FC Augsburg:Viel Geld auf der Bank

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Takashi Usami, FCA-Zugang von Gamba Osaka. (Foto: Getty)

Beim Fußball-Bundesligisten warten die Zugänge auf ihren Einsatz - nun, da Angreifer Caiuby voraussichtlich bis zum Ende der Hinrunde ausfallen wird, steigen die Chancen von Jonathan Schmid und Takashi Usami.

Von Sebastian Fischer

15 Millionen Euro waren im Transfersommer 2016 nicht besonders viel Geld. 15 Millionen Euro ließ sich etwa der englische Mittelklasseklub FC Watford den im Weltfußball kaum aufgefallenen Nigerianer mit dem schönen Namen Isaac Success kosten. Success, 20, war noch nicht so erfolgreich: In zwei von vier Premier-League-Spielen wurde der Stürmer eingewechselt, ohne ein Tor zu erzielen.

Der FC Augsburg ist trotz seiner Europapokal-Abenteuer noch stolz auf die Bezeichnung Mittelklasse-Bundesligist, und für den FC Augsburg sind auch 15 Millionen Euro für Zugänge sehr viel Geld; so viel gab der Klub in diesem Sommer aus, so viel wie selten zuvor. Umso erstaunlicher ist es, dass fast die Hälfte des Geldes bislang nur auf der Bank saß: Sowohl beim 0:2 gegen Wolfsburg als auch beim 2:1 in Bremen kamen Jonathan Schmid, Marvin Friedrich und Georg Teigl nicht zum Einsatz, Gojko Kacar und Takashi Usami wurden für ein paar Minuten eingewechselt. Als einziger Zugang spielte bislang Verteidiger Martin Hinteregger, 23, von Beginn an. Für geschätzte sieben Millionen Euro war er aus Salzburg nach Augsburg gewechselt. Manager Stefan Reuter, solche Kritik zuvor nicht gewohnt, musste schon Fragen nach seiner Einkaufspolitik beschwichtigend beantworten. Nun, im Heimspiel gegen Mainz am Sonntag, könnte es für die Neuen soweit sein - aus unerfreulichem Grund.

Angreifer Caiuby hat sich unter der Woche einer Operation am Knie unterzogen. Sie war, wie Trainer Dirk Schuster am Freitag erklärte, dringend notwendig: Ein Knorpelschaden, sagte Schuster, "hätte auch das Karriereende bedeuten können". Caiuby hatte bislang in allen Begegnungen durchgespielt und in einer Mannschaft überzeugt, von der sich nach zwei Spielen kaum sagen lässt, wo sie steht. Nun fehlt er wohl bis zum Ende der Hinrunde. Zwei von drei Alternativen für den Flügelstürmer sind der frühere Hoffenheimer Schmid, 26, und der Japaner Usami, 24. Schmid, geschätzte fünf Millionen Euro teuer, war zum Ende der Transferperiode als Ersatz für den nach Berlin gewechselten Alexander Esswein gekommen, Usami für 1,5 Millionen Euro von Gamba Osaka als weitere Ergänzung.

Sowohl Usami als auch Schmid sind schnelle Flügelspieler, die Eins-gegen-eins-Situationen suchen. Ob diese Eigenschaften in Schusters System allerdings überhaupt gefordert sind, ist zumindest fraglich. Augsburg erinnerte bislang stark an Schusters Ex-Klub Darmstadt 98, kam mit langen Diagonalbällen vors gegnerische Tor, wurde nach Standardsituationen gefährlich und spielte sonst eher defensiv. "Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren", sagte Schuster nun, "wir müssen die Fehler minimieren und im Umschaltspiel zum Erfolg kommen." Auf die Besetzung seines Angriffs wollte er sich noch nicht festlegen. Es könnten auch weiterhin viele Millionen auf der Bank sitzen: Der Stürmer Dong-Won Ji, seit Januar 2015 Augsburger, gilt als kopfballstark. Er könnte Caiuby ersetzen.

© SZ vom 17.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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