FC Bayern München:Unruhig in den Endspurt

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Der FC Bayern will noch Meister werden. Doch Franck Ribéry und Michael Rensing sprechen öffentlich vom Vereinswechsel. Louis van Gaal soll erster Trainerkandidat sein.

Louis van Gaal soll Favorit auf den Trainerposten sein, Franck Ribéry redet über einen vorzeitigen Abschied und auch der entthronte Michael Rensing droht mit einem Wechsel: Wenige Tage nach der spektakulären Entlassung von Jürgen Klinsmann kommt der deutsche Fußball-Meister FC Bayern München nicht zur Ruhe. Während Klinsmann-Nachfolger Jupp Heynckes sich am regnerischen Donnerstag in München hochkonzentriert mit seiner neuen Truppe für die im Bayern-Magazin ausgegebene Mission "15 Punkte bis zum Titel" und sein erstes Spiel am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach einstimmte, wurden die Spekulationen über den neuen starken Mann auf der Trainerbank ab dem 1. Juli weiter kräftig angeheizt.

"Es wäre schwer für mich zu bleiben, wenn wir nicht unter die ersten Zwei kommen". Franck Ribéry hat keine Lust mehr auf Uefa-Cup- (Foto: Foto: dpa)

Wie der kicker berichtet, soll der Niederländer van Gaal ganz oben auf der Wunschliste für den Cheftrainer-Posten stehen. Der 57-Jährige, der schon beim FC Barcelona tätig war und mit Ajax Amsterdam die Champions League gewann, deutete nach dem jüngsten Titelgewinn mit dem AZ Alkmaar an, dass er wieder Lust auf einen großen Verein habe.

Unlängst ließ er gar die Namen "Real Madrid" und "Bayern München" fallen. Beim FC Bayern betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, dass man die Trainerentscheidung "zeitnah" treffen wolle, um mit dem neuen Coach den Kader für die neue Saison planen zu können.

Ob 2009/10 Franck Ribéry weiter dabei ist, hängt trotz des bis 2011 laufenden Vertrags auch mit dem sportlichen Erfolg in den kommenden Wochen ab. "Es wäre schwer für mich zu bleiben, wenn wir nicht unter die ersten Zwei kommen", übermittelte der 26-Jährige in der französischen Sportzeitung L'Equipe seine Unlust auf den UEFA-Cup (künftig Europa League). Europäische Topclubs haben den Franzosen im Auge, in die vielfältigen Wechselgerüchte wurde Bremens Diego als ein möglicher Bayern-Kandidat im Falle eines Ribéry-Wechsels einbezogen.

Am Samstag gegen Gladbach muss Ribéry wegen seiner Gelb-Rot-Sperre zuschauen, ebenso wie der verletzte Rensing. Der Torhüter, der von Klinsmann als Nummer 1 abgesetzt worden war, hat den Ärger über die Degradierung immer noch nicht verdaut und fordert unverblümt eine Stammplatzgarantie - egal wie der neue Coach heißt. "Nummer zwei will und werde ich definitiv nie wieder sein. Wenn ich das Vertrauen bekomme, wieder Nummer 1 zu sein, bleibe ich", sagte der 24-Jährige in einem Interview mit dem Magazin der Süddeutsche Zeitung.

Beim Training am Donnerstag konnte er wegen einer Fingerverletzung nur gesonderte Übungen machen. Ließ Heynckes am Mittwoch viele Spielformen üben, so widmete sich der 63-Jährige bei der erneut öffentlichen Einheit am Tag darauf vor ein paar hundert Zuschauern vor allem den Standards. Miroslav Klose konnte nach seiner Sprunggelenks-OP weiter nur Aufbautraining absolvieren, aber auch ohne den wichtigsten Bayern-Stürmer will Heynckes gegen Mönchengladbach mit zwei Spitzen angreifen lassen. "Bayern spielt seit Jahrzehnten mit zwei Stürmern, ich versuche das für Samstag zu ermöglichen", nährte Heynckes die Hoffnung für Lukas Podolski, der unter Klinsmann einen schweren Stand hatte.

Geklärt sein soll laut kicker auch schon die halbe Nachfolge von Bayern-Manager Uli Hoeneß, der zum Jahresende auf den Präsidentenstuhl wechseln will. Teammanager Christian Nerlinger, der bei den Beratungsgesprächen über die Entlassung Klinsmanns neben dem Vorstand mit am Tisch saß, soll ab dem 1. Januar 2010 die sportlichen Belange der noch zu verteilenden Hoeneß-Aufgaben regeln. Dem 36-jährigen Nerlinger werde aber noch ein Marketingmann zur Seite gestellt, hieß es.

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