FC Bayern München:Der Himmel hilft nicht

Beim 2:2 gegen Hoffenheim schaut Demichelis vergeblich nach oben, ist van Bommel zahm wie noch nie und wirkt Toni wie ein Hochspannungsmast im Wirbelwind. Die Bayern in der Einzelkritik.

Thomas Hummel, Sinsheim

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Jörg ButtHatte den ruhigsten Job auf dem Spielfeld und muss dennoch ungemein durchgeschwitzt gewesen sein. Allein das Zuschauen dieser 45 Minuten Vollblutfußball in der ersten Hälfte kostete jede Menge Schweißtropfen. Hatte einmal Glück, als er Demba Ba im Strafraum zusammen mit Ball ins Aus grätschte und Schiedsrichter Michael Weiner zu seinen Gunsten nicht auf Elfmeter entschied. Wirkte sehr ruhig, fast gelassen. Konnte aber seiner Abwehr und vor allem Demichelis keine Ruhe vermitteln. Musste nach der Pause auch nicht mehr schwitzen.Foto: dpa

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LucioNach vielen, vielen Jahren in der Innenverteidigung musste Lucio zum zweiten Mal rechts hinten spielen. Und diesmal bekam er als Rechtsverteidiger seine Grenzen aufgezeigt. Immer wieder kamen die Hoffenheimer über seine Seite, und da von dem vor ihm postierten Sosa keine Hilfe zu erwarten war, lief er häufig hinterher. Zum Beispiel beim 1:1 von Ba.Foto: dpa

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Martin DemichelisSo souverän wie einst wird Martin Demichelis in dieser Saison nicht mehr. Immer wieder wirkte er staksig und ungelenk gegen Obasi und Ba, vor dem 1:2 nahm ihm Ba locker den Ball ab. Hatte kurz nach der Pause Glück, weil Schiedsrichter Weiner einen Schubser mit dem Arm gegen Ba nicht als Foul im Strafraum wertete. Schlug danach einmal grotesk über den Ball und schaute hilfesuchend in den Sinsheimer Himmel. Doch es kam keine Hilfe.Foto: AP

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Daniel van BuytenKam nicht so häufig in Zweikämfe mit Demba Ba wie Nebenmann Demichelis. Sah deshalb besser aus als sein Nebenmann. War diesmal - ja, ein sehr seltener Satz - der stabilisierende Faktor in Bayerns Abwehr.Foto: dpa

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Philipp LahmDie linke Seite der Bayern gilt seit fast zwei Jahren als die vielleicht beste linke Seite der Welt. Einige Zeit war dies nur rudimentär zu erkennen, doch in Hoffenheim lebte die linke Seite wieder auf. Philipp Lahm ist der defensive Stabilisator dieser linken Seite, vor ihm wirbelten Ribéry und Podolski atemberaubend, und manchmal trug auch Lahm einen Teil zum Such-den-Ball-Spielchen mit dem armen Hoffenheimer Rechtsverteidiger Ibertsberger bei. Als dann Hoffenheim die rechte Abwehrseite verstärkte, fand aber auch Lahm keine Wege mehr.Foto: AP

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José Ernesto SosaDer Argentinier ist ein guter Fußballer, irgendwann muss das irgendwo einmal gesagt werden. Allerdings nur, solange kein Gegenspieler in der Nähe ist und solange sich das Spieltempo dem der Regionalliga nähert. Wird es schneller, gerät Sosa derart in Probleme, dass es manchmal an Alt-Herren-Fußball erinnert. Verlor in diesem Hochgeschwindigkeitsspiel bald Lust und Selbstvertrauen, man hätte ihm eine frühe Auswechslung gewünscht. Nach 62 Minuten war es endlich so weit.Foto: Reuters

