Stefan Reuter wird im noblen Grimaldi Forum des Fürstentums Monaco voller Vorfreude, aber auch mit einem leicht erhöhten Pulsschlag in seinem Sessel sitzen. Ob FC Liverpool, SSC Neapel, Olympique Marseille oder der gegen Bayer Leverkusen gescheiterte Miroslav-Klose-Klub Lazio Rom - beim Europa-Debüt winken dem FC Augsburg und seinen Fans attraktive Reisen durch den Kontinent und mindestens sechs internationale Fußball-Abende.
"Für uns ist das natürlich ein Highlight", sagte FCA-Manager Reuter vor der Auslosung an diesem Freitag (13 Uhr): "Ich bin sehr gespannt, was da auf uns zukommt." Trainer Markus Weinzierl wünscht sich bei der Auslosung "am besten drei Kracher". Und auch wenn der Bundesliga-Alltag für den FCA wichtiger bleibt: Neben dem Reiz der Gegner bedeutet die Europa League für den Premieren-Teilnehmer auch finanziell ein Bonusprogramm: 2,4 Millionen Euro beträgt das Startgeld, jeder Sieg in der Gruppenphase mit sechs Partien wird mit 360 000 Euro honoriert. Dazu kommen die Ausschüttungen aus dem Marketingpool sowie die Zuschauereinnahmen aus vorerst drei Heimspielen.
Vom Finale am 18. Mai 2016 in Basel träumt beim FCA allerdings keiner. "In Europa kennt uns keine Sau", hatten sie gejubelt, nachdem im Mai die Qualifikation fürs internationale Geschäft feststand - seitdem ist der Satz zum Programm geworden. In der Rangliste der europäischen Fußball-Union Uefa hat der FCA einen geringen Koeffizient von 15,883 Punkten, das wiederum garantiert den Augsburgern jetzt attraktive Gegner aus den Töpfen eins und zwei der international namhafteren Vereine. Das erste Europa-Spiel steigt am 17. September, ob der FCA dazu ins eigene Stadion lädt oder reisen muss, wird die Auslosung am Freitag ergeben.