Frauenfinale in Wimbledon:Kvitova erstickt Bouchards Ansturm

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Petra Kvitova bejubelt ihren zweiten Triumph in Wimbledon. (Foto: REUTERS)

Eugenie Bouchard hat in ihrem ersten Grand-Slam-Finale gegen Petra Kvitova nicht den Hauch einer Chance. Mit harten Aufschlägen und kompromisslosen Returns dominiert die Tschechin das Match und gewinnt nach nur 55 Minuten ihren zweiten Wimbledon-Titel.

Der Tschechin Petra Kvitova war diesmal nicht zum Spaßen zumute - sie ließ der jungen Kanadierin Eugenie Bouchard im Finale von Wimbledon keine Chance und sicherte sich mit einem 6:3, 6:0 ihren zweiten Grand-Slam-Titel in London. Die Weltranglisten-Sechste beendete so auch die Hoffnung der vier Jahre jüngeren Bouchard, als erste Kanadierin überhaupt eines der vier großen Weltturniere zu gewinnen. Für ihren Erfolg kassierte Kvitova rund 2,2 Millionen Euro Preisgeld, ihre Gegnerin bekam immerhin die Hälfte.

Die Tschechin wurde damit Nachfolgerin der inzwischen zurückgetretenen Französin Marion Bartoli, die im vergangenen Sommer der Berlinerin Sabine Lisicki besiegt hatte. Kvitova spielte auf dem voll besetzten Centre Court im All England Lawn Tennis Club von Beginn an konzentriert und dominierte das Geschehen mit bemerkenswerter Wucht.

Ohne eine Miene zu verziehen, brillierte sie mit ihren schnellen und präzisen Aufschlägen und ihrem aggressiven Grundlinienspiel. Oft attackierte sie schon früh die Aufschläge der jungen Kanadierin und bereitete so Punktgewinne vor. "Es gab keinen in Wimbledon dieses Jahr, der cooler aufgetreten ist als Eugenie Bouchard", schrieb der Nick Bollettieri in The Independent. In jeder Situation habe die junge Nordamerikanerin ausgesehen, als ob sie auf dem Platz alles unter Kontrolle habe.

In ihrem ersten Grand-Slam-Finale wirkte die 20-Jährige aber nicht so souverän wie in den vorangegangen Matches. Ihr Power-Tennis, das auch Andrea Petkovic und Angelique Kerber im Turnierverlauf zu spüren bekam, konnte sie an einem bewölkten und eher kühleren der mit Überraschungen gespickten Wimbledon-Tage nicht wie gewohnt aufziehen. Im Gegenteil: Immer wieder wurde sie von der am Oberschenkel dick bandagierten Kvitova in die Defensive gedrängt.

Tennis in Wimbledon
:Ein Sieg fehlt zum historischen Triumph

Roger Federer steht im Endspiel von Wimbledon und kann gegen Novak Djokovic als erster Spieler zum achten Mal das wichtigste Tennisturnier der Welt gewinnen. Boris Becker, Trainer des Serben, will den historischen Triumph des Schweizers aber verhindern.

Einem Turnier über zwei Wochen, in dem Bouchard mental so stark auftrat, blieb aus ihrer Sicht die Vollendung im finalen Akt versagt. "Wer auch immer seine Nerven besser im Griff hat, wird gewinnen", hatte die frühere Weltklassespielerin Martina Navratilova vor dem Endspiel gesagt. Und das war Kvitova. In der dritten Runde stand sie gegen die Amerikanerin Venus Williams nur zwei Punkte vor dem frühen Aus. Doch am Ende krönte sie sich imponierend zur Wimbledon-Siegerin.

Nach nur 55 Minuten verwandelte sie ihren ersten Matchball - und ließ sich auf den Rasen fallen. Auf ihren finalen Showdown bereiten sich unterdessen Roger Federer und Novak Djokovic vor. Am Sonntag (15.00 Uhr/MESZ) bestreiten der Schweizer und der Serbe das Herren-Finale.

Der 27-jährige Schützling von Boris Becker übernimmt im Falle seines zweiten Wimbledon-Siegs nach 2011 wieder die Spitzenposition der Weltrangliste. Federer strebt seinen achten Titel an der Church Road und damit eine weitere Bestmarke an. "Es bedeutet mir sehr viel. Ich weiß, ich habe keine zehn Auftritte mehr übrig", sagte der 32-Jährige.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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