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Franck RibéryDie Bayern können einmal mehr nur hoffen, dass niemand aus Manchester, Barcelona oder Madrid das Spiel gesehen hat. Der Franzose allein hat die Münchner mal wieder aus dem Schlamassel gezogen. Er hatte mehr geniale Momente als die restliche Mannschaft Sicherheitspässe zusammenbrachte. Zum Beispiel, als beim Stand von 1:2 und der per Anzeigetafel übermittelten 3:0-Führung der Wolfsburger einige Mitspieler schon den Kopf hängen ließen und Ribéry in einem seiner wahnwitzigen Dribblings den armen Ibertsberger austanzte und den Ball mit phänomenalem Gefühl auf Luca Tonis Kopf hob. Hoffenheims Trainer Rangnick schickte immer mehr Spieler auf die linke Bayern-Seite, wechselte den armen Ibertsberger mit dem armen Jancker. Und irgendwann zeigte auch der unermüdliche Ribéry Wirkung. War nach der Pause lange nicht mehr zu wirkungsvoll, und machte seine Mitspieler ratlos. Was sollten sie sonst tun, wenn Ribéry nichts mehr tun kann?Foto: Getty

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Bastian SchweinsteigerSollte in der Mitte statt Zé Roberto die Fäden ziehen im Bayern-Spiel. Doch das war gar nicht nötig, denn eigentlich musste er nur den Ball zu Ribéry spielen. Erlag aber dann doch bisweilen der Versuchung, den Ball auf die von den Hoffenheimern völlig frei gelassene rechte Seite zu passen, wo Sosa und Lucio warteten. Das war fast immer ein Fehler. Tauchte nach der Pause völlig unter, warf mal wieder die Frage auf, wie ein solch talentierter Spieler so untertauchen kann. Und wieso ihn Trainer Heynckes erst nach 86 Minuten vom Platz nahm.Foto: dpa

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Luca ToniWirkte im Münchner Angriff zunächst wie ein Hochspannungsmast inmitten eines Wirbelwindes. Und obwohl er lange überhaupt keinen Ball sah, viel er überraschenderweise nicht um, sondern blieb einfach stehen. Das war sein Glück, denn dann lupfte Ribéry kurz vor der Pause den Ball genau auf seinen Kopf, Toni konnte gar nicht anders, als das 2:2 zu erzielen. Stand danach wieder wie verloren herum, und alle Bayern-Fans hofften, dass ihm einmal noch der Ball vor die Füße springen oder auf den Kopf fallen möge. In der allerletzten Spielsekunde fiel er tatsächlich noch Luca Toni vor die Füße, doch überraschenderweise schoss der Italiener drüber.Foto: ddp

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Lukas PodolskiNiemand weiß so recht, was Jupp Heynckes mit Lukas Podolski gemacht hat. Der Bald-wieder-Kölner ist seit dem Trainerwechsel nicht wieder zu erkennen, wirkt entschlossen, schnell, schusstark, setzt sich durch. Nahm zusammen mit Ribéry ein ums andere Mal die Hoffenheimer Verteidigung auseinander, meistens über links, einmal kam er in der ersten Halbzeit auch über rechts und legte gleich das 1:0 auf. Einziges Manko zunächst: Podolski vergab einige hochkarätige Chancen, scheiterte immer wieder am glänzenden Timo Hildebrand. Wurde nach der Pause seltsamerweise wieder zum lahmenden Klinsmann-Podolski. Hatte keine Aktion mehr. Dabei saß mit Sicherheit noch Jupp Heynckes auf der Trainerbank.Foto: dpa

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Zé Roberto (im Bild) Kam nach 62 Minuten für den überforderten Sosa. Sollte mal wieder seine Polyvalenz zeigen, und wurde tatsächlich auf rechts geschickt. Links hatten die Bayern vor der Pause ohnehin gezaubert, irgendwie musste in dieser lahmenden zweiten Halbzeit auch die rechts Seite auf Vordermann gebracht werden. Tauchte aber ziemlich bald auf links auf und beteiligte sich am Einseitenfußball des FC Bayern.Miroslav Klose Kam zehn Minuten vor dem Ende für den inzwischen zum Klinsmann-Podolski gewordenen Heynckes-Podolski. Hatte kaum einen Ballkontakt.Tim Borowski Kam vier Minuten vor dem Ende für Schweinsteiger. Hatte kaum einen Ballkontakt.Foto: ddp

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