Fußball:Bayern-Amateure weiter dezimiert

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Herbert Paul (rechts) wird zukünftig auf seinen Jubelpartner Steeven Ribéry verzichten müssen. (Foto: Johannes Simon)

Die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel muss derzeit einiges ertragen. Nachdem auch noch Steeven Ribéry mit Bänderiss ausfällt, ist das Spiel gegen Bayreuth abgesagt.

Von Ralf Tögel

Es ist schon eher ungewöhnlich, dass ein Fußball-Regionalligist drei Spieler an Nationalauswahlen abstellen muss. Wenn es sich bei besagtem Klub um den FC Bayern München handelt, dann wird diese Tatsache in ein anderes Licht gerückt. Schließlich soll die Zweitvertretung des Serienmeisters Nachschub für den elitären Kader hervorbringen. Dass es sich bei diesen drei Akteuren um wichtiges Personal handelt, versteht sich von selbst, so wichtig, dass die so genannten Amateure des FC Bayern ihr Regionalliga-Heimspiel am Freitag gegen die SpVgg Bayreuth abgesagt haben.

Ivan Lucic wird für die U21 Österreichs das Tor hüten, Julian Green für die U23-Auswahl der USA antreten und Milos Pantovic für die U21 der Serben auflaufen. Derlei mag den Rhythmus einer Mannschaft stören, ist aber kalkulierbar. Richtig unangenehm sind dagegen Verletzungen, und da muss die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel derzeit einiges ertragen. Zu Angelos Oikonomou, Abwehrchef Nicolas Feldhahn und Ricardo Basta gesellt sich nun Steeven Ribéry, der sich im Spiel gegen Illertissen am vergangenen Freitag einen Bänderriss im Sprunggelenk zuzog.

"Wir können uns nur selbst schlagen", sagt Coach Heiko Vogel

Mehrere Wochen muss Vogel ohne den 20-jährigen Franzosen auskommen, ein schmerzhafter Verlust, zumal der Trainer die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive beklagt. Und Ribéry ist wie sein großer Bruder Franck bei den Profis eine Art anarchisches Offensivelement, das für den Gegner schwer zu kontrollieren ist. Doch Vogel will sich erst gar nicht mit einzelnen Personalien aufhalten, ihn beschäftigt viel mehr das große Ganze, er sieht die Mannschaft in einem Entwicklungsprozess.

Der zeitigte zuletzt nicht die erwünschten Fortschritte, Vogel kritisierte nach dem 0:0 zum Rückrundenauftakt, dass man zu häufig unentschieden spiele, für ihn "ein Zeichen, dass es an Kompromisslosigkeit, Siegeswille und Effizienz fehlt". Würde seine Mannschaft "mit der richtigen Einstellung ans Werk gehen, verfügen wir über eine Qualität, mit der wir uns nur selbst schlagen können." Was in der Hinrunde zu häufig der Fall gewesen sei.

Trotzdem ist die Regionalliga Bayern wieder spannend geworden, nachdem es lange nach einem Alleingang von Jahn Regensburg aussah. Der Jahn hat neben den Bayern nun auch Nürnberg II, Burghausen und Unterhaching aussichtsreich im Nacken, die Bayern haben ein Spiel weniger als Regensburg (37 Punkte) ausgetragen und würden mit einem Sieg auf drei Punkte heranrücken. Am 2. Dezember (Grünwalder Stadion, 19 Uhr) wird nun die Partie gegen Haching nachgeholt, das im Übrigen auch einen Auswahlspieler in seinen Reihen hat: Stefan Marinovic, seines Zeichens Torhüter der neuseeländischen Nationalmannschaft.

© SZ vom 13.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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