FC St. Pauli:Anti-Anti-Asyl

Der Zweitligist schließt Ex-Profi Michel Mazingu-Dinzey aus seinem Altliga-Team aus. Er hatte an einer fragwürdigen Veranstaltung teilgenommen.

Der FC St. Pauli hat seinen ehemaligen Fußball-Profi Michel Mazingu-Dinzey wegen dessen Teilnahme an einer Anti-Asyl-Demonstration aus der Altliga-Mannschaft ausgeschlossen. Das teilte der hanseatische Zweitligist am Montag mit. Mazingu-Dinzey hatte mit seinem Auftreten bei einer Veranstaltung am 15. Juni in Chemnitz für Entrüstung bei einem Teil der Klub-Mitglieder gesorgt. Der FC St. Pauli setzt sich seit Jahren aktiv für Toleranz, Respekt und den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Mazingu-Dinzey, der als Aktiver 119 Spiele für den Hamburger Klub bestritt, erklärte, seine "spontane und wenig überlegte Teilnahme an dem Demonstrationszug" sei nicht als Ausdruck der Sympathie oder des Vertretens von rechtem Gedankengut oder rechten politischen Einstellungen zu werten. Vielmehr habe er ein Signal setzen wollen, "dass man auch mit Farbigen, Menschen anderer Herkunft und anderer politischer Auffassungen zusammenleben" könne. Der Deutsch-Kongolese bat zudem um Entschuldigung. "Wenn dies in der Fan-Gemeinschaft des FC St. Pauli falsch verstanden wurde, so möchte ich deutlich ausdrücken, dass ich diese Handlung im Nachhinein als einen großen Fehler betrachte, für den ich mich bei jedem entschuldigen möchte."

© SZ vom 02.08.2016 / DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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