Fußball-Bundesliga:Hoeneß teilt aus

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Bayern-Manager Hoeneß nennt Hoffenheims Trainer Rangnick einen "Besserwisser" und Kölns Angebot für Podolski "unsäglich". Die Manager der betroffenen Vereine keilen zurück.

Manager Uli Hoeneß vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat bestätigt, dass der 1. FC Köln inzwischen ein erstes Angebot für Nationalstürmer Lukas Podolski abgegeben hat. Dieses sei aber "unsäglich" gewesen. "Deswegen habe ich auch nicht den Eindruck, dass sie ihn wirklich haben wollen", sagte Hoeneß am Sonntag im DSF-"Doppelpass". Das Angebot habe deutlich unter zehn Millionen Euro gelegen. Diese Ablöse hatten die Münchner in etwa beim Wechsel des ehemaligen Kölner Stürmers im Jahr 2006 bezahlt.

Die Bayern sind wieder in Top-Form, und Uli Hoeneß ist es offenbar auch. (Foto: Foto: Getty)

Zugleich machte der Manager aber deutlich, dass Podolski den Verein im Sommer höchstwahrscheinlich verlassen könne. Er sei zuversichtlich, bis dahin einen geeigneten Ersatz für den 23-Jährigen zu finden, erklärte Hoeneß. In der Winterpause werde das allerdings aller Voraussicht nach nicht mehr gelingen.

FC-Manager Michael Meier reagierte auf die Aussagen seines Münchner Kollegen mit Unverständnis. "Dann muss er sich die Frage gefallen lassen, ob der Vertrag der Bayern mit Podolski nicht auch unsäglich war. Denn im Sinne dieses Vertrags haben wir das Angebot gemacht", sagte Meier im Premiere-Interview. "Hoeneß zeigt mit dem Finger auf sich selbst. Er wird uns in diesem Punkt nicht provozieren."

Neben der Personalie Podolski stellte Hoeneß auch einen neuen Vertrag für den Niederländer Mark van Bommel in Aussicht und kündigte mittelfristig auch Gespräche mit dem französischen Star Franck Ribery über eine Verlängerung seines 2011 auslaufenden Vertrags an. Mit van Bommel werde man sich noch vor Weihnachten zusammensetzen. "Der Trend ist da, dass wir ihm ein Angebot machen werden", sagte Hoeneß und konkretisierte, es werde in den Gesprächen vor allem um die Laufzeit gehen.

Die angestrebte Verpflichtung von Anatolij Timoschtschuk von Zenit St. Petersburg sei davon unabhängig. "Auch wenn Timoschtschuk kommen würde, heißt das nicht, dass Mark gehen muss", erklärte Hoeneß. Der Ukrainer, ebenfalls defensiver Mittelfeldspieler, steht bei Zenit noch bis 2011 unter Vertrag und hatte sich zuletzt bereits zu Verhandlungen mit den Bayern in Münchnen getroffen. Neben van Bommels Vertrag läuft auch der des defensiven Mittelfeldspielers Ze Roberto aus, mit dem die Bayern Gespräche für das Frühjahr vereinbart haben.

Im DSF lobte Hoeneß auch die Hoffenheimer, verbale Spitzen gegen deren Trainer konnte sich der Bayern-Manager nicht verkneifen. "Wenn ich mir eine Sorge machen würde, ist es die Besserwisserei von Ralf Rangnick. Er hat sich geoutet als einer, der alles besser weiß", sagte Hoeneß mit Blick auf die verbalen Konter des 1899-Coaches. Die Mannschaften Rangnicks hätten im ersten Jahr unter dessen Leistung meist gut gespielt, im zweiten sei er entlassen worden. "Höhenluft ist viel dünner als die, die er jetzt genießt."

Hoffenheims Manager Jan Schindelmeiser wies die Kritik umgehend zurück. "Grußbotschaften vor dem Spiel sind in Ordnung. Mit zwei Tagen Abstand persönlich verletzend nachzusetzen, ist dagegen klares Kalkül. Wer persönliche Verletzungen einkalkuliert, wird der besonderen Rolle, die man im Fußball hat, nicht gerecht", sagte Schindelmeiser der Bild-Zeitung.

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