Frauenfußball:Bereichernde Signatur

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Laura Georges wechselt von Paris Saint Germain zum FC Bayern München. Die französische Nationalspielerin soll die Lücke in der Defensive schließen.

Von Anna Dreher

Die Worte, die Laura Georges wählte, waren emotional. Sie verabschiedete sich ja auch nicht von irgendwem. Die Hälfte ihrer Karriere hatte sie das Trikot von Paris Saint-Germain getragen, hier hatte sie gelernt Fußball zu spielen, hier war sie französische Nationalspielerin geworden. Aber nun war es Zeit für einen Wechsel. Georges, 33, gab ihren Abschied von PSG am Samstagabend über ihre Fanseiten auf sozialen Medien bekannt. Nur wohin verriet sie nicht. Das überließ Georges ihrem neuen Arbeitgeber: dem FC Bayern München. Zum Trainingsauftakt am Montag vermeldete der Tabellenzweite der Frauenfußball-Bundesliga, dass Georges einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 unterzeichnet. Es ist eine Signatur, die den Verein um eine international erfahrene und sehr erfolgreiche Innenverteidigerin bereichert.

Bayern München hat in der Winterpause bereits die englische Flügelspielerin Leah Galton und die Torhüterin Fei Wang verpflichtet. Neben der ohnehin anhaltend langen Verletzungsliste gab wohl vor allem eine Personalie Anlass zum Handeln: Simone Laudehr wurde Mitte Dezember am Fuß operiert und wird zum Start der Rückrunde am 18. Februar gegen Essen noch nicht einsetzbar sein. "Deshalb bin ich sehr froh, dass wir mit Laura eine sehr erfahrene, zweikampfstarke Innenverteidigerin und große Persönlichkeit verpflichten konnten", sagte Trainer Thomas Wörle. Auch Kapitänin Melanie Behringer wird dem Verein nach einer Operation am Innenmeniskus des rechten Knies mehrere Wochen fehlen. Schon ohne die Ausfälle dieser wichtigen Spielerinnen haben Wörle durch Verletzungen Alternativen in der Defensive gefehlt. Georges allerdings dürfte diese Stufe überspringen und direkt zur Stammspielerin werden.

"Bayern München ist ein großer, legendärer Klub. Der Wechsel dorthin erfüllt mich mit Stolz und Ehre", wird Georges in der Vereinsmitteilung zitiert. "Es ist ein neues Abenteuer und eine große Herausforderung für mich." In ihr kommt eine der erfolgreichsten französischen Spielerinnen nach München. Die mehrmalige Meisterin und Pokalsiegerin gewann während ihrer Zeit bei Olympique Lyon (2007-2013) zwei Mal die Champions League, für die Nationalmannschaft bestritt sie 185 Länderspiele. Seit der Europameisterschaft 2017 ist Georges Kapitänin - und möchte als solche 2019 am liebsten Weltmeisterin im eigenen Land werden. Bis es so weit ist, geht es für Georges mit dem FC Bayern noch um ihre ersten möglichen Titelgewinne außerhalb Frankreichs: In der Liga ist der Verein Zweiter und trifft im Pokalviertelfinale am 14. März auf den Zweitligisten 1. FC Saarbrücken.

© SZ vom 09.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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