Fan-Randale in Berlin:"In 40 Jahren Basketball nicht erlebt"

Lesezeit: 1 min

Fan-Auschreitungen am Donnerstagabend in Berlin. (Foto: dpa)
  • Nach Fan-Ausschreitungen im Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul will die Basketball-Euroleague ein Disziplinarverfahren einleiten.
  • Alba Berlin kritisiert 30 Gästefans, die am Donnerstagabend im Fanblock randalierten
  • 130 Beamte können dabei nicht verhindern, dass ein Mann mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden muss.
  • Die Polizei ermittelt nun wegen Landfriedensbruchs.

30 Gästefans stürmen den Alba-Block

Nach den Ausschreitungen am Donnerstag im Spiel zwischen Alba Berlin und Galatasaray Istanbul hat die Basketball-Euroleague ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Das bestätigte am Freitag Euroleague-Sprecher Alex Ferrer. Es werde nicht gegen einen der beiden Clubs ermittelt, die Vorfälle sollten zunächst analysiert werden. Zuvor hatte Alba-Geschäftsführer Marco Baldi das Verhalten der Gästefans scharf kritisiert. "Geschehnisse dieser Art habe ich in 40 Jahren im deutschen Basketball nicht erlebt. Das hat generell im Sport und erst recht in unserer Arena überhaupt nichts zu suchen. Wir verurteilen das auf das Allerschärfste", wird Baldi auf der Internetseite des Vereins zitiert.

Vor dem 75:68 (38:26)-Sieg der Berliner hatten sich die Ereignisse in der Arena am Ostbahnhof überschlagen. Zehn Minuten vor Anpfiff wollten etwa 30 Galatasaray-Fans den Alba-Block stürmen. Es flogen Stühle, ein Böller wurde gezündet, Ordnungskräfte wurden bespuckt. 130 Beamte waren im Einsatz. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs und in einem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.

Es soll sogar ein Schuss gefallen sein

Ein Alba-Fan wurde am Kopf und Oberkörper verletzt und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Ein Augenzeuge gab bei der Polizei an, dass ein Schuss aus der Schreckschusspistole abgefeuert wurde. Dafür hatte die Polizei aber keine Hinweise.

Nachdem die Polizei durch Verstärkungen die Lage weitgehend in den Griff bekommen hatte, wurde das Spiel mit einer einstündigen Verspätung um 22 Uhr angepfiffen. Viele der 13.000 Zuschauer hatten zu dem Zeitpunkt die Halle bereits wieder verlassen.

"Vor dem Spiel gab es eine Analyse in enger Abstimmung mit der Polizei, und entsprechend wurde das Personal für den Abend disponiert", sagte Michael Hapka, Geschäftsführer der Arena. Beim Einlass habe es noch keine Anzeichen für die späteren Ausschreitungen gegeben. "Wir werden die Geschehnisse zusammen mit der Polizei und dem Ordnungsdienst aufarbeiten und die notwendigen Konsequenzen ziehen", ergänzte Hapka.

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