FC Barcelona: Gepflegter Tunnelbauer

Die Stille vor dem Schuss: Luis Suárez, dem in Paris zwei Tore gelangen, schirmt den Ball vor Maxwell ab. (Foto: Lars Baron/Getty Images)

Einen Ruf wird man nur schwer los, zumal einen schlechten. Aber Barcelonas Luis Suárez trifft im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals zweimal gegen Paris St.-Germain und widerlegt seine Kritiker auf eindrucksvolle Art.

Einen Ruf wird man nur schwer los, zumal einen schlechten. Als Luis Suárez im vorigen Sommer vom FC Liverpool zum FC Barcelona wechselte, fotografierten ihn die Paparazzi, wie sie das sonst mit gefallenen Schauspielern und Sängern tun: aus der Distanz, um so die voyeuristische Lust des Publikums noch etwas zu fördern. Mal sah man den uruguayischen Fußballer mit einer Einkaufstüte vor dem Haus seiner Schwiegereltern in einem Vorort Barcelonas, mal mit Nachwuchs auf dem Arm. Banal, normal. Und immer spekulierten die Medien, ob der "Beißer", wie man ihn spätestens nach seinem eigentümlichen Zweikampf mit dem Italiener Giorgio Chiellini bei der Weltmeisterschaft in Brasilien nannte, während seiner langen Sperre nicht etliche Kilo Körpergewicht zugelegt habe. Fünf, sieben oder gar acht? Vor allem aber fragte man sich, ob dieser bullige Mittelstürmer überhaupt zu Barças Stil passe - zum gepflegten, horizontalen Kleinklein ohne Körperkontakt.