ist jetzt reif, dass wir punkten."

In einer offenen Aussprache mit der Mannschaft, den Trainern, der sportlichen Leitung und der Geschäftsführung schworen sich die Ingolstädter unter der Woche auf die Partie ein. Walpurgis appellierte an die Geschlossenheit des Teams und forderte mehr Impulse von der Bank. "Die Einwechslungen müssen noch mehr greifen als bisher, damit die Mannschaft dadurch einen Kick bekommt. Das war zuletzt nicht der Fall", meinte er.

© SZ vom 11.03.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